Mut zur Lücke

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Das kürzlich in Dubai eröffnete Boutique-Hotel "ME by Meliá" ist der einzige Hotelbau, den die preisgekrönte Architektin Zaha Hadid sowohl innen als auch außen designed hat. Die typischen Markenzeichen: atemberaubende Kurven, scharfe Winkel, kühne Materialien und ausdrucksstarke Farben.

Von außen ein absolutes Meisterwerk der Architekturkunst. Und innen – das ist „da, wo die Magie geschieht”. Die Blogger auf der Webseite der portugiesischen Design-Schmiede Boca Do Lobo geraten regelrecht ins Schwärmen. Das neue Hotel der spanischen Kette Melia Hotels International im „Opus” in Dubai verkörpert ein Design der Luxusklasse. Die Lobeshymnen vor allem im arabischsprachigen Raum übertrumpfen sich gegenseitig.

Kein Wunder. Hat doch Zaha Hadid, im Alter von 65 Jahren kurz vor ihrem überraschenden Ableben in 2016, das Boutique-Hotel ME by Melia von A bis Z komplett durchdesignt. Das Luxushotel ist zwar nicht ihr letzter Wurf gewesen, das war dem Vernehmen nach das Leeza SOHO-Building in Peking.

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Die Bilder sprechen für sich.
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So etwas zu bauen erscheint fast unmöglich.
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Ecken und Kurven miteinander versöhnen ...
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... war ein Markenzeichen Zaha Hadids.

Zaha Hadid durch und durch

Jedoch war das ME das erste und letzte Hotel, dem die mit dem Pritzker-Preis ausgezeichnete Architektin außen wie innen mit ihrem futuristischen Stil ihren unverkennbaren Stempel aufdrückte: Atemberaubend die Kurven, scharfen Winkel, kühnen Materialien und ausdrucksstarken Farben im Beleuchtungs- und Möbeldesign.

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Nach ihrem Tod war das Architekturbüro Zaha Hadid Architects sehr darum bemüht, alles in ihrem Sinne zu finalisieren, um ihr Vermächtnis zu bewahren. Vor kurzem wurde das Boutique-Hotel mit seinen 93 Zimmern offiziell eröffnet.

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Das Gebäude mit seiner einzigartigen Form brachte es mit sich, dass kein Badezimmer dem anderen gleicht. Die irakisch-britische Stararchitektin hat alles entweder selbst entworfen oder ausgesucht, insbesondere die Objekte und Möbel der 19 Luxus-Suiten, darunter die „Passion Suite”, die „Personality Suite”, den „Vibe Room” und die ultra-luxuriöse „ME Suite”.

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98 Serviced Apartments

Mit einer Gesamtfläche von rund 23.000 Quadratmetern beherbergt der extravagante Hotel-Neubau daneben auch 98 Designerwohnungen als „Serviced Apartments”, verteilt auf 19 Etagen. Gewerbe- und Unterhaltungs-Flächen komplettieren das Nutzungs-Konzept.

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Höchste Bauingenieurskunst

Das von Visionärin Hadid entworfene „Opus” besteht aus zwei Türmen, die gemeinsam einen Kubus bilden würden - gäbe es da nicht diesen Hohlraum im Herzen des Gebäudes. Seine Mitte bietet so spektakuläre Durch- und Ausblicke. Die Glasteile mussten alle individuell angefertigt werden.

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Das ME Melia Hotel in Dubai befindet sich im Herzen der Stadt.
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Der Burj Khalifa steht ganz in der Nähe.

Starker Kontrast

Die frei fließende Form des achtstöckigen Hohlraums des Opus kontrastiert mit der präzisen orthogonalen Geometrie des umgebenden Kubus. Eines von Hadids Markenzeichen war ja das Miteinander von Ecken und Kurven.

Zaha Hadid war die erste Frau, die 2004 den prestigeträchtigen Pritzker-Architekturpreis erhielt, und war in der Welt der Architektur für ihre unverwechselbaren neofuturistischen Bauten bekannt. Und sie war auch die erste Frau, die vom Royal Institute of British Architects mit der Royal Gold Medal ausgezeichnet wurde.

Asymmetrische „Skybridge”

Von dieser Lücke aus kann man das vierstöckige Atrium im Erdgeschoss bewundern, das die beiden Türme unten verbindet. Über der acht Stockwerke hohen „Leere“ ist die asymmetrische „Skybridge” in 71 Metern Höhe, mit 38 Metern Breite und vier Geschoßen verbindendes Element.

Developer des imposanten Opus ist die lokale Omniyat Immobiliengruppe.

Hadid hat eine skulpturale Sensibilität bewiesen, die die Balance zwischen Massivität und Leere, Opakheit und Transparenz, Innen- und Aussenraum neu erfindet.

Mahdi Amjad, CEO Omniyat

Das ME Dubai ist im kulturellen Epizentrum der Stadt, im Herzen des Stadtteils Burj Khalifa, gelegen. Das Opus steht nur wenige Minuten vom höchsten Gebäude der Welt, dem gleichnamigen Burj Khalifa, entfernt.

3 Luxus-Restaurants im Opus

Es verfügt über drei Luxusrestaurants – darunter das von Paul Bishop entworfene Central. Das 2004 gegründete Designbüro Bishop Design LLC führt laufend Projekte vor allem in der gesamten MENA-Region (Middle East & North Africa) durch.

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Daneben gibt es weitere 15 Speisemöglichkeiten im Opus, beispielsweise das japanische Robatayaki-Restaurant Roka, das bereits mehrfach in London vertreten ist. Kulinarisch erwartet einen dort High-End-Cuisine in modernem Ambiente rund um den im Zentrum stehenden Robata-Grill.

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Die Bäder des futuristischen Gebäudes überzeugen ...
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... mit Designs von Starck und Duravit.

Tagsüber reflektiert das Opus die gleißende Sonne, abends betont die LED-Beleuchtung den fließenden, lebendigen Charakter des Objekts. Die Einwohner nennen es „das Gebäude, das niemals schläft“.

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Das vertikale Cafe.
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Ein Glasperlenspiel in der Lobby.

Allerdings heftet sich das erste ME im Nahen Osten auf die Fahnen, nicht nur zeitgenössischen Luxus aus jedem Millimeter zu verströmen, sondern auch spürbar nachhaltig betrieben und geführt zu werden. Zu den entsprechenden Initiativen gehöre eine Partnerschaft mit dem in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ansässigen Unternehmen „No More Bottles”: Ein Trinkwasserfiltersystem im gesamten Hotel soll so Plastikgebinde vermeiden helfen. In den Zimmern finden sich Glasflaschen mit reinem, gefiltertem Wasser.

Text: Linda BenköFotos: Laurian Ghinitoiu, ZHA, Melia Hotels

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