Biophil und zirkulär gebaut

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Das Gebäude DB55, von D/DOCK entworfen, vereint innovatives Design und Nachhaltigkeit, industrielles Erbe und zeitgenössische Funktionalität. Es steht im Herzen von Amsterdams Houthavens.

Die Biophilie ist in der Architektur längst schon mehr als nur ein „Orchideen-Thema”. Der Begriff wurde vom deutsch-amerikanischen Psychoanalytiker Erich Fromm im Jahr 1964 eingeführt. Er verstand damals die „Liebe zum Leben” oder „Liebe zu Lebendigem“ darunter.

Unabhängig von Fromm entwickelte der Soziobiologe Edward O. Wilson 1984 in seinem Buch „Biophilia” die Biophilie-Hypothese. Laut dieser ist uns eine emotionale Verbindung mit der Natur angeboren. Deshalb hätten wir Menschen ein Bedürfnis nach Natürlichem – auch in den Räumlichkeiten, in denen wir uns aufhalten.

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D/DOCK setzte im DB55 Fenster an unerwarteten Stellen und nicht da, wo man sie aus rein architektonischen Gesichtspunkten erwarten würde.
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D/DOCK hat versucht, die ursprünglichen und großzügigen Raumhöhen im ehemaligen Holzlagerhaus in Amsterdam beizubehalten.

DB55: Verbindung zwischen Natur und Mensch stärken

Jedenfalls finden biophile Elemente heutzutage in Architektur und Design regelmäßig aufgrund ihrer positiven Wirkungen auf den Menschen Berücksichtigung.

So hat auch das niederländische Architekturbüro D/DOCK mit dem gemischt genutzten Gebäude DB55 in Amsterdam unter dem Gesichtspunkt der Biophilie ein „organisches Gebäude” entworfen, das die Verbindung zwischen Natur und Mensch stärkt.

Natürlichkeit, auch in den Formen und Farbtönen

Weitere prominente Vertreter, die Biophilie in ihren Entwürfen und Realisierungen einsetzen, sind etwa Koichi Takada, Stefano Boeri und Foster + Partners. Letztere haben beim New Yorker Büroturm für JPMorgan Chase, 270 Park Avenue, unter anderem penibel darauf geachtet, Materialien zu verwenden, die nur in unwesentlichen Mengen Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Aldehyde und organische Säuren enthalten und an die Umwelt abgeben.

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Beim DB55 sind es vor allem das luftig-leichte Dach, das reichlich vorhandene Tageslicht in den Innenräumen sowie die großzügige Glaseingangstür, die wohltuend auf die Nutzer wirken. Sie sind nicht abgeschnitten vom Geschehen draußen und erleben die wechselnden Jahreszeiten und Wetterbedingungen.

Harmonie zwischen Form und Funktion

Darüber hinaus stärkt die Gestaltung mit natürlichen Elementen, wie viel Grün, ökologische Materialien und natürliche Formen und Farbtönen die Verbindung mit der natürlichen Umgebung.

Die Welt um uns herum verändert sich rasant. Das erfordert einen innovativen Blick auf die traditionellen Grenzen von Maßstab, Funktion, Prozess und Umgebung. Unser Portfolio variiert daher von Stuhl zu Stadt, von Konzept zu Aktivierung und von lokal zu international.

von D/DOCK

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Unkonventionelles, frisches Design mit vielen Second Hand-Gegenständen und -Elementen.

Das DB55 Gebäude an der Danzigerbocht 55 war ein ehemaliges Holzlagerhaus in den Amsterdamer Houthavens, wörtlich übersetzt „Holzhafen”. Es ist ein Stadtteil im Westbezirk Amsterdams, der Hauptstadt der Niederlande – ein Industriegebiet, das von innovativen, neuen Büro- und Wohngebäuden geprägt ist.

