Klimaneutral bis 2040: 4 entscheidende Bereiche unter der Lupe

Klimaneutral bis 2040: 4 entscheidende Bereiche unter der Lupe
Bis 2040 soll Österreich klimaneutral agieren. Wir stellen vier wichtige Bereiche vor, in denen das Green Energy Lab laufend Energieinnovationen „Made in Austria“ vorantreibt.

Wollen wir das Ziel erreichen, Österreich bis 2040 klimaneutral zu gestalten, kommt es auf viele Faktoren an: Neue Technologien weiterzuentwickeln und anzuwenden ist ebenso wichtig, wie sozialwissenschaftliche Fragestellungen zu berücksichtigen.

18. Mai 2022 | 13:30 bis 19:00 Uhr

Jetzt zum Live-Stream anmelden: www.greenenergylab.at/jahresevent

Klimaneutral bis 2040: 4 entscheidende Bereiche unter der Lupe

Green Energy Lab ist das größte Innovationslabor für nachhaltige Energielösungen in Österreich und Teil der „Vorzeigeregion Energie“ des Klima- und Energiefonds. Die Vorzeigeregion ist eine Anlaufstelle für Vordenker und Innovationstreiber, die zukunftsträchtige Ideen unter realen Bedingungen testen und umsetzbare Lösungen entwickeln. Knapp 300 teilnehmende Partner aus Forschung, Wirtschaft und der öffentlichen Hand erwecken gemeinsam mit Wien Energie, EVN, Energie Burgenland und Energie Steiermark neue Ideen für eine nachhaltige Energiezukunft. Durch den direkten Zugang zum Kernmarkt der Landesenergieversorger können Neuentwicklungen unmittelbar in großen Dimensionen getestet werden. Bis 2025 sollen über 150 Millionen Euro in innovative Projekte im Rahmen des Green Energy Lab investiert werden.
Weitere Informationen: www.greenenergylab.at

Zukunftsträchtige Lösungen aus vier Schwerpunktbereichen

Das Green Energy Lab konzentriert sich dabei auf innovative Projekte aus den Bereichen „Klimaneutrale Versorgungssicherheit und Resilienz“, „Kreislaufwirtschaft in Energiesystemen der Zukunft“, „Grüne Wärme & Kälte“ sowie „Soziale Akzeptanz“. Wir stellen ausgewählte Projekte vor, bei denen auch Kundinnen und Kunden aktiv einbezogen werden.

1. Klimaneutrale Versorgungssicherheit & Resilienz

Nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in unser aller täglichem Leben wird zunehmend wichtiger, dass Energie ununterbrochen verfügbar ist. Deshalb brauchen wir Innovationen: Unser Energiesystem muss auch im Falle eines Blackouts funktionieren. Forschungsprojekte aus dem Bereich „Klimaneutrale Versorgungssicherheit & Resilienz“ beschäftigen sich also unter anderem mit der Frage, wie wir verschiedene Komponenten in unserem Energiesystem so intelligent miteinander verbinden können, dass unsere Versorgung durchgehend sichergestellt ist.

Ein Beispiel hierfür ist die sogenannte Sektorkopplung. Wie können wir die Sektoren Strom, Wärme und Verkehr technisch und wirtschaftlich so vernetzen, dass wir regenerativ erzeugte Energie besser nutzen können und so das System als Ganzes effizienter machen?

SEKOHS Theiß ist in diesem Zusammenhang nur eines von mehreren zukunftsorientierten Projekten, die das Green Energy Lab koordiniert und begleitet. Die Ausgangslage des Projekts: Wie können wir eine Speichertechnologie für erneuerbare Energien entwickeln, die alle künftig notwendigen Anforderungen zu Leistung, Kapazität, Wirkungsgrad, Verfügbarkeit und Kosten erfüllt? In Niederösterreich entsteht dazu ein innovatives Hybridspeichersystem, das ein bestehendes Elektroheizsystem mit einem Batteriespeichersystem und einer neuen Groß-Photovoltaikanlage verbindet. Das Projekt SEKOHS Theiß soll dabei helfen, Hybridspeichersysteme aus technischer, wirtschaftlicher und regulatorischer Sicht besser zu verstehen und auf andere Bereiche übertragbar zu machen. Mehr Infos finden Sie hier.

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Bestehendes Elektroheizsystem in Niederösterreich wird mit einer neuen Groß-Photovoltaik-Anlage kombiniert

2. Kreislaufwirtschaft in Energiesystemen der Zukunft

Kreislaufwirtschaft bedeutet, den gesamten Lebenszyklus von Produkten und Dienstleistungen ganzheitlich zu betrachten, um nachhaltigere Lösungen zu entwickeln. Dabei stehen im Rahmen sogenannter „Cradle-to-Cradle“-Ansätze (dt. „Ursprung zu Ursprung“) kreislauffähige Fertigungen im Fokus. Wenn es darum geht, erneuerbare Energien zu erzeugen, ist es wichtig, die Kreislaufwirtschaft zu berücksichtigen.

