Gartenfrisch aus dem Kochsalon: Lammfilet mit Ingwer-Rösterdäpfel


Gemüse aus der Region hat jetzt Saison. Martina Hohenlohe stellt in unserer 10-teiligen Serie alle zwei Wochen ein kreatives Rezept mit frischem Gemüse von LGV Gärtnergemüse und Seewinkler Sonnengemüse vor.
Zwei Bodenschätze aus dem Seewinkel: Scharf auf Knolle – Ingwer trifft Erdäpfel
Wenn man in den Seewinkel blickt, wo die Steppe sich ausbreitet und der Horizont scheinbar ganz nah zu flimmern beginnt, wachsen zwei völlig unterschiedliche, aber gleichermaßen charakterstarke Pflanzen. Hier kultivieren Gerhard Thüringer und Gernot Müllner, beide in Pamhagen, ihr Gemüse – Ingwer und Erdäpfel, exotisch und vertraut, aber stets unverwechselbar burgenländisch.
In dieser Folge „Gartenfrisch aus dem Kochsalon“ feiern wir beide Gemüse mit einem nicht alltäglichen Gericht: Lammfilet mit Ingwer-Rösterdäpfel. Eine spannende Kombination, die zeigt, wie gut sich Bodenständigkeit und Experimentierfreude ergänzen.
Das Rezept: Lammfilet mit Ingwer-Rösterdäpfel

Gemüsebauer Gerhard Thüringer mit Gault&Millau- und Kochsalon-Herausgeberin Martina Hohenlohe.
- 6 EL Öl, zum Braten
- 1 Knolle Knoblauch, halbiert
- Salz, Pfeffer
- 1,5 kg Erdäpfel
- 400 g Lammfilet
- Öl
- 1 Knoblauchzehe
- Rosmarinzweig
Ingwer-Dressing:
- 2 EL Öl
- 3 Jungzwiebel
- 6 Knoblauchzehen
- 60 g Ingwer
- 60 ml Reisessig
- 60 ml Sojasauce

Schritt 1
Heizen Sie den Ofen auf 200 °C (Ober- und Unterhitze) vor. Geben Sie das Öl in eine große Form und fügen Sie die Knoblauchknolle hinzu. Stellen Sie die Form zum Erhitzen in den Ofen.

Schritt 2
Schälen Sie die Erdäpfel, schneiden Sie sie in Stücke und geben Sie diese in einen Topf mit kaltem Wasser. Salzen Sie das Wasser, bringen Sie es zum Kochen und reduzieren Sie die Hitze. Lassen Sie die Erdäpfel 5 Minuten köcheln.

Schritt 3
Gießen Sie die Erdäpfel ab und geben Sie sie in die Form mit dem heißen Knoblauchöl. Schwenken Sie alles gut durch, salzen Sie kräftig und braten Sie die Erdäpfel bei 200 °C (Ober- und Unterhitze) etwa 45 Minuten, bis sie knusprig sind.

Schritt 4
Salzen und pfeffern Sie das Lammfilet. Erhitzen Sie Öl in einer Pfanne und braten Sie das Lammfilet darin goldbraun an. Drücken Sie den Knoblauch an und geben Sie ihn mit dem Rosmarin in die Pfanne.

Schritt 5
Geben Sie das Lammfilet bei 120 °C (Ober- und Unterhitze) in den Ofen und garen Sie es auf Kerntemperatur. Damit das Fleisch zartrosa wird, benötigt es eine Temperatur von 60 °C.

Schritt 6
Schneiden Sie für das Dressing die Jungzwiebel in Ringe, hacken Sie den Knoblauch und schneiden Sie den Ingwer in feine Würfel.

Schritt 7
Erhitzen Sie Öl in einem Topf und braten Sie Knoblauch, Ingwer und Jungzwiebel darin 3 Minuten an. Geben Sie Essig und Sojasauce dazu. Nehmen Sie die Erdäpfel aus dem Ofen und vermischen Sie sie gründlich mit dem Ingwer-Dressing.

Schritt 8
Schneiden Sie das Lammfilet in ca. 2 cm dicke Scheiben und richten Sie es mit den Ingwer-Rösterdäpfeln an. Garnieren Sie das Gericht mit in Streifen geschnittenem Ingwer und Jungzwiebel. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Kochen und einen guten Appetit!

Kochsalon zum Nachkochen
Die Ingwer-Rösterdäpfel am besten frisch aus der Pfanne servieren – dann sind sie außen knusprig und innen cremig.
Woher kommen die Erdäpfel und der Ingwer? Gerhard Thüringer und Gernot Müllner
Gerhard Thüringer, einst Bauingenieur, setzt gemeinsam mit seiner Frau Beata seit einigen Jahren auf Ingwer – ein Wagnis, das den heimischen Gemüseanbau revolutionierte. So saftig, scharf und fast schon zitronig schmeckt der burgenländische Ingwer, dass man sich fragt, warum wir nicht schon längst Ingwer unter der burgenländischen Sonne gedeihen lassen.
In Gerhards Folientunneln wachsen die Knollen mit der Zartheit tropischer Pflanzen und der Widerstandskraft des burgenländischen Bodens. Er heizt
mit Holzpellets, setzt auf Nützlinge, probiert immer Neues aus. „Ingwer ist wie ein Abenteuer“, sagt er, „man muss ihm Freiheit geben und trotzdem wissen, wann er Zuwendung braucht.“
Nur wenige Felder weiter zieht Gernot Müllner seine Bio-Erdäpfel. Der gelernte Mechaniker hat den Schraubenschlüssel gegen Setzlinge getauscht und widmet sich seither mit Leidenschaft, nach allen Regeln der Kunst und der Bio-Landwirtschaft der Kultivierung der köstlichen Knolle. Die Erdäpfel lässt er vorkeimen, wechselt streng die Fruchtfolge und denkt in Zyklen von fünf Jahren, nicht von Wochen. Sein Feld ist ein fein abgestimmtes Uhrwerk, das nur deshalb funktioniert, weil jemand täglich hinhört. Für ihn ist jede Knolle ein Stück gelebte Geduld.

Gerhard Thüringer empfiehlt: „Ingwer kühl und trocken lagern, niemals im Kühlschrank – dort verliert er sein Aroma und trocknet aus.“
Gewinnspiel
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