Pflanzen und Möbel auf Rädern

Das DB55 versteht sich als multifunktionaler Raum, als Ort für Arbeit, Freizeit, Veranstaltungen und Sport. Es verfügt sogar über einen Kinderspielplatz. In diesem Objekt werde jeder Quadratmeter Fläche – es sind 1.100 – vierfach genutzt, heißt es bei D/DOCK. 

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Vielfältige Nutzungsformen im DB55 ...
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... auch ein Bett zum Ausruhen darf nicht fehlen.

Um ein Maximum an Flexibilität zu erzielen, habe man die ursprünglichen, großzügigen Raumhöhen weitgehend beibehalten. Schrauben und Kleber wurden so weit wie gar nicht verwendet. Pflanzen und Möbel sind großteils auf Rädern und können so flexibel umgestellt werden.

Fliesen aus der Konkursmasse

Das DB55 ist ein Gebäude, bei dem getreu der „zirkulären” Denkweise der Kreislaufwirtschaft „das Angebot das Design bestimmt”. Der Bodenbelag stammt von ehemaligen Zügen und Holzbrettern, die als Dachschalung für Häuser der Umgebung dienten. Die Beton- und Glaswände wurden recycelt, und die gesamte Beleuchtung wurde aus Restbeständen, Auslaufprodukten oder wiederaufbereiteten Stücken hergestellt.

Die Fliesen in den Sanitärbereichen stammen aus diversen Konkursmassen, was dem Design eine einzigartige Note verleiht. Die audiovisuellen Geräte und die Küchenausstattung sind alle gebraucht, ebenso wie 70 Prozent der Möbel.

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Im DB55 hat auch Furnify seine Heimat gefunden. Das niederländische Designbüro war in der Gestaltung eng involviert.

Beitrag zur Belebung des Viertels

„Wir wollten damit auch ein Viertel wiederbeleben, das nachts eher verlassen war. Das DB55 steht nun rund um die Uhr für eine Vielzahl von Nutzungen offen”, sagt Sabrina van Dongen, Geschäftsführerin von Furnify.

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Zuerst kam die Second Hand-Treppe, dann die Raumhöhe.
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Viel Grün und viel Licht fördert das Wohlergehen der Nutzer.
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DB55: Weitgehend Flexibel gestaltbar und die Kommunikation fördernd.
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Der Boden stammt teils aus alten Häusern der Umgebung.

Die zweite Etage des DB55 ist genau 6140 Millimeter hoch, was darin begründet sei, dass die Konstruktion des Gebäudes von den verfügbaren Bauteilen maßgeblich mitbestimmt wurde. „Sobald wir wussten, welche Stahltreppe wir bekommen würden, wurden die oberen Stockwerke angepasst nach diesen Maßen entworfen.” Die Treppe stammte von einem Online-Marktplatz.

Nutzerzentrierter Ansatz: Von innen nach außen

Das kreative Studio D/DOCK gestaltete das DB55 „von innen nach außen”. So bauten die Architekten strategisch Fassadenöffnungen an unkonventionellen Stellen ein, die vom erwarteten Design abweichen, um den Einfall von natürlichem Licht zu optimieren und fesselnde Ausblicke einzufangen.

Die so entstehende Verbindung mit der umgebenden Natur, das eintretende Sonnenlicht, die sich ergebende freie Sicht verbessert das Arbeitsumfeld. Insgesamt eine befruchtende Beziehung zwischen Ort, Gebäude und dessen Nutzer, stellen die D/DOCK-Expertinnen und -Experten fest.

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Das internationale Team aus Architekten, Ingenieuren, Designern, Strategen und Entwicklern bei D/DOCK „denkt und arbeitet aus einer menschlichen Perspektive heraus”. Man stelle Dogmen immer wieder in Frage, so gehe die Arbeit über Funktionalität und Ästhetik wesentlich hinaus.

Text: Linda Benkö Fotos: De Atleetfabriek, Niels Vlug, Sherine Zwaga, Claire van der Poel, Leandra Arjona-Jacobi, D/DOCK, v2com

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