Ein Projekt, das sich unterstützt vom Green Energy Lab dieser Thematik verschreibt, ist „SecondLifeBatteries4Storage“. Bereits für das Jahr 2030 lautet die Prognose, dass bis zu 20.000 Tonnen ausgemusterte E-Autobatterien anfallen – aktuell sind es rund 4.000 Stück jährlich. Batterien von Elektroautos werden für gewöhnlich getauscht, wenn sie noch 70 bis 80 Prozent der ursprünglichen Speicherkapazitäten aufweisen – obwohl davon ausgegangen werden kann, dass man sie noch bis zu sieben Jahre als stationäre Speicher nutzen könnte. Diese Batterien sollen ein „zweites Leben“ erhalten: Wie etwa die Restenergie von Autobatterien dazu beitragen kann, den Eigenstromverbrauch einer Photovoltaikanlage zu optimieren, lesen Sie hier.

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Beim Projekt "SecondLifeBatteries4Storage" sollen gebrauchte E-Autobatterien ein zweites Leben erhalten.

3. Grüne Wärme & Kälte

Damit wir uns in der warmen Jahreszeit abkühlen und in der kühlen Jahreszeit aufwärmen können, sind Klimageräte und Heizsysteme im 21. Jahrhundert nicht aus dem Alltag wegzudenken. Dabei verbrauchen wir stets Energie und wertvolle Ressourcen unseres Planeten. Wärme und Kälte sind also enorm tragende Faktoren unseres Energiesystems. Mit innovativen Projekten schaffen wir es, aus fossilen Energieträgern auszusteigen.

Mehr zum Thema lesen Sie hier:

Das Forschungsprojekt „AbSolut“ des Green Energy Lab untersucht etwa, wie Absorptions-Wärmepump-Anlagen in Fernwärme- und Kältesysteme integriert werden können, während sich das Projekt „ThermaFLEX“ schon seit 2018 mit der Frage beschäftigt, wie das Fernwärmenetz von morgen aussieht.

4. Soziale Akzeptanz

Um Innovationen rund um Energiethemen auszurollen, braucht es vor allem eines: Den Rückhalt aus der breiten Bevölkerung, die Technologien und Maßnahmen für den Klimaschutz verstehen und unterstützen soll. Technologische Transformation kann nicht unabhängig von Menschen vonstattengehen.

Ein Beispiel: Um Energiesysteme zu optimieren, ist eine große Menge an Daten notwendig. Diese wichtige Ressource kommt vor allem aus Haushalten und Betrieben, die gefordert sind, Informationen zu ihrer Energienutzung preiszugeben. Damit die Menschen dafür aufgeschlossen sind, ist es heute Standard, dass jedes Projekt die soziale Akzeptanz in jedem Entwicklungsschritt berücksichtigt. Dafür gibt es begleitende Forschung, die dafür sorgt, Meinungen und Einstellungen zu kanalisieren und Informationen transparent zu machen – um aufzuzeigen, wie jeder Mensch zur Energiewende beitragen kann.

Beispiele zu guter Informationspolitik finden Sie hier.

Diese aktiven Gestaltungsmöglichkeiten werden auch im Projekt Spatial Energy Planning genutzt. Im Zuge dieses Projekts wurden BewohnerInnen von Gemeinden in der Steiermark und in Salzburg ermächtigt, selbst zu gestalten, wie ihre Stadt sich zukünftig entwickeln soll. Über die sogenannte „Wärme-App“ erhalten NutzerInnen die einmalige Möglichkeit, mehr als 20 Entwicklungskonzepte zu entwerfen und ihre Städte und Gemeinden an ihre Bedürfnisse anzupassen.

Klimaneutral bis 2040: 4 entscheidende Bereiche unter der Lupe

Im Zuge des Projekts "Spatial Energy Planning" wurden BewohnerInnen von Gemeinden in der Steiermark und in Salzburg ermächtigt, selbst zu gestalten, wie ihre Stadt sich zukünftig entwickeln soll.

Ein ausschlaggebender Faktor für die soziale Akzeptanz von komplexen Projekten ist die Kommunikation. Das Green Energy Lab ist nicht nur eine Vorzeigeregion für erneuerbare Energieversorgung, sondern auch für die erfolgreiche Kommunikation innovativer Lösungen an ein breites Publikum.

Lernen Sie die Kommunikationsaktivitäten des Green Energy Lab kennen:

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