Das Ende der Marmelade ist der Anfang vom Recyceln

Das Ende der Marmelade ist der Anfang vom Recyceln
Was ist der Unterschied zwischen einem spritzigen Riesling und einer fruchtigen Erdbeermarmelade? Es gibt keinen – ab dem Zeitpunkt, wo der Inhalt vertilgt ist und die gläserne Hülle zum Recycling wandert.

Beim Wort Glasrecycling haben wir alle sofort ein Bild vor Augen: Wir stehen mit einem Korb voller Flaschen und  einigen Gurkengläsern vor den silbernen Containern für Weiß- und Buntglas und entsorgen unser Altglas – so, wie es sich gehört. Doch Hand aufs Herz – wer von uns hat nicht schon einmal eine Glasverpackung in den Restmüll geworfen? Niemals, meinen Sie?

Dann stellen Sie sich folgende Situation vor: Die letzten Reste der Marillenmarmelade picken eingetrocknet am Glas, und das Pesto, das noch zur Hälfte das kleine Glas füllt, hat auch schon bessere Tage erlebt. Was tun? Ach, in den Restmüll damit. Hauptsache schnell weg.

Das Ende der Marmelade ist der Anfang vom Recyceln

Anders als Glasflaschen (Reste kann man ja ohne viel Aufwand einfach ausleeren), landen Marmeladen-, Pesto- und Gurkengläser leider noch zu oft im Restmüll. Die Gründe sind vielfältig, wie eine Umfrage zeigt: zum einen mangelnder Platz in der Küche, um diese vorab zu sammeln, zum anderen aber auch Unsicherheiten, wie genau es um die Sauberkeit des Glases stehen soll.

Marmeladengläser, Gurkengläser & Co. sollen ausgelöffelt oder leer gegessen sein. Dann können wir sie gut recyceln und neue Glasverpackungen daraus formen.

von Dr. Harald Hauke, Geschäftsführer der Austria Glas Recycling GmbH

Das Ende der Marmelade ist der Anfang vom Recyceln

Was hat Ihr Marmeladenglas mit Ihrem Laptop zu tun?

Was aber tun, wenn die Marmelade, die niemals geöffnet wurde, das Mindesthaltbarkeitsdatum um Meilen überschritten hat? Oder das halbvolle Pesto in allen Farben leuchtet, weil es seit einem halben Jahr in der hintersten Ecke des Kühlschranks vergessen wurde? In dem Fall ist Tapferkeit gefragt. Bewaffnet mit einem Löffel oder einem Stück Küchenrolle ist auch dieser Kampf zu gewinnen: Inhalt rausputzen und das Glas zum Glascontainer bringen.  Warum ist das so wichtig? Ganz einfach: Aus jedem richtig entsorgten Marmeladenglas wird wieder ein neues Marmeladenglas, oder ein Gurkenglas oder eine Sektflasche.

Das Ende der Marmelade ist der Anfang vom Recyceln

Und was hat es mit dem Laptop auf sich? Der wird durch das Recyceln einer einzigen Glasverpackung 25 Minuten lang mit Strom versorgt, ein Fernseher 20 Minuten oder eine Waschmaschine zehn Minuten. Da zahlt es sich doch aus, die Ärmel hochzukrempeln, oder? Jede Glasverpackung aber, die im Restmüll landet, ist für’s Recycling für immer verloren. Ewig schade!

Ein kleiner Schritt für uns, ein großer für die Umwelt

Die größte Hürde ist, das zeigte eine repräsentative Umfrage, die Bequemlichkeit. Aber was sind zwei Minuten Zeitaufwand, wenn er dazu beiträgt, die Welt auch für die nächsten Generationen lebenswert zu erhalten? Glasrecycling ist ein einfacher, aber enorm wichtiger Beitrag jeder und jedes Einzelnen von uns, die Umwelt und das Klima zu schützen. Machen Sie mit: Entsorgen Sie Glasverpackungen sorgfältig.  Auch die Marmeladen- und Pestogläser. Danke!

von Dr. Harald Hauke, Geschäftsführer der Austria Glas Recycling GmbH

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