Die Vor- und Nachteile von Infrarotheizungen im Überblick

Die Vor- und Nachteile von Infrarotheizungen im Überblick
Spätestens in ein paar Monaten, wenn die Temperaturen fallen, wird das Thema Heizen wieder in aller Munde sein. Wie viel muss ich heizen? Welche Möglichkeiten gibt es? Wo kann ich Energie – und damit Kosten – sparen? Typische Fragen wie diese werden uns alle wieder beschäftigen.

Im Folgenden stellen wir Ihnen eine Möglichkeit vor, Ihre Wohnung während der kalten Monate warm zu halten: die Infrarotheizung. Hier finden Sie alle Vor- und Nachteile auf einen Blick.

Funktionsweise einer Infrarotheizung

Infrarotheizungen sind eine beliebte Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen. Ebenso können sie als Ergänzung zu bestehenden Heizsystemen dienen – beispielsweise in Räumen, die eher weniger genutzt und daher nicht dauernd geheizt werden. Doch wie funktioniert eine Infrarotheizung überhaupt?

Die Funktionsweise einer Infrarotheizung macht sich – wie der Name schon sagt – Strahlungswärme, sprich Infrarot, zunutze. Genauer gesagt werden elektromagnetische Strahlen im Infrarotbereich ausgesendet, die in weiterer Folge auf Gegenstände und Personen treffen und diese erwärmen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Heizungen, bei denen die Luft erwärmt wird, erfolgt das Heizen gezielter und schneller. Dadurch benötigen Infrarotheizungen weniger Energie.

Wie intensiv und gut eine Infrarotheizung den Raum erwärmen kann, hängt unter anderem von der Größe der zu beheizenden Fläche, der Isolierung des Gebäudes sowie der Platzierung ab.

Vorteile einer Infrarotheizung

Wer mit Infrarot heizt, kann sich über mehrere Dinge freuen. Hier finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Vorteile.

Schnelle Wärme

Bei Heizsystemen wie Fußbodenheizung oder Gasheizung mittels Heizkörper muss sich zunächst der Heizkörper bzw. Boden erwärmen. Hat sich dieser erhitzt, kann er die Wärme an den Raum abgeben und die Lufttemperatur erhöhen. Da dies bei der Infrarotheizung nicht der Fall ist – hier werden Gegenstände und Körper direkt erwärmt –, kommt die Wärme schneller bei Ihnen an.

Kaum Zugluft

Beim Heizen mit traditionellen Heizkörpern – sprich Konvektionsheizungen – ist die Luft im Raum ständig in Bewegung. Denn warme Luft steigt auf, während kalte bzw. abgekühlte Luft wieder abfällt. Diese Zirkulation kann mittels einer Infrarotheizung vermieden werden. Denn damit bleiben die Temperaturen überall gleich.

Die Vor- und Nachteile von Infrarotheizungen im Überblick

Bei Konvektionsheizungen besteht ein ständiger Luftzug, da warme Luft auf- und kalte Luft absteigt. 

Niedrige Temperaturen reichen aus

Da die Wärme auf direktem Weg zu Ihnen kommt, fühlen Sie diese selbst dann, wenn der Raum eigentlich relativ kühl ist. Das bedeutet, dass bereits eine geringe Raumtemperatur ausreicht, um das Raumklima als angenehm zu empfinden. Und ein kühlerer Raum bringt Einsparungen bei den Heizkosten.

Geringes Schimmelrisiko

Schimmel entsteht immer dort, wo es über längere Zeit kalt und feucht ist. Speziell im Winter, wenn es draußen regnet, schneit und stürmt, trifft dies vor allem auf Wände rund um Fenster und Balkon- oder Terrassentüren sowie versteckte Ecken mit wenig Luftzirkulation zu. Nicht umsonst sollte deshalb zu jeder Jahreszeit ausreichend gelüftet werden.

Um Schimmel vorzubeugen, kann die Beheizung mit einer Infrarotheizung helfen. Wände, Decken und Böden werden dabei sehr gleichmäßig erwärmt. Dadurch wird die Wärme besser gespeichert, die Wände dadurch über längere Zeit warmgehalten. Es entstehen weniger Temperaturunterschiede, die eine Schimmelbildung begünstigen würden. Auch werden auf diese Weise kalte, feuchte Ecken vermieden.

Vergleichsweise geringe Anschaffungskosten

Die Anschaffungskosten halten sich bei einer Infrarotheizung in Grenzen. Je nach individuellen Bedürfnissen und Ansprüchen kann – je nach Preisklasse – aus einer Anzahl verschiedener Modelle gewählt werden. Wer etwas tiefer in die Tasche greift, kann sich über zusätzliche Funktionen freuen. So verfügen moderne Geräte beispielsweise über einen integrierten Thermostat, eine Zeitschaltuhr oder eine Steuerung via App.

Keine regelmäßige Wartung notwendig

Wer seine Wohnung zum Beispiel mit einer Gastherme heizt, kennt das Problem. Jahr für Jahr muss ein Installateur gefunden werden, der einerseits vertrauenswürdig wirkt, gleichzeitig aber keine Unsummen für die Wartung des Gerätes verlangt. Abhängig vom Modell und dem Alter des Gerätes liegt die Preisspanne zwischen 100 und 300 Euro.

Mit einer Infrarotheizung sparen Sie sich diesen Aufwand und damit auch die Kosten. Denn diese muss weder jährlich gewartet werden, noch ist sie besonders anfällig für Störungen.

Nachteile einer Infrarotheizung

Nachdem wir Ihnen nun die vielen Vorteile einer Infrarotheizung genannt haben, kommen wir zu den Nachteilen. Hier kann der Strompreis Ihnen einen Strich durch die Rechnung machen.

Kosten abhängig vom Strompreis

Die Kosten für Strom sind deutlich höher als jene für Erdgas. Insbesondere dann, wenn Sie einen Vertrag mit variablem Strompreis abgeschlossen haben, können die Kosten in Zeiten der Inflation regelrecht in die Höhe schießen. Das Gute bleibt jedoch, dass moderne Geräte relativ wenig Strom fressen. Hier sollten Sie unbedingt auf die Energieeffizienzklasse des Gerätes achten.

Schwierigkeiten bei der Einstellung der Raumtemperatur

Infrarotheizungen können die Flexibilität bei der Temperaturregelung einschränken, weil der Körper die Wärme bei direkter Bestrahlung stärker wahrnimmt. Das erschwert eine Feinabstimmung der gewünschten Raumtemperatur.

Hohe Emissionen

Heizen mittels Stroms ist allgemein schlechter für die Umwelt als das Heizen mit anderen Energieträgern. Wie klimaschädlich die Stromerzeugung letztlich ist, hängt jedoch auch davon ab, woher der Strom bezogen wird. Besitzen Sie eine Solaranlage oder nutzen Sie andere erneuerbare Energien zur Stromgewinnung, senkt das die Emissionen.

Infrarotheizung: Eine Überlegung wert!

Wer auf der Suche nach diversen Möglichkeiten zum Heizen des Eigenheims ist, sollte die Infrarotheizung nicht außen vor lassen. Dank der Vorteile, wie einer schnellen Wärmegewinnung und Schimmelvermeidung, bietet sie eine ausgezeichnete Alternative zu anderen Heizsystemen. Ob sie die richtige Wahl für Ihr Zuhause ist, müssen Sie auch mit den Strompreisen und Emissionen im Hinterkopf selbst entscheiden!