Traumkanzlei im „Hourglass“

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Eine zeitgemäße Kanzlei zu gestalten, die Anwälte und ihre Mandanten gleichermaßen begeistert, ist kein leichtes Unterfangen. Wie man es formidabel meistert, zeigt Powerhouse Company – in Amsterdams „Hourglass“ Gebäude, dessen Form der namensgebenden Sanduhr gleicht.

Was wünscht man sich, wenn man zum Anwalt muss? Diskretes Ambiente, das Vertrauen schafft. Die Juristen selbst indes brauchen Besprechungszimmer und Räume für entspannte Pausen. Und natürlich private Büros für konzentrierte Arbeit. Sollen all diese Wünsche obendrein in 12 von 18 Stockwerken eines extravagant geformten Bauwerks erfüllt werden, ist umsichtige Planung gefragt. Das niederländische Büro Powerhouse Company hat vorgemacht, wie’s geht: Im von Dam & Partners Architekten entworfenen „Hourglass“, einem sanduhrförmigen Gebäude in Amsterdam. Und für ein renommiertes Juristenteam, das damit seine Traumkanzlei erhielt.

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Willkommen in der „Hourglass“ Kanzlei: Lebendiges Grün ziert das Entrée ...
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... und setzt sich in den zwölf Etagen fort, in denen die Anwälte ihre Klienten betreuen.

Die Vorgabe fürs mit der Bürogestaltung beauftragte Studio Powerhouse Company: Innendesign, das die Werte der Kanzlei unterstreicht. Räumlichkeiten, die Transparenz, Inklusion und hohe Qualität repräsentieren.

12 Etagen mit „Zwischenstopp“

Und es galt zu bedenken, dass sich zwischen den Geschossen der Anwälte sechs Stockwerke befinden, die ein Hotel beherbergen. Denn die Traumkanzlei logiert in den untersten zehn und den obersten zwei Etagen des 2020 fertiggestellten, „taillierten“ Gebäudes.

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Durch Umgestaltung des bestehenden, spektakulären „Hourglass“-Hauptatriums entstand ein offener Raum, der Kunden und Mitarbeiter freundlich willkommen heißt. Und damit eine Zone, die für eleganten Ausgleich zu den eher geschlossenen und kompakten Büroräumen sorgt. Dass Zugänglichkeit und einladendes Ambiente hervorgehoben wurden, macht das „Hourglass“ zum Musterbeispiel für zeitgemäße Anwaltskanzleien.

Einladend, hell & grün

Der Entwurf der Powerhouse Company Architekten öffnet die Lobby und empfängt die Mandanten mit eindrucksvoller Willkommensgeste. Eine geschwungene Treppe vor einer grünen Wand führt hinauf ins weitläufige, lichtdurchflutete Atrium. Und die Kaffeebar in der Lobby verstärkt das Gefühl informeller Gastfreundschaft.

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Dass die Bedürfnisse, denen eine moderne Anwaltskanzlei entsprechen muss, sich von jenen anderer Büros unterscheiden, haben die innovativen Niederländer gekonnt berücksichtigt. Ihr Innendesign fürs „Hourglass“ schafft angenehme öffentliche Räume für Kunden, Teambesprechungen und geselliges Beisammensein, aber eben auch ruhige und private Arbeitszimmer.

Die Büroetagen sind sehr geordnet, während die größeren, offeneren Räume organisch fließen. Unter Berücksichtigung traditioneller Werte, aber bereit fürs neue Jahrhundert.

von Nolly Vos, Architektin Powerhouse Company

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Viele der 750 Arbeitsplätze sind in geschlossenen Räumen organisiert, um dem Gebot höchster Vertraulichkeit gerecht zu werden. Diese sorgfältig angeordneten Einheiten wurden allerdings flexibel gestaltet, damit künftige Änderungen der Konfiguration problemlos möglich sind.

Diskret und offen zugleich

Außerdem hat Powerhouse Company offene Arbeitsbereiche zwischen diese Büros gesetzt. So finden sich jetzt zum Beispiel in den Ecken jeder Etage Zonen für unterstützende Tätigkeiten, die mit weniger Privatsphäre auskommen.

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Die elegant-gemütliche Kaffee-Bar der Anwaltskanzlei im „Hourglass“.

Ein zweites, inneres Atrium, das von den öffentlichen Bereichen nicht einsehbar ist, spiegelt das Hauptatrium und lässt die Büroetagen „atmen“. Es bietet privatere, bibliotheksähnliche Umgebung mit vielen Räumen zum Lesen und Treffen, Telefonieren und Arbeiten.

