Glamouröse Zeitreise

Ein elegant dekorierter Saal mit Tischen und Stühlen für eine Veranstaltung.
Wer Jugendstil, Sizilien und „Dolce Vita“ liebt, wird an diesem Haus seine helle Freude haben: Die Rocco Forte Gruppe hat den historischen Palazzo „Villa Igiea“ aufwändig restauriert und in ein Luxushotel verwandelt, das seine Gäste auf eine glamouröse Zeitreise entführt.

Ein Grand Hotel war die prächtige „Villa Igiea“ auch früher schon einmal. Obwohl sie Ende des 19. Jahrhunderts eigentlich als Privatwohnsitz eines pensionierten britischen Admirals errichtet worden war. Doch ein Eigentümerwechsel änderte die Geschicke des Palazzos: Die italienische Unternehmerfamilie Florio machte ihn zum Treffpunkt der High Society. Das Haus am Golf von Palermo wurde zum Liebling der Gesellschaft und der Belle Époque Aristokratie. Jetzt feiert das längst denkmalgeschützte Bauwerk ein glanzvolles Comeback: Von der Rocco Forte Gruppe aufwändig restauriert, entführt es seine Gäste auf eine glamouröse Zeitreise.

Die Villa Igiea, ein gelbes Gebäude mit Turm, umgeben von einem üppigen Garten.
Ein elegantes Restaurant mit grünen Sofas, Palmen in großen Töpfen und einer Statue.

Sandsteingewölbe, Fresken, Marmor, Majolika-Fliesen und schmiedeeiserne Details: Die Grandezza des Palazzos wurde famos erhalten. Zugleich wurde die „Villa Igiea“ achtsam für neue Zeiten bereitgemacht. Verantwortlich für die gelungene Neugestaltung ist Olga Polizzi, die die renommierte Rocco Forte Gruppe mit ihrem Bruder, Sir Rocco Forte, führt.

Interior-Design vom Feinsten

Gemeinsam mit den preisgekrönten Innenarchitekten Paolo Moschino und Philip Vergeylen hat Polizzi dem Haus ein würdiges Re-Design verpasst. Eines, das mit dem Flair einer noblen historischen Privatresidenz, aber auch mit zeitgemäßem Fünf-Sterne-Komfort punktet.

Ein Kaminzimmer mit einem großen Wandgemälde und antiken Möbeln.
Zeitgemäßer Komfort im historischen Palazzo: Die gekonnt restaurierte und modernisierte „Villa Igiea“.

Für Moschino und Vergeylen war die Arbeit an der „Villa Igiea“ ganz so, „als würde man eine schlafende Schönheit wieder zum Leben erwecken“: „Der Standort, die Geschichte und die Architektur haben wirklich Einzigartiges geschaffen. Unsere Aufgabe war es, diesen Zauber zu bewahren und mit dem Luxus von heute zu verbinden. Dieser Treffpunkt der edwardianischen High Society ist nun bereit, das Grand Hotel Villa Igiea des 21. Jahrhunderts zu sein“.

Luxus im Stil der Belle Époque

Ort und Geschichte spielten eine gewichtige Rolle bei der Neugestaltung des Hotels. Die Designer ließen sich nicht nur von der Lage und dem Gebäude selbst inspirieren. Auch der Lebensstil der einstigen Bewohner und der Belle Époque beeinflussten die Pläne. Ein Umstand, der in Form von Rattan-Möbeln und Carrara-Marmor deutlich wird, die mit lokalem sizilianischem Marmor und Fliesen kontrastieren.

Ein Wohnzimmer mit einem Sofa, zwei Sesseln und einem Couchtisch auf einem gemusterten Teppich.
Ein Tisch und Stühle im Freien mit Blick auf das Meer und antike Säulen.

Der Großteil der Einrichtung wurde aus der Region bezogen, um lokale Unternehmen und Handwerker zu unterstützen. So wurde etwa jede, nicht ohnehin im Palazzo vorhandene Majolica-Fliese von Scianna Ceramiche, dem ältesten handwerklichen Hersteller der Umgebung, individuell gestaltet.

Jugendstil-Originale

Das Juwel in der Krone der „Villa Igiea“ ist die Sala Basile im ersten Stock. Mit ihren Wandmalereien im sizilianischen Jugendstil des berühmten Malers Ettore de Maria Bergler diente sie als Farbkarte fürs neue Interieur. Und sie ist eines der wenigen Beispiele für das Werk des italienischen Jugendstil-Architekten Ernesto Basile, das im Palazzo erhalten geblieben ist.

Der Saal Basile in der Villa Igiea ist für eine Veranstaltung mit roten Stühlen vorbereitet.
Die beeindruckende „Sala Basile“ ist wieder bereit für neue Zeiten.

Der ursprüngliche Glanz der Fresken und hohen Decken wurde wiederhergestellt. Und der große Ballsaal mit seinen Spiegeln ist nun Galerie und Empfangssaal des Hotels.

Restauriert & aufgewertet

Dass die 100-jährige Geschichte des Bauwerks Rocco Forte Design-Chefin Polizzi sehr am Herzen liegt, zeigt sich in jedem Winkel. Bestehende Räume wurden zwar mit neuen Akzenten aufgewertet, ansonsten aber in erster Linie perfekt restauriert. Beim Betreten des Hotels werden die Gäste von einem Trompe-l'oeil-Pavillon empfangen, der mit mediterranen Blumen- und Pflanzenmotiven geschmückt ist.

Die Auferstehung der „Villa Igiea“

Die neue Pracht der alten „Villa Igiea“ zieht sich durch die Korridore. Architektonische Finesse, Spiegel und von Ernesto Basile selbst entworfene Möbel sorgen für faszinierendes „Zeitreise“-Feeling. Und dieses setzt sich in den oberen Etagen nahtlos fort.

Ein Jugendstil-Interieur mit einem Wandgemälde von Frauen und Blumen über einem Holzschrank.
Ein Schlafzimmer mit einem Doppelbett, Nachttischen und einem blauen Teppich.

Die Designer haben die kleineren Bibliotheken und Wohnräume des früheren Privathauses beibehalten. Ebenso, wie den Lesesaal. Dort können Gäste heute in Büchern über Geschichte, Architektur und Design der „Villa Igiea“ oder Sizilien und seine Küche schmökern.

Zeitreise in Wort und Raum

Der in Weiß- und Grautönen gehaltene Raum wurde farblich an Rezeption und Flure angepasst. Historische Drucke prangen über einer restaurierten Originalkonsole – angeordnet um eine Lithografie eines Originalgemäldes von Giovanni Boldini, das Donna Franca Florios Antlitz zeigt.

Ein elegantes Interieur mit Bücherregal, Säulen und einem Schreibtisch mit Pflanzen.

Die glamouröse Zeitreise führt auch in den original erhaltenen „Louis XVI“-Saal, wo zum Höhepunkt der Belle Époque in Palermo die vornehmsten Gästeder Familie Florio speisten. Das dekadente Interieur des jetzigen „Restaurant Florio“ ist eine Hommage an die Eleganz der Epoche.

Royales Ambiente

Der in dezenten Farben gehaltene Raum selbst wirkt tatsächlich geradezu königlich: Große antike Spiegel vermitteln den Eindruck eines unendlichen Gartens und reflektieren große Rattan-Vasen, in denen mediterrane Pflanzen gedeihen. Raumhohe Fenster tauchen alles in sanftes Tageslicht. Und vom Restaurant und dessen Terrasse aus bietet sich ein umwerfender Blick aufs Tyrrhenische Meer

Ein elegantes Restaurant im Freien mit Blick auf das Meer.
Ein Frühstückstisch auf einem Balkon mit Blick auf einen Pool und das Meer.

Die „Terrazza Bar“ des Hotels indes wird von eleganten Sandsteingewölben umrahmt. Mit sanften, warmen Farbnuancen kombiniert, ergibt dies einen gemütlichen und einladenden Raum. An den kleineren Flächen am Ende der Gewölbe kann man zauberhafte Fresken bestaunen, die der sizilianische Künstler Eugenio (Gino) Morici in den 1950er Jahren hinzufügte.

Gepflegte Schönheit alter Werke

Historische Elemente wie Marmor Rosso San Marco, Bänke und Kronleuchter erinnern an vergangene Zeiten. Und die zentrale Theke ist mit schmiedeeisernen Verzierungen aus der Pergola des ursprünglichen Eingangs der „Villa Igiea“ geschmückt.

Eine Bar mit Gewölbedecke, Wandmalereien, einem Klavier und mehreren Kronleuchtern.
Eine Bar mit dunklen Holzmöbeln, blauen Stühlen und einem Kamin an der Wand.

Alle 72 Gästezimmer und 28 Suiten wurden mit klassischen Antiquitäten und prächtigen Stoffen in ruhigen Farbtönen eingerichtet. Von den hohen Decken und royalen Betten bis zu den Wandteppichen und Wänden in sattem Blau, Gold und Salbeitönen: Alles wirkt geradezu erhaben.

Spezielle Handwerkskunst

Auch die exquisiten Tapeten tragen dazu bei. Und diese wiederum haben ihre eigene, besondere Geschichte: Jede davon wurde Bewohnern der Comunità San Patrignano handbemalt und gedruckt, die als größtes Drogen-Rehabilitationszentrum Europas gilt.

Ein elegantes Wohnzimmer mit Blick auf das Meer und einer schwarzen Bücherwand.

Jeder Raum der „Villa Igiea“ brilliert durch individuelles Flair. Die leuchtenden Majolika-Fliesen der Badezimmerböden, die nach sizilianischer Tradition von Hand verlegt wurden, sind die reine Augenweide. Die geräumigen Signature Suites des Hotels bieten Privatsphäre in frischer, moderner Umgebung.

Verbindende Farben

Die Wände sind mit lokalen Kunstwerken geschmückt und die Meerblick-Terrassen mit Sonnenliegen ausgestattet. Möbel aus dem neunzehnten Jahrhundert glänzen in neuer Pracht. Und die von der Sala Basile inspirierten Farben Granatapfelgelb, Salbeigrün, Hibiskusblau und Bernstein dienen als verbindendes Moment.

Drei Liegestühle mit blauen Auflagen und weißen Handtüchern in einem Spa-Bereich.
Handgefertigte Majolika Fliesen und dezente Farben: Auch im eleganten ...
Ein Empfangsbereich mit Fliesenmuster und dekorativen Elementen in einem Spa.
... Spa der „Villa Igiea“ erinnert alles an den Glanz vergangener Tage.

Dass auf der glamourösen Zeitreise durch den Palazzo auch ein Spa zum Verweilen lädt, versteht sich von selbst. Die Ruhezone lockt mit sizilianischen Majolika-Fliesen in Blau und Weiß und natürlichem Rattan-Mobiliar.

Edle Nostalgie

Grüne Nuancen spiegeln die üppigen Gärten der „Villa Igiea“, während in den Haupträumen Meeresfarben auf strahlend weiße Wände treffen. Eine mit Zitronenmuster bedruckte Decke und kräftige Orangetöne sind als Anspielung aufs ländliche, von Zitrus-Plantagen geprägte Palermo des 18. Jahrhunderts gedacht.

Die Terrasse der Villa Igiea mit Tischen und Stühlen unter einem Säulengang.
Die Terrasse der Villa Igiea mit Korbsesseln und Blick auf den Garten.

Im weitläufigen Garten sorgen aus alter Zeit erhaltene Details für optische Highlights. Und am großen Pool können die Gäste des Hotels in erholsamem Luxus schwelgen. Der exquisite Genuss, den das neue Fünf-Sterne-Haus am Golf von Palermo bietet, hat jedoch freilich seinen Preis.

Ein Schwimmbad vor der Villa Igiea, umgeben von Bäumen und Liegestühlen.

Doch Urlaub in historischen Gebäuden mit heutigem Komfort ist höchst gefragt. Vor allem Italien hat diesbezüglich Besonderes zu bieten. So setzen etwa auch als VIP-Geheimtipps gehandelte Luxushotels wie das fabelhafte „L’Albergo della Regina Isabella“ auf Ischia oder Venedigs „Ca‘ di Dio“ aufs Flair großer Geschichte. Das jüngste Haus der Rocco Forte Gruppe ist eine weitere Perle dieser Angebotsgalerie. Und eine Destination mehr, von der zu träumen lohnt.

Text: Elisabeth Schneyder

Bilder: Rocco Forte Hotels

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