Zwei Kinder tot, Mutter leicht verletzt

Eines der Wracks lag im Straßengraben auf dem Dach, das andere stand auf der Fahrbahn
Zwei Fahrzeuge stießen Donnerstagabend bei Scheffau in Salzburg frontal ineinander, der Bürgermeister kam als Ersthelfer.

Für unsere Gemeinde ist heute ein extrem schwarzer Tag, die Betroffenheit ist enorm. Auch ich muss ständig mit den Tränen kämpfen", sagt Anton Kaufmann, Bürgermeister in Golling an der Salzach. Freitagfrüh erfuhr er vom gesamten Ausmaß der Unfalltragödie, die sich Donnerstagabend auf der Lammertal Straße (B 162) in der Nachbargemeinde Scheffau zugetragen hatte. "In der Nacht hieß es noch, dass die zwei Kinder schwerst verletzt sind, in der Früh ist dann die Todesnachricht gekommen." Die beiden Mädchen – 15 Monate und vier Jahre alt – starben im Salzburger Landeskrankenhaus.

Die Kinder waren im Auto ihrer Mutter Maria A. mitgefahren, als dieses gegen 20.30 Uhr frontal mit dem Pkw einer 61-Jährigen aus Abtenau zusammenstieß. Der Peugeot der 34-Jährigen kam auf dem Dach im Straßengraben zum Liegen. Der VW-Polo ihrer Unfallgegnerin blieb schwer beschädigt auf der Fahrbahn stehen, die Lenkerin war eingeklemmt. "Die Maria arbeitet bei uns im Gemeindeamt und Alexander, ihr Mann, ist Zeugwart bei der Feuerwehr. Ich hab’ noch keine Ahnung, wie wir sie jetzt trösten könnten", sagt Anton Kaufmann.

Reanimation

Friedl Stubreiter, Bürgermeister von Scheffau, leitete am Donnerstagabend gerade die Gemeindevorstandssitzung, als ihn die SMS-Nachricht des Roten Kreuzes erreichte, dass es im Ort einen Unfall mit drei Schwerverletzten gab. "Ich hab’ die Sitzungsleitung dem Vizebürgermeister abgetreten und bin als einer der ersten an der Unfallstelle eingetroffen", erzählt der 55-Jährige.

Stubreiter war 25 Jahre als Notfallsanitäter unter anderem bei der Flugrettung im Einsatz. Er wusste, was zu tun ist. "Ich hab’ die Kinder reglos am Straßenrand liegen gesehen und sofort Wiederbelebungsmaßnahmen gesetzt." Zur Unterstützung hielt er einen Autofahrer an: "Ich hab’ ihm erklärt, wo er draufdrücken muss." Als Notärzte aus Salzburg eintrafen, übergab er ihnen die Mädchen. Die schwer verletzte 61-Jährige bargen Feuerwehrleute. Maria A. überstand den Unfall leicht verletzt. Sie musste psychologisch betreut werden.

Wer den Unfall verursacht hat, war am Freitag noch unklar. "Eines der Fahrzeuge muss komplett auf die falsche Straßenseite gekommen sein. Ursachen könnten das Tempo, ein technisches Problem oder mangelnde Aufmerksamkeit gewesen sein", erklärt der Sachverständige Gerhard Kronsteiner.

Zwei Kinder tot, Mutter leicht verletzt
 Friedl Strubreiter: „Ich hab’ die Kinder am Straßenrand liegen gesehen und sofort versucht, sie wiederzubeleben.“

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