Gürtelrose – kennen Sie Ihr Risiko?
Eine aktuelle Ipsos-Umfrage bestätigt: Nur 2 % der Österreicher*innen halten es für wahrscheinlich an Gürtelrose zu erkranken. Dabei tragen mehr als 99 % der über 50-Jährigen das Virus, das Gürtelrose auslöst, in sich. Das Virus verursacht bei der Erstinfektion Windpocken, auch bekannt als Feucht- oder Schafblattern, verbleibt nach Abklingen lebenslang in den Nervenwurzeln und kann zu einem späteren Zeitpunkt als Gürtelrose wieder auftreten – mit oft großen Schmerzen und teils schweren Komplikationen.
Radio- und TV-Moderatorin Martina Rupp weiß aus leidvoller Erfahrung: „Die Schmerzen sind extrem. Gürtelrose ist eine furchtbare Krankheit – so viele bekommen sie, und so wenige wissen darüber Bescheid.“ Dermatologe Prim. Univ.-Doz. Dr. Robert Müllegger bestätigt das: „Wer Erfahrung mit Zoster-Patienten hat, weiß, dass sie zu den Fällen mit den stärksten Schmerzerlebnissen in der Humanmedizin zählen. Und noch dazu sind sie sehr schwierig behandelbar. An vorderster Stelle sind die Post-Zoster-Schmerzen zu nennen, die mindestens drei Monate – manchmal auch viele Monate bis Jahre – anhalten und die Lebensqualität massiv einschränken.“
Empfehlung im österreichischen Impfplan
Laut Umfrage wird die Schwere einer Gürtelrose von den Österreicher*innen unterschätzt. „Viele ehemalige Patient*innen können von einem wahren Leidensweg berichten, und ich verzeichne viele Fälle mit dramatischen Verläufen und langanhaltenden Beschwerden“ , so Müllegger. Er verweist deshalb auf den österreichischen Impfplan, in dem eine Impfung gegen Gürtelrose für Erwachsene ab 50 Jahren und für Personen mit besonders hohem Risiko bereits ab 18 Jahren ausdrücklich empfohlen ist.
- In Deutschland erkranken jährlich mehr als 300.000 Personen an Gürtelrose. Umgerechnet sind das in Österreich ca. 30.000 Personen pro Jahr.
- Gürtelrose und Windpocken werden vom selben Erreger verursacht, dem Varizella Zoster Virus. Das Virus verursacht bei der Erstinfektion Varizellen, auch bekannt als Windpocken, Feuchtblattern oder Schafblattern.
- Nach Abklingen der Varizellen verbleibt das Virus lebenslang in den Nervenwurzeln und kann zu einem späteren Zeitpunkt als Gürtelrose (in der Fachsprache Herpes Zoster) wieder auftreten.
- Fast alle, nämlich über 99 % der über 50-Jährigen, tragen das Varizella Zoster Virus in sich.
- Alle, die schon einmal Windpocken hatten, können daher später an Gürtelrose erkranken.
- Jede/r Dritte erkrankt im Lauf des Lebens an Gürtelrose.
- Gürtelrose tritt in allen Altersgruppen auf. Am häufigsten sind aber über 50-Jährige betroffen, da die Leistungsfähigkeit des Immunsystems im Alter abnimmt und es leichter zu einer Virus-Reaktivierung kommen kann.
- Patient*innen mit einem geschwächten Immunsystem haben altersunabhängig ebenfalls ein erhöhtes Risiko, an Gürtelrose zu erkranken. Das sind etwa Personen mit einer schweren Grunderkrankung oder Patient*innen, bei denen krankheits- oder therapiebedingt eine starke Immunsuppression besteht.
Informationskampagne für mehr Bewusstsein
Aufmerksamkeit in der Bevölkerung zu schaffen, versucht die Informationskampagne „Gürtelrose-Info.at – Impfen schützt“. Zentrale Plattform ist die Website www.guertelrose-info.at. Ergänzend wird die Aufmerksamkeit über eine Facebook-Seite, verschiedene öffentlichkeits-wirksame Aktionen und nicht zuletzt über eine Podcast-Serie mit Martina Rupp erhöht, die sich aufgrund ihrer eigenen Krankheitsgeschichte für die Kampagne engagiert.
NP-AT-HZX-ADVR-220008, 09/2022