AutoCart™: Neue, schonende OP bei großen Knorpelschäden

AutoCart™: Neue, schonende OP bei großen Knorpelschäden
Mit der innovativen AutoCart™-Methode werden im Knorpelzentrum Wien große symptomatische Knorpelschäden in Gelenken wie Knie und Sprunggelenk in nur einer Operation behandelt.

Beeinträchtigung durch große Knorpelschäden

Unsere Knorpel erfüllen die Funktion von Stoßdämpfern. Bei jedem Schritt federn sie etwa im Knie die Bewegungskräfte ab und schützen die Knochen in unseren Gelenken. Ohne diese schützende Rolle der Knorpel würden die Knochenenden in Knie, Sprunggelenk oder Hüfte aneinander reiben. Kommt es durch Verletzungen oder degenerative Erkrankungen wie Arthrose zu einem Schaden am Knorpel, kann er diese wichtigen Aufgaben nicht mehr erfüllen. Daher führen Knorpelschäden in weiterer Folge zu Schmerzen und einer damit einhergehenden Bewegungseinschränkung. Allerdings machen sich diese Beschädigungen oft erst spät bemerkbar. Denn nachdem im Knorpelgewebe selbst keine Nerven vorhanden sind, spüren Betroffene das Problem erst, wenn es auf das umliegende Gewebe und die dort liegenden Rezeptoren übergreift.

Herausforderungen bei der Behandlung von Knorpelschäden

Neben den Nerven fehlen dem Knorpel auch Blutgefäße. Damit ist er vom wichtigsten Reparaturmechanismus im Körper ausgeschlossen und heilt nur sehr schlecht bis gar nicht von selbst. Eine kompetente Behandlung durch den Facharzt oder die Fachärztin ist also nahezu immer erforderlich. Dank stetiger Weiterentwicklung bietet die Medizin heute bereits eine große Zahl an konservativen, operativen und orthobiologischen Therapien für Knorpelschäden. Eine der größten dieser Neuentwicklungen stellte in den 1990er Jahren die autologe Knorpelzelltransplantation dar.

Autologe Knorpelzelltransplantation

Bei der autologen Knorpelzelltransplantation wird zunächst im Rahmen einer Gelenksspiegelung ein kleines Knorpelstück entnommen. Mithilfe einer Zellkultivierung vermehrt der Facharzt daraus dann intakte Knorpelzellen, die im nächsten Schritt in einer Operation in den Knorpelschaden eingebracht werden. Diese Methode ist zwar besonders erfolgsversprechend und durch das autologe – sprich: körpereigene – Material sehr gut verträglich. Allerdings sind der logistische, technische und finanzielle Aufwand durch die gesamt zwei Operationen und die Zellkultivierung im Speziallabor hoch. Daher begab man sich auf die Suche nach Alternativen.

Entwicklung von AutoCart™

Gefunden hat die Fachwelt die Alternative in Form der Minced Cartilage-Technik. Dabei handelt es sich um eine einzeitige Knorpeltransplantation. Das bedeutet, dass die Entnahme, Aufbereitung und Transplantation des Knorpelgewebes in nur einem einzigen Eingriff erfolgen. Bei der Minced Cartilage-Technik entnimmt der Chirurg also zunächst hyalinen Knorpel, welchen er anschließend direkt am OP-Tisch zerkleinert (minced), um ihn dann wieder in den Defekt einzubringen. Durch Verbesserung die minimalinvasiven Arthroskopie-Technik und die Konstruktion eigener Instrumente für dieses Verfahren entwickelte sich die autologe Knorpelzelltransplantation schließlich zu AACR – All autologous Cartilage Repair oder auch AutoCart™ weiter.

AutoCart™: Neue, schonende OP bei großen Knorpelschäden

Die AutoCart™ Vorteile

„Das Prinzip dieser innovativen Methode ist nach wie vor eine biologische Knorpelzelltransplantation“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Stefan Marlovits vom Knorpelzentrum Wien, der AutoCart™ als einer der ersten österreichischen Ärzte etabliert hat. Der Knorpelspezialist nimmt mit seiner Wiener Ordination auch an einer Multicenterstudie teil, welche die Ergebnisse der Behandlung im Verlauf von zwei Jahren erforscht und dokumentiert. Univ.-Prof. Dr. Marlovits kennt die Vorzüge von AutoCart™ aus der Praxis: „Der große Vorteil dieser operativen Technik liegt darin, dass nur mehr eine Operation erforderlich ist, und sämtliche Schritte zur Knorpelpräparation direkt im Operationssaal am OP-Tisch durchgeführt werden können.“ Damit spart diese Behandlungsmethode für große Knorpelschäden Zeit und Ressourcen und ist dank des einzeitigen Eingriffs auch schonender für die Patientinnen und Patienten.

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