Inspiration für die Badehütte

Ein rotes Badehaus steht auf Stelzen am Wasser, mit einem kleinen Boot im Vordergrund.
Handegård Arkitektur ist nahe dem norwegischen Fredrikstad mit dem feuerroten Badehus die moderne Interpretation einer Badehütte gelungen.

Wer sich eine Uferparzelle leisten oder pachten kann, dem mangelt es für gewöhnlich nicht an den finanziellen Möglichkeiten für eine Badehütte. Als Inspiration dafür kann das schmucke, rot leuchtende Badehus des norwegischen Büros Handegård Arkitektur dienen.

Ein rotes Badehaus steht auf einem Steg am Wasser, mit einem Boot im Vordergrund.
Ein rotes Badehaus steht auf einem Holzsteg am Wasser.

Das Badehus liegt ganz in der Nähe von Fredrikstad, einer norwegischen Stadt und Kommune in der Provinz Viken, etwa 50 Kilometer südlich von Oslo, der norwegischen Hauptstadt. Wer dort wohnt, ist wohl das ozeanische Klima gewohnt. Es hat dort konstant gemäßigte Temperaturen und wenig Niederschlag. Allerdings wird es auch im „Hochsommer” im Schnitt nicht heißer als 20 Grad. Da kann sogar manchmal die Wassertemperatur mit bis zu 21°C darüber liegen.

Ein rotes Badehaus steht auf Stelzen am Ufer eines Sees.
Die Badehütte erinnert an die traditionell rot gestrichenen Bootshäuser in Norwegen.
Ein kleines Boot liegt an einem beleuchteten Pier an einem See.

Also ab ins Wasser! Auf jeden Fall ans Wasser. Das macht in dem von Handegård Arkitektur entworfenen Badehus an der Strandpromenade in Hankøsundet, Østfold, noch mehr Freude. Wer möchte nicht gern zum Plätschern des Wassers einschlafen und morgens mit den Geräuschen der Möwen aufstehen. Und in der Strandliege dösen oder sich im Inneren der Hütte – bei kühleren Temperaturen – am Holzofen wärmen, das Knistern des Feuers im Ohr, den Duft nach viel Holz in der Nase.

Das gibt einem fast schon eine Art Hausboot-Feeling. Auch das ist ein romantischer Traum vieler, den man sich sogar in Österreich erfüllen kann – wie man am Beispiel von Sascha Haas sieht. Er funktioniert mit seiner Firma Techmetall Mikrohäuser zu Hausbooten um.

Moderne Badehütte mit traditionellem Flair

Aber zurück zu Hankøsundet: Schon von weitem erspäht man das leuchtendrote Häuschen. Es sieht wie eines der traditionellen norwegischen kleinen Bootshäuser aus, die häufig über rot gestrichene Holzwände verfügen.

Ein kleines, rotes Badehaus steht auf Steinsäulen über dem Wasser, mit einem Boot im Vordergrund.
Öffnet man die raumhohen Flügeltüren holt man sich die Elemente sozusagen in die eigenen vier Wände.

Der Entwurf des Badehauses orientierte sich demnach an deren Erscheinungsbild. Denn der Bauherr, ein in Küstennähe lebender Kunde, wollte ein Gebäude haben, das sowohl modern als auch traditionell ist.

Zwei Liegestühle mit Decken in einem kleinen Badehaus am Wasser.
Innenansicht eines kleinen Holzhauses mit Ofen, Getränkekühlschrank und Leiter zum Schlafbereich.
Alles da, was man braucht: Mini-Bar, Holzofen, Bett.

Viel Privatsphäre und Ausblick

Klein und kompakt ruht es auf dem Rahmen aus verzinktem Stahl und den Granitsäulen im Wasser – und hat dennoch alles, was es zum Wohlfühlen braucht. Straßenseitig ist das Gebäude geschlossen, zum Meer hin kann man mit wenigen Handgriffen die Türen weit öffnen.

Detailaufnahme eines Holzstegs mit rotem Geländer am Wasser.
Zwischen den Holzpaneelen sind transparente Acrylplatten angebracht.
Detailansicht eines roten Badehauses mit Blick auf das Wasser.

Der verglaste Wohnraum der Hütte ist von einer zweiten „Haut” aus dünnen, abgewinkelten Holzplanken umgeben. So ist man zwar von neugierigen Blicken der auf der Strandpromenade flanierenden Menschen geschützt, hat aber selbst freie Sicht auf das Wasser. Zwischen den einzelnen Holzpaneelen sind schmale, transparente Acrylplatten angebracht.

Detailansicht eines rot gestrichenen Holzhauses mit Metalldach.
Feuerrotes Blechdach.

In der Hütte mit ihren massiven Holzböden und -decken fühlt man sich gleich wohl sobald man den Fuß hinein gesetzt hat. Im Hauptraum wurden die traditionellen Träger entfernt und durch dickere, um 45 Grad geneigte Holzverkleidungen ersetzt, die das Blechdach tragen. So erhält man die maximal mögliche Fläche des Hauptraums. Die Schreiner- und Tischlerarbeiten hat der ebenfalls in Norwegen ansässige Baumeisterbetrieb Egil Norli AS ausgeführt.

Detailansicht einer Holzwand mit einem rot gestrichenen Fensterrahmen.
Maximale Privatsphäre und dennoch viel Ausblick ...
Ein rot gestrichenes Badehaus mit Schiebetüren und vertikalen Holzleisten.
... dank der in einem Winkel angebrachten „Verkleidungsbretter”.

Der mit Sperrholz ausgekleidete Wohnbereich verfügt über einen Holzofen und eine Minibar im hinteren Bereich. Vorn ermöglichen es die zwei Flügeltüren in voller Höhe, die mit denselben schrägen Holzplanken wie der Hauptraum versehen sind, den Wohnraum vollständig nach draußen zu öffnen. Die Holzplattform davor wird so zur Verlängerung des Wohnraums.

Ein Architekturplan zeigt ein Haus mit einem Boot und einem Auto.
Simple Idee, perfekt umgesetzt.
Eine Frau geht auf einem Steg zu einem kleinen Haus am Wasser.

Im hinteren Teil des Badehus ist ein separater Sanitärbereich untergebracht. In einem kleinen Zwischengeschoß über dem Badezimmerblock befindet sich das Bett, das man über eine kleine Metallleiter erreicht.

Alles da, was man für das einfache Leben im Sommer am Wasser benötigt.

Text: Linda Benkö Fotos: Carlos Rollan

Lesen Sie weiter im UBM Magazin, der Plattform für Immobilienwirtschaft, Stadtplanung und Design.
Das Logo von UBM Development, einem Immobilienunternehmen für Europas Metropolen.

Kommentare