Anti-Aging: Die Suche nach dem Jungbrunnen

Anti-Aging: Die Suche nach dem Jungbrunnen
Altern fällt vielen schwer, dabei gibt es einfache Mittel und Wege, wie man seiner Haut Gutes tun kann.

Hier ein Fältchen, da zwei Schlupflider und irgendwie fehlt einfach die Spannung im Gesicht. Die Zeichen der Zeit lassen sich nun eben nicht auf ewig verbergen, auch wenn viele damit ein Problem haben. Der Wunsch das sichtbare Altern zu verlangsamen oder gar rückgängig zu machen, ist so alt wie die Menschheit selbst. Anti-Aging-Mittel und -Methoden erfreuen sich daher großer Beliebtheit und bieten eine Vielzahl von Ansätzen zur Pflege und Verjüngung der Haut. Worauf es dabei allerdings zu achten gilt und wie man sich ganz einfach zu Hause helfen kann, erklärt Dermatologin Kerstin Ortlechner in einem spannenden Talk auf KURIER TV.

Richtige Pflege

Der Alterungsprozess ist etwas ganz Natürliches und gehört zum Leben dazu. Er beginnt übrigens schon ab dem 25. Lebensjahr. Aber längst nicht jeder Mensch altert gleich. Es spielen dabei viele Faktoren, wie beispielsweise Genetik, Umwelteinflüsse, Lebensstil und auch die richtige Pflege eine Rolle, wie Ortlechner erklärt: „Qualitative, hochwertige Produkte mit den passenden Inhaltsstoffen zu verwenden, ist eine sehr einfache und effektive Anti-Aging-Maßnahme.“ Um ein optimales Ergebnis zu erreichen, sollte man auf die individuellen Bedürfnisse der eigenen Haut eingehen. Diese sind bestenfalls mit der Hautärztin oder dem Hautarzt abzuklären. Besitzt man junge, gesunde Haut, sollte man sich laut Expertin auf Prophylaxe konzentrieren. „Das bedeutet Produkte mit Antioxidantien oder eben auch Niacinamide verwenden. Bei bereits älterer Haut, die ein bisschen mehr Stützkraft braucht, kann zusätzlich auch reichhaltige Pflege mit Hyaluronsäure und Glycoleol effektvoll sein.“

Anti-Aging: Die Suche nach dem Jungbrunnen

Wirkung

Über solche Inhaltsstoffe liest man in letzter Zeit vermehrt, aber was bedeuten sie eigentlich für unsere Haut? Hier ein paar Erklärungen:

Antioxidantien: Sie beugen einen vorzeitigen Alterungsprozess vor, da sie der Haut helfen, gesund und glatt zu bleiben. Ein solches Antioxidans ist beispielsweise Vitamin C. Es schützt die Haut vor freien Radikalen, also instabile Moleküle, die die Zellen schädigen. Außerdem regt es die Kollagenproduktion an und hilft bei Hautverfärbungen. Es verleiht der Haut ein strahlendes Aussehen und verbessert die Hauttextur.

Niacinamid: Auch Niacinamid ist ein Antioxidans mit besonderer Wirkung. Es hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann die Hautbarriere stärken. Es hilft, die Haut zu beruhigen, Poren zu verkleinern und das Erscheinungsbild von feinen Linien und ungleichmäßiger Pigmentierung zu verbessern. „Das ist einer der Superstars in der Hautpflege, weil er sämtliche Sachen beherrscht und positiv beeinflusst“, so die Expertin.

Retinoide: Beispiele dafür sind Retinol und Retinsäure. Sie sind bekannt für ihre Fähigkeit, die Hautzellerneuerung zu fördern und Kollagen zu stimulieren. Auch sie verfeinern das Erscheinungsbild und reduzieren Pigmentflecken.

Hyaluronsäure: Das ist ein natürlicher Bestandteil der Haut, der Feuchtigkeit speichert und die Haut prall und hydriert aussehen lässt. In Anti-Aging-Produkten hilft sie, das Erscheinungsbild von feinen Linien zu minimieren, indem sie die Haut intensiv mit Feuchtigkeit versorgt. „Hyaluronsäure ist ein Frischebooster. Aber ihre Wirkung beschränkt sich nicht nur auf das Ästhetische, sondern sie hilft auch unsere Hautbarriere, also die Schutzschicht unserer Haut, intakt zu halten, damit sie äußerliche Einflüsse abwehren kann“, analysiert Ortlechner.

Je nach Bedürfnissen und Hauttyp kann man die Wirkstoffe gezielt einsetzen. Eines ist allerdings laut der Fachärztin für alle unabdingbar: Lichtschutzfaktor. „Am besten wirklich 365 Tage im Jahr auftragen. UV-Licht ist immer vorhanden, egal ob im Winter, bei Regen oder Wolken. Genauso verhält es sich mit dem sogenannten Blaulicht, das von der Sonne, aber eben auch von Geräten, wie Laptops, Smartphones usw, ausgestrahlt wird und zur Hautalterung beiträgt“, appelliert Ortlechner.

„Trends haben in der Medizin nichts verloren. Hier geht es um evidenzbasiertes Wissen“

von Dr. Kerstin Ortlechner, Dermatologin

Anti-Aging: Die Suche nach dem Jungbrunnen

Dr. Kerstin Ortlechner, Dermatologin

Treatments

Die richtige Pflegeroutine ist also ein erster Schritt, jedoch gibt es noch massenhaft andere Mittel und Wege die Haut lange jung oder jünger aussehen zu lassen. „Wenn man über die Hautpflege hinausgehen will, kann man auf verschiedene Treatments zurückgreifen. Das können einfache Facials, Microneedlings bis hin zu – gezielt eingesetzt – Fillerprodukten, Botulinumtoxin-Produkten, Energy-based Devices, wie Laser und Ultraschall-Lifting etc. sein. Da gibt es endlose Möglichkeiten.“

Innovation

Derzeit wird auch intensiv an neuen innovativen, nicht invasiven Methoden geforscht. Eine davon ist die Bioregeneration und Biostimulation. „Im Grunde geht es darum, die körpereigenen Zellen zu aktivieren, sodass der Körper wieder selbst wichtige Stoffe wie Kollagen oder Hyaluron bildet. Der Effekt ist dadurch viel natürlicher und es ist ein Schritt weg von der künstlichen, überspritzten Ästhetik“, erklärt die Dermatologin. Von einem Trend will sie allerdings allgemein nicht sprechen, da solche Begriffe für sie in der Medizin nichts verloren haben. „Trends in der Mode - ja. Trends im Lifestylebereich - super! Aber in der Medizin haben Trends nichts zu suchen, weil hier alles auf Erfahrungen, Wissenschaft und Evidenz basieren muss. “

Den ewigen Jungbrunnen gibt es zwar noch nicht, aber wenn wir in unserem Leben gut zu unserer Haut sind, wird sie am Ende auch gut zu uns sein.

Wenn Sie noch nicht genug bekommen haben, können Sie die gesamte Ausgabe des Talks „Sprechen wir über Anti- Aging“ mit Dr. Kerstin Ortlechner, sowie auch die vergangenen Expertinnengespräche zu den ebenfalls spannenden Themen Schuppen und Sonne natürlich auch online nachsehen unter: www.kurier.tv/sprechen-wir-ueber