Wien: Vor hundert Jahren war alles anders, oder?
Vor 110 Jahren war Wien zwar weniger grün, zumindest in der inneren Bezirken, dafür lebten hier aber 2,08 Mio. Menschen. Damit war Wien – nach New York, Chicago, Paris und London – die fünftgrößte Stadt der Welt. Dann kamen die Kriege und vieles veränderte sich.
Die Bevölkerungsstruktur in der Donaumetropole glich aber einst wie heute der berühmten „Wiener Melange“ – einem Mix aus gebürtigen Wienern, „Zuagrasten“ aus Restösterreich und Ausländern. 1923 gab es in Wien 21 Gemeindebezirke, heute sind es 23 (Flächenwachstum).
Zudem gibt es deutlich mehr Wohn- und Bürohäuser als früher. So wurden in Wien in den vergangenen zehn Jahren so viele Wohnungen gebaut wie seit den 1990ern nicht mehr – vor allem Mietwohnungen. Allein 2019 kommen rund 12.000 neue Wohnungen auf den Markt, 2020 werden es mehr als 15.000 sein. Mit dem Gemeindebau-Boom vor 100 Jahren kann das freilich nicht mithalten. Bis heute lebt jeder vierte Wiener in einem „roten“ (Gemeinde-)Bau.
Prognose
„Innen weniger, außen mehr“: In den nächsten 20 Jahren (s. Grafik) wird v. a. in der Donaustadt (22.) und in Simmering (11.) die Zahl der Einwohner steigen (plus 16 %). In Josefstadt (8.), Neubau (7.), Margareten (5.) und Wieden (4.) wird sie eher abnehmen, in Mariahilf (6.) gar um vier Prozent. Das liegt laut MA 23 v. a. daran, dass die Bevölkerungsdichte in diesen Bezirken bereits sehr hoch ist und Familien mit Kindern dann eher Richtung Stadtrand abwandern.
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