WU-Wien will Studentenzahl limitieren

WU-Wien will Studentenzahl limitieren
Immer mehr Hürden werden an der Universität eingeführt. Grund sei der Geldmangel – Rektor Badelt beruft sich auf den "Notfallparagrafen".

Der Konflikt an der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) schwelt seit einigen Jahren: Studenten, die an der WU einen Bachelor-Abschluss machen, stehen vor immer höheren Hürden, mit einem Master-Studium ihre Ausbildung fortzusetzen. Von mehr als 3570 Bewerber wurden im Studienjahr 2011/’12 letzlich nur 1050 Studenten aufgenommen.

WU-Wien Rektor Christoph Badelt will jetzt eine Beschränkung der Studienplätze nach dem Notfallparagrafen des Universitätsgesetzes. Dieser besagt, dass Zugangsbeschränkungen möglich sind, wenn es "unvertretbare Studienbedingungen"gebe. Badelt argumentiert, dass das Uni-Budget eigentlich nur für 700 Anfänger-Ausbildungsplätze reiche.

SP-Nein erwartet

Pikanter Weise hat Badelt den Antrag auf Zugangsbeschränkungen auf Aufforderung des (ÖVP-dominierten) Wissenschaftsministeriums gestellt. Jetzt muss die rot-schwarze Regierung über den Antrag entscheiden, vorausichtlich wird das Ansinnen neuerlich abgelehnt: Badelt hatte bereits 2009 erfolglos versucht, wegen der rasant gestiegenen Zahl an Neuinskribierten Beschränkungen nach dem Notfallparagrafen einzuführen. Dazu kommt, das die SPÖ Zugangsbeschränkunge n generell kritisch sieht.

Das Nachsehen haben dabei die Studenten: Denn für die deutschsprachigen Master-Programme werden derzeit alle Bewerber aufgenommen und bereits mit der ersten Prüfung ("Einführung") beinhart ausgesiebt.

Die Studentenvertreter der Hochschülerschaft kritisieren zudem, dass ein Bachelor-Abschluss in der Privatwirtschaft oft nicht als vollwertiger Studienabschluss gewertet (und gleichwertig bezahlt) wird.

Rektor Badelt betont, dass er vor allem für die Finanzierung von 330 zusätzlichen Masterplätzen kämpfe. Die aktuellen Verhandlungen über die neuen "Leistungsvereinbarungen mit dem Ministerium sollen bis Ende 2012 abgeschlossen sein.

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