Gartenfrisch aus dem Kochsalon: Vietnamesische Krautrouladen mit Jungzwiebel-Dip


Gemüse aus der Region hat jetzt Saison. Martina Hohenlohe stellt in unserer 10-teiligen Serie alle zwei Wochen ein kreatives Rezept mit frischem Gemüse von LGV Gärtnergemüse und Seewinkler Sonnengemüse vor.
Ein Gärtner, drei Gemüse, ein Gespür für Qualität
In dieser Folge von „Gartenfrisch aus dem Kochsalon“ haben Martina und Florian vietnamesisch inspirierte Krautrouladen mit Kohlrabi-Fleischfülle gekocht – ein Gericht, das österreichische Tradition mit fernöstlichem Aroma verbindet. Die Rouladen werden mit Fischsauce, Ingwer und Jungzwiebeln gewürzt, gegart in einem leichten Sud und mit einem süß-salzig-scharfen Dip aus frischen Frühlingszwiebeln serviert.
Ein gutes Beispiel, wie vielfältig heimisches Gemüse eingesetzt werden kann – und wie viel Geschmack in Kraut & Co steckt, wenn sie mit Sorgfalt und Hingabe angebaut werden. Florian Mössinger zeigt eindrucksvoll, dass Gärtnern mehr ist als Versorgung: Es ist ein Kulturgut. Und sein Kohlgemüse ist der beste Beweis dafür.
Das Rezept: Vietnamesische Krautrouladen mit Jungzwiebel-Dip

Gault&Millau- und Kochsalon-Herausgeberin Martina Hohenlohe mit Gemüsegärtner Florian Mössinger.
Für die Rouladen:
- 8 große Weißkrautblätter (alternativ Chinakohl)
- 300 g Faschiertes vom Schwein
- 1 kleiner Kohlrabi
- 1 Jungzwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 1 TL geriebener Ingwer
- 1 EL Fischsauce
- 1 EL Sojasauce
- 1 TL Zucker
- 1 TL Sesamöl
- Salz, Pfeffer
Zum Garen:
- 100 ml Hühnersuppe
- 1 TL Sojasauce
Dip mit Frühlingszwiebeln:
- 1 großer Jungzwiebel
- 1 rote Chilischote
- 1 EL Reisessig
- 1 EL Limettensaft
- 2 EL Fischsauce
- 1 TL Zucker
- 2 EL Wasser
- 1 TL geröstetes Sesamöl
Zum Anrichten:
- Minze & Koriander

Schritt 1
Bringen Sie einen großen Topf mit Wasser zum Kochen. Blanchieren Sie die Krautblätter darin für 2–3 Minuten, bis sie biegsam sind. Nehmen Sie die Blätter heraus, schrecken Sie sie in kaltem Wasser ab und schneiden Sie den dicken Mittelstrunk flach.

Schritt 2
Schälen Sie den Kohlrabi und schneiden Sie ihn in feine Würfel. Hacken Sie die Jungzwiebeln und den Knoblauch sehr fein.

Schritt 3
Geben Sie das Faschierte in eine große Schüssel. Fügen Sie die Jungzwiebeln, den Knoblauch, Ingwer, Fischsauce, Zucker, Sojasauce, Sesamöl, Kohlrabiwürfel sowie Salz und Pfeffer hinzu. Vermengen Sie alles gründlich mit den Händen oder einem Löffel.

Schritt 4
Breiten Sie die blanchierten Krautblätter auf einem Brett aus. Geben Sie 1–2 EL der Fülle mittig darauf, schlagen Sie die Seiten ein und rollen Sie die Blätter fest ein. Legen Sie die Rouladen mit der Naht nach unten in eine ofenfeste Pfanne oder Auflaufform.

Schritt 5
Verrühren Sie die Hühnersuppe mit etwas Sojasauce und gießen Sie die Mischung über die Rouladen. Decken Sie die Pfanne oder Form ab und lassen Sie alles bei mittlerer Hitze auf dem Herd ca. 25 Minuten leicht köcheln. Alternativ können Sie die Rouladen im vorgeheizten Ofen bei 180 °C (Umluft) für 30–35 Minuten garen.

Schritt 6
In der Zwischenzeit bereiten Sie den Dip zu: Hacken Sie die Chilischote und etwas Jungzwiebel fein. Verrühren Sie alle Zutaten für den Dip in einer kleinen Schüssel und schmecken Sie ihn ab – er soll süß-salzig-sauer mit angenehmer Schärfe sein.

Schritt 7
Nehmen Sie die fertigen Krautrouladen aus der Pfanne oder Auflaufform und richten Sie sie auf Tellern an.

Schritt 8
Geben Sie den vorbereiteten Jungzwiebel-Dip nün über die Krautrouladen und bestreuen Sie das Gericht mit frischem Koriander oder Minze. Tipp: Servieren Sie die Rouladen am besten mit gedämpftem Basmatireis. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Kochen und einen guten Appetit!

Kochsalon zum Nachkochen
Die Kohlblätter nicht zu weich kochen – so lassen sie sich gut rollen und bleiben beim Garen bissfest und formstabil.
Woher kommen die Jungzwiebeln, Kohlrabis und das Weißkraut? Gemüsegärtner Florian Mössinger
Wenn man mit Florian Mössinger durch seine Felder in Oberhausen geht, merkt man schnell: Hier ist jemand mit echter Leidenschaft am Werk. Der junge Gärtner aus dem Marchfeld hat sich auf Kohlgewächse spezialisiert – mit Fokus auf Kohlrabi, Weißkraut und Jungzwiebel und bewirtschaftet den Familienbetrieb bereits in dritter Generation.
„Kohl braucht Ruhe“, sagt er – und meint damit nicht nur das Wetter. Der Boden muss stimmen, die Pflege gleichmäßig sein, das Gießen kontrolliert. Seine Liebe zum Detail ist beeindruckend. Jede Jungpflanze wird mit Bedacht gesetzt, jedes Gemüse zum optimalen Reifezeitpunkt geerntet.
Florian ist ein Verfechter kurzer Wege und saisonaler Frische. Er liefert sein Gemüse direkt an LGV Gärtnergemüse – wo man seine verlässlich gute Qualität kennt und schätzt. Gerade beim Kohlrabi zeigt sich, wie wichtig Textur und Reife sind: Nur wenn er zart und saftig ist, wird daraus ein Genuss- und Erfolgserlebnis. Apropos Kohlrabi, ein Einkaufstipp aus erster Hand: Zwischen dem Grün mit dem Finger leicht andrücken – gibt das Fruchtfleisch nach, ist der Kohlrabi frisch und je runder der Kohlrabi, desto weniger holzig fällt er aus. Kohlrabi am besten kühl und mit Blättern lagern – sie halten die Knolle länger frisch und zeigen auch, wie frisch die Ernte ist.

Gemüsegärtner Florian Mössinger ist leidenschaftlicher Hobbykoch und gern gesehener Gast bei Martina Hohenlohe im Kochsalon.
Gewinnspiel
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