Viel Holz fürs „Hourglass“

Was stark zum warmen, natürlichen und ruhigen Ambiente beiträgt, ist das verwendete Material: Holz dominiert in allen Bereichen der insgesamt 17.000 Quadratmeter großen Traumkanzlei. Die Regale und Sitzelemente der Bibliothek sind maßgefertigte Beispiele der über 100 ebensolchen Tischlerarbeiten, die Powerhouse Company fürs „Hourglass“ entworfen hat.

Feine Handwerkskunst

Für die speziellen Holzarbeiten wurden Experten der Unternehmen Finitouch und Smeulders beigezogen. Das Ergebnis sind exquisite Details, die jedem Raum seine eigene Präsenz verleihen. Dazu zählt unter anderem auch ein wandelbarer Schreibtisch: Ein Arbeitsplatz, der sich an Funktion und Bedarf jedes Büros anpassen lässt, in dem er steht.

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Nicht nur im Sitzungssaal setzt das Team von Powerhouse Company auf Vintage-Möbel. Diese sorgen in der gesamten „Hourglass“ Kanzlei für wohlige und wohnliche Atmosphäre.Außerdem entsprechen sie den Idealen der preisgekrönten niederländischen Architekten.

Nachhaltiges Powerhouse Company Design

Schließlich steht deren auf Nachhaltigkeit fokussiertes Studio auch hinter Projekten wie dem schwimmenden Büro aus Holz oder dem Holzwohnbau „Valckensteyn“, der nachhaltiges Wohnen erschwinglich macht.

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Entspanntes Ambiente: Beim Mobiliar der Traumkanzlei setzte Powerhouse Company auf handverlesene Vintage-Stücke.

Passendes Vintage-Mobiliar fand sich beim Spezialisten Morentz. Zusätzliche lose Möbel wählte das Design-Team aus den Sortimenten von FacilitylinQ und Branding. Viele der nun im Sanduhr-Haus wiederverwendeten Stücke stammen aber auch aus den eigenen, früheren Büros der Anwaltskanzlei. Damit wird zusätzlich ein Hauch Unternehmensgeschichte in deren neuen Sitz übertragen, der den Klienten beruhigende Beständigkeit vermittelt.

Wir achten sehr auf die Details und lieben Materialien, die für sich selbst sprechen.

von Sandra BrusPyłczewska, Projektleiterin Powerhouse Company

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Die Privatbüros der Anwaltskanzlei im „Hourglass“ sind eher neutral und praktisch gehalten. In den Grundzügen ihres Designs unterscheiden sie sich kaum von den öffentlichen Besprechungsräumen. Mehr Luxus findet sich in den gemeinschaftlich genutzten Bereichen. Zum Beispiel auch im Konferenzzentrum.

Verbindende Farb-Palette

Was alle Räume und Flächen gemeinsam haben, sind sorgfältig ausgearbeitete Materialien und Farbpaletten. Diese ziehen sich wie ein roter Faden durch die gesamte Kanzlei, die dadurch ein stimmiges Gesamtbild erhält.

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Ob distanziert im Warteraum (im Bild) oder kommunikativ im Café: Den Klienten der Kanzlei im „Hourglass“ werden viele Annehmlichkeiten geboten.

Das Konferenzzentrum der Traumkanzlei, die zwei Drittel des „Hourglass“-Gebäudes belegt, residiert in der 17. Etage und wartet mit einer Vielzahl von Räumen für Mandantenbesprechungen auf.

Luxus in luftiger Höhe

Dort wähnt man sich fast in einem luxuriösen Hotel oder in einer edlen VIP-Lounge. Die eleganten Einheiten haben unterschiedliche Formate, gleichen einander jedoch, was Details und verwendete Materialien betrifft.

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Edler Komfort und Top-Service: Design-Sitzecke (oben) und ...
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... Cafeteria-Buffet der von Powerhouse Company gestalteten Kanzlei.

Das soziale Herz des „Hourglass“ ruht im Loft über dem Konferenzzentrum. In nobel-entspanntem Lounge-Stil gehalten, ist dieser Bereich für Firmenfeste und Events vorgesehen. Gut möglich, dass die Rechtsanwälte dort auch die Einweihung ihres neuen, beispielhaft zeitgemäßen Sitzes zelebrierten. Doch was in der Traumkanzlei im „Sanduhr-Haus“ vor sich geht, unterliegt der für den Berufsstand essenziellen Diskretion. Wie auch der Name des Unternehmens, das den kreativen Powerhouse Company Architekten den Auftrag erteilte.

Text: Elisabeth Schneyder

Bilder: Sebastian van Damme / Powerhouse Company

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