"Wohnsituation ist in Wien für Studenten prekär"

Die gebürtige Spanierin Iris in ihrem neuem Zimmer im „base 11“
Studentenheim: Base 11 bei Gasometer eröffnet

Für Musikstudenten ist Wien einfach ideal“, findet die Spanierin Iris Maña. Seit dem Wintersemester studiert sie in der Bundeshauptstadt Harfe. Ihr Wohnort: Das neue Studentenheim „base 11“ (das dritte Heim der Wien Holding) in Simmering.

Auf 17 ist Platz für Bett, Bad und Küche. Dafür zahlt Iris Maña 385 Euro im Monat. Zum Vergleich: im kürzlich eröffneten Milestone (2. Bezirk) zahlen Studenten für 24 Quadratmeter 550 Euro. Dafür gibt es Designerbäder, Fitnessraum und Dachterrasse.

Allein diese Beispiele zeigen, wie teuer Wohnen für Studenten in Wien ist. Ein Grund dafür: „Die Wohnsituation ist für Studenten prekär“, sagt Sabine Straßer, Geschäftsführerin der Studentenheime home4students. „Der Bedarf ist bei Weitem nicht gedeckt.“ Home4students hat derzeit 900 Heimplätze in Wien. Frei wurden davon diesen Sommer die Hälfte. Anmeldungen fürs Wintersemester gab es jedoch an die 2400.

Einen eklatanten Platzmangel bestätigt auch Wolfgang Mohl von der öjab (Österreichische Jungarbeiterbewegung): „Die Streichung der Fördermittel für Studentenheime 2010 hat die Situation zusätzlich verschärft.“ Trotzdem werde eifrig gebaut. Im Herbst 2014 wird das renovierte öjab-Heim in der Johannesgasse eröffnet. 2015 folgt ein GreenHouse in Aspern.

Boom in WU-Nähe

Der beliebteste Platz für Heime liegt derzeit jedoch im Umkreis der neuen WU. Das Milestone in der Nordportalstraße öffnete zu Semesterbeginn seine Tore. 2015 folgt ein weiteres Heim von der Akademikerhilfe in der Messestraße. Doch auch normale Wohnhäuser erleben im Stuwerviertel einen Aufschwung. So locken die Mietwohnungen in der neuen Campus Lodge ebenfalls vermehrt Studenten an.

„Die WU ist definitiv ein Grund für einen Wandel im Stuwerviertel“, bestätigt Michael Pisecky, Obmann der Immobilientreuhänder in der Wirtschaftskammer Wien. Unterstützende Faktoren: die gute U-Bahnanbindung, aufstrebende Grätzel rundherum und der Vorgartenmarkt. „Die Situation ist ähnlich wie vor Jahren beim Karmelitermarkt.“ Sein Fazit: „Die Wohnqualität in diesem Grätzel wird sich in den kommenden Jahren weiter erhöhen.“

base-11.at

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