V wie Vereine: Spielplatz trifft Senioren-Wohnung

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Immer öfter initiieren Baugruppen Wohnanlagen. Ein Projekt in Aspern bringt Jung und Alt zusammen.

Bibliothek und Blumengarten, Gemeinschaftsküche und Gästezimmer, Spielplatz und Sportraum. Die Baugruppe Kolokation am Seebogen errichtet in der Seestadt Aspern gerade ein Wohnhaus, das Generationen verbinden möchte – konkret Studierende, Alleinerziehende (siehe F wie Frauen) und Senioren (siehe O wie Oldie, but Goldie) .

Zum einen sollen die Wohnungen auf die individuellen Bedürfnisse der Bewohnergruppen eingehen. Zwei Wohnungen sind dabei als WGs angelegt, 17 Einheiten auf Personen der Generation 50 plus zugeschnitten. Und die Alleinerziehenden können sich Unterstützung und Beratung durch den Verein Juno holen.

Zum anderen wird es Gemeinschaftsräume für die unterschiedlichen Interessen geben: Spielplatz und Kinderspielraum für die Jüngeren, Bibliothek und Arbeitsraum für die Älteren.

Entstanden ist das Projekt aus der Initiative des Bewohnervereins „kolok-as: kolokation am seebogen“. Bauträger ist nun die Schwarztal Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsanlagen GmbH.

Mitglieder des „kolok-as“-Vereins haben die Möglichkeit, an Entscheidungen – etwa bei der Planung, der Gestaltung der Gemeinschaftseinrichtungen oder auch des Freiraums – teilzuhaben.

V wie Vereine: Spielplatz trifft Senioren-Wohnung

Der Verein „kolok-as“ entwickelt in Aspern ein Haus für Studierende, Alleinerziehende und Senioren.

Private bauen Häuser

  • Kolokation am Seebogen

Im Wohnhaus in Aspern entstehen 41 geförderte Mietwohnungen, davon 14 Smart-Einheiten (siehe S wie Smart-Wohnung). Zielgruppe sind  Studierende, Alleinerziehende und über 50-Jährige.  

  • Was ist eine Baugruppe?

Eine Baugruppe ist ein Zusammenschluss privater Personen, die Wohnungen, Wohnhäuser, Gewerbe- oder Gemeinschaftsräume planen, bauen oder umbauen. Die Nutzer können, im Gegensatz zum Immobilienkauf von einem Bauträger, in der Planungsphase Wünsche mit einbringen.

Wohnhäuser mit Fokus

Vereine, die als Baugruppen Wohnungen realisieren – das ist ein Trend in vielen deutschen Städten, der auch in Wien zu beobachten ist. Meist stehen die Projekte unter einem speziellen Fokus.

