Ohne Schule gibt es keine Zukunft
Weltweit gehen eine Viertelmilliarde Kinder nicht oder nicht mehr zur Schule. Häufig müssen sie arbeiten, um das Überleben ihrer Familien zu sichern, anstatt lesen und schreiben zu lernen. Die Folge: Eine hoffnungsvolle Zukunft bleibt ihnen verwehrt, denn Bildung bedeutet Handlungsfähigkeit, um den Kreislauf der Ausweglosigkeit zu durchbrechen.
„Die letzten Jahre mit Covid-19 waren tragisch und haben uns in allen Bereichen weit zurückgeworfen“, blickt Jaime Lara, SOS-Kinderdorf-Leiter in Arequipa, Peru, auf eine bewegte Zeit zurück. Das Land wurde von der Pandemie mit voller Härte getroffen. 100.000 Kinder wurden zu Waisen. Im Verhältnis zur Bevölkerung haben in keinem anderen Land der Erde mehr Kinder ihre Eltern verloren. Auch die Auswirkungen auf die Bildungssituation waren dramatisch. Schulen mussten in Peru zwei Jahre durchgehend geschlossen bleiben, weswegen insbesondere Kinder aus armutsbetroffenen Familien während dieser Zeit kaum Zugang zu Bildung hatten.
Umso größer war die Freude vor Ort, als endlich wieder normaler Unterricht stattfinden konnte. Gabriela, die im SOS-Kinderdorf Arequipa aufgewachsen ist und heute selbst als Lehrerin arbeitet, weiß wie wichtig der Schulbesuch für die junge Generation ist: „Bildung ist die Basis von allem und unsere Zukunft. Viele Kinder in Arequipa haben schlechte Voraussetzungen, da sie aus Familien kommen, in denen Bildung wenig Stellenwert hat. Diese Haltung überträgt sich leider auch oft auf die Kinder“.
Bewusstsein für bessere Bildung
An dieser Bewusstseinsbildung arbeiten Jaime und die mobilen Familienarbeiter*innen von SOS-Kinderdorf, die im Großraum Arequipa knapp 80 benachteiligte Familien unterstützen. Im Zentrum steht dabei stets das Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“. Familien bekommen gezielt Unterstützung, um selbstständig für das Wohl ihrer Kinder zu sorgen. Zudem werden spezielle Trainings für Eltern angeboten. Diese helfen, Gewalt in der Familie vorzubeugen oder Eltern dafür zu sensibilisieren, wie wichtig der Zugang zu Bildung für die Zukunft ihrer Kinder ist. „Wenn die Kinder in die Schule gehen, bedeutet das in den meisten Fällen auch, dass das Familiengefüge stabil ist“, weiß Jaime aus Erfahrung zu berichten. „Dass die Bewusstseinsbildung erfolgreich ist, merken wir oft daran, dass sich die Eltern eigenständig und in Zusammenschlüssen für eine bessere Infrastruktur in den Schulen einsetzen, ohne dass von uns der Impuls dazu kommt“, ergänzt Jaime.
Entlastung für die Familien
Gabriela ist in ihrer Schule auf frühkindliche Erziehung spezialisiert und unterrichtet Kinder im Vorschulalter. Gerade in benachteiligten Gebieten sind diese Bildungsangebote besonders wichtig, da erwerbstätige Eltern damit untertags entlastet werden. Die Kapazitäten in den kostenlosen staatlichen Schulen reichen aber nicht aus, um den Bedarf zu decken. Aus diesem Grund betreibt SOS-Kinderdorf im ganzen Land Kinderbetreuungs- und Bildungsangebote in SOS-Sozialzentren. Alleine in Arequipa erhalten damit jährlich über 800 Kinder und Jugendliche ergänzenden Zugang zu Bildung.
Während Gabrielas Kindheit im SOS-Kinderdorf gab es solche Bildungsprogramme noch nicht. „In meiner Kindheit war das noch anders. Wir waren große SOS-Kinderdorf-Familien und es gab auch Jugendliche, die schon selbstständiger lebten. Wenn ich auf die Arbeit von SOS-Kinderdorf heute schaue, macht es mich stolz, dass so viele Kinder und Familien im Umkreis unterstützt werden und Bildung dabei so einen Stellenwert hat”, sagt sie.
Bildung ist Zukunft
SOS-Kinderdorf unterstützt arme und armutsgefährdete Familien nachhaltig und erfolgreich seit über 70 Jahren in 138 Ländern dieser Welt.
Unterstützen Sie SOS-Kinderdorf und ermöglichen Sie mit einem regelmäßigen Beitrag Ihrer Wahl Kindern den Schulbesuch. Ihre Spende leistet vor Ort einen nachhaltigen Beitrag und ermöglicht jungen Menschen eine selbstbestimmte Zukunft. Alle Informationen zur Initiative finden Sie unter: www.sos-kinderdorf.at/future