Zurück zur Maske in Wien: Private Kindergärten und Unis verschärfen Regeln
Vor etwas mehr als einer Woche ist die Quarantänepflicht für Coronapositive in Österreich gefallen. Wirklich wohl ist bei dem Gedanken, dass sich Infizierte nun wieder frei bewegen dürfen, aber nicht jedem. Vor allem im Bildungsbereich hat sich diesbezüglich in den letzten Tagen einiges getan. Auch in puncto Maskenpflicht.
Die größten Träger privater Kindergärten in Wien etwa haben ihre Corona-Maßnahmen verschärft. Sie fordern „alle betriebsfremden Personen auf, für die kurze Zeit, die sie im Kindergarten sind, eine Maske zu tragen“, teilt eine Sprecherin der Kinderfreunde Wien mit. Grund für die Maßnahme sei, dass man nicht überprüfen könne, ob Menschen, die nur kurz in den Kindergarten kommen, coronapositiv sind oder nicht, heißt es. Mitarbeiter hingegen müssten sich testen und würden, falls positiv, nicht im Kinderdienst arbeiten.
Aber nicht nur die privaten Kindergärten, sondern auch die Wiener Unis straffen die Corona-Zügel. An der Universität für Bodenkultur (BOKU) und der Universität Wien muss etwa auch weiterhin FFP2-Maske getragen werden. Und das, obwohl die Maskenpflicht im öffentlichen Bereich schon seit 1. Juni gefallen ist. Und auch der Umgang mit Positiv-Getesteten ist in den beiden Unis strenger als vom Bund vorgeschrieben. Infizierte, egal ob mit oder ohne Symptome, sollen nicht an die Unis kommen. Das gelte sowohl für Mitarbeiter als auch für Studierende, heißt es.
Neue Regeln im Herbst
Ganz so konsequent wird das aber nicht an allen Universitäten gehandhabt. An der Veterinärmedizinischen Universität (Vetmeduni) etwa werden FFP2-Masken nur empfohlen. Positiv getestete Personen dürfen die Universität aber auch dann nicht betreten, wenn sie symptomfrei sind, teilt eine Sprecherin mit. Ähnliches gilt für die Wirtschaftsuniversität (WU). Hier dürfen positiv getestete Mitarbeiter derzeit sogar ins Büro kommen, teilt eine Sprecherin mit. „Sofern sie symptomfrei sind und ein Einzelbüro zur Verfügung gestellt bekommen.“ Eine Regelung für Studierende gebe es derzeit noch nicht. Maßnahmen für das kommende Semester und die Sommeruni – die bereits im September beginnt – werden nächste Woche beschlossen, heißt es. Die Uni Wien will weitere Entscheidungen erst im September kommunizieren.
Grund für den Maßnahmen-Fleckerlteppich ist, dass die Unis von der Corona-Verordnung des Bundes ausgenommen sind und ihre Regeln autonom aufstellen. „Grundsätzlich treten wir dafür ein, dass es möglichst einheitliche Regelungen gibt“, sagt ein Sprecher des Bundesministeriums. Allerdings wüssten die Unis selbst am besten, welche Maßnahmen vor Ort notwendig seien, heißt es aus dem Ministerium. Private Kindergärten dürften sowieso selbst entscheiden. Der Maßnahmen-Fleckerlteppich im Bildungsbereich dürfte sich also auch im Herbst nicht so schnell auflösen.
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