Business geht durch den Magen

Das Nobu Hotel mit begrünter Fassade in einer städtischen Umgebung.
Vor kurzem eröffnete in Warschau das erste Nobu Hotel Osteuropas. Die abgerundete V-förmige Silhouette ist nicht das einzige beeindruckende Feature des Gebäudes.

Als Erweiterung des im Art Deco-Stil errichteten Hotel Rialto steht nun das erste Nobu Hotel Osteuropas in Warschau. Im Spätsommer wurde es eröffnet. Es erfreut das Auge und ganz sicher den Gaumen – denn die Restaurants von Küchenchef Nobu Matsuhisa stehen für exquisite asiatische, insbesondere japanische Speisen.

Der Eingang zum Nobu Hotel in Warschau mit Glasdach und vertikalem Garten.
Die Rezeption des Nobu Hotels mit Gästen im Hintergrund.

Geplant und umgesetzt wurde der Bau von den Architekten Przemo Łukasik und Łukasz Zagała vom polnischen Architekturbüro Medusa Group. Es befindet sich im Herzen der polnischen Hauptstadt, gegenüber der stylischen Shopping Mall „Hala Koszyki”.

Ein modern gestalteter Flur mit Holzverkleidung und einem geometrischen Teppichmuster.
Ein Flur in einem Hotel mit grauen Wänden und einem Teppich mit Zickzackmuster.
Blick aus einem modernen Gebäude auf ein klassisches Gebäude mit Schornstein und Bäumen.
Eine moderne Lobby mit einer schwarzen Bank und einem gemusterten Teppich.
Ein modernes, mehrstöckiges Gebäude mit abgerundeten Ecken und viel Glas unter blauem Himmel.
Das Nobu Hotel mit Restaurant im Erdgeschoss in Warschau.
Das Nobu Hotel in Warschau mit einer Fassade aus vertikalem Grün.
Das Nobu Hotel Warschau mit einem Restaurant im Erdgeschoss.
Ein modernes, mehrstöckiges Gebäude mit abgerundeten Ecken und viel Glasfassade.

De Niro gab den Anstoß

Die internationale Marke Nobu, Namensgeber von exklusiven Lifestyle-Hotels und originellen Restaurants, hat ihre Entstehung keinem geringeren als der US-amerikanischen Schauspiel-Legende Robert de Niro zu verdanken.

Das Nobu Hotel Warschau mit seiner markanten, gestuften Fassade und viel Grün an den Balkonen.
Die Fassade eines modernen Gebäudes mit abgerundeten Balkonen und viel Glas.
Ein Raum mit einer gebogenen Fensterfront und einer Wand mit Holzverkleidung.
Ein grauer Betonpfeiler steht neben einer dunklen Wand mit einer Tür zum „Sakura Event Space“.

De Niro war in den späten 1980er Jahren in Los Angeles Gast im Restaurant von Küchenchef Nobu Matsuhisa. Nicht nur Liebe geht durch den Magen, offenbar auch Business: Denn De Niro überredete Matsuhisa, ein Restaurant in seiner Heimatstadt zu führen. Einige Jahre später war es so weit, das Nobu-Restaurant in Manhattan öffnete seine Pforten.

18. Nobu Hotel weltweit

Gemeinsam mit dem Filmproduzenten und Geschäftsmann Meir Teper entstand die Idee, Restaurants und Hotels zu verknüpfen. Seitdem steht der Name Nobu für Luxus und elegantes Design. Das Fünf-Sterne-Hotel Nobu Warschau ist das 18. Hotel dieser Kette, und das Nobu Restaurant ist eines von 40 auf fünf Kontinenten. Jährlich strömen drei Millionen Gäste in die Nobu-Gourmettempel.

Eine Frau geht mit einem Koffer einen Hotelflur entlang.
Eine Frau betritt ein Hotelzimmer mit Gepäck.
Ein Schlafzimmer mit einem Doppelbett und einem abstrakten Gemälde an der Wand.
Ein Ausstellungsraum mit einer Drahtskulptur, Sitzgelegenheiten und zwei Schwarzweißfotografien.
Ein modernes Hotelzimmer mit einem Mann, der aus dem Fenster schaut.
Ein Bademantel hängt an der Wand neben einer hölzernen Badewanne mit goldenem Wasserhahn.

Interessante Form

Das Eckgebäude lehnt mit seinen dekonstruierten Rundungen an den Warschauer Baustil des frühen 19. Jahrhunderts an. Dabei bringen aber der Beton und die bodentiefen Fenster eine klare Linie und moderne Optik in das Ensemble. Die großzügigen Glasflächen sorgen auch gleich für viel Tageslicht.

Besucher betrachten die Kunstwerke in einer modernen Galerie.

Eine Herausforderung stellte der V-förmige Grundriss dar: Die Lösung für die sieben Stockwerke bestand in den gebogenen, jeweils versetzten Aluminium-Glas-Konstruktionen. Auf den so entstandenen Vorsprüngen lockern Grünpflanzen den spannenden Beton-Glas-Mix auf, der sich so perfekt in die Umgebung einfügt. Maßgeblicher Hersteller war die zur Grupa Kęty gehörende Aluprof SA, ein führender globaler Hersteller von Aluminiumsystemen für die Bauwirtschaft.

Eine geschwungene Holztreppe in einem modernen Gebäude mit Sitzbereich.
Ein Gebäude mit einer grünen Wand und einem Außenbereich mit Tischen und Stühlen.
Köche bereiten Sushi in einem eleganten Restaurant zu.
Blick in eine Bar mit zwei Hockern vor der Theke und Holzvertäfelung.

Brücke zwischen alt und neu

Der großzügige Eingangsbereich verbindet die beiden Flügel (Rialto und Nobu) wie eine Brücke miteinander. Die über sieben Stockwerke verteilten Zimmer werden mit zeitgenössischer Kunst der Jankilevitsch Collection ausgestattet.

Ein modernes Badezimmer mit einer hölzernen Badewanne und einem Doppelwaschbecken.
Ein Tisch und ein Stuhl stehen vor einem Fenster mit Vorhängen.

Auf einer Gesamtfläche von 11.830 Quadratmetern hat die Medusa Group 120 luxuriöse Zimmer, Konferenz- und Eventräume, den Fitnessbereich sowie das Markenrestaurant Nobu entworfen. Das polnische Architekturbüro hat sich bisher vor allem mit zurückhaltender Industriearchitektur hervor getan.

Die Lobby eines Hotels mit einer spiralförmigen Holztreppe und Gästen.
Das Nobu Hotel in Warschau mit einer Fassade mit Kunstwerken und einem vertikalen Garten.

Die Inneneinrichtung wurde in Zusammenarbeit mit dem preisgekrönten kalifornischen Studio PCH geplant, das bereits an mehreren Nobu-Projekten beteiligt war. So bleibt auch das Interior Design des neuen Komplexes dem minimalistisch-japanischen Stil treu, in thematischer Übereinstimmung mit dem Herzstück des Hotels, dem Restaurant Nobu selbst. Im historischen Teil des Hotels sind dagegen klassische polnische Akzente gesetzt.

Es ist nicht nur das erste Hotel dieser Kette in Polen, sondern auch in ganz Osteuropa. Das rund 22 Millionen Euro teure Projekt wurde nach dreijähriger Bauphase fertiggestellt.

Text: Linda Benkö, Fotos/Renderings: Juliusz Sokołowski, Przemo Łukasik, Łukasz Zagała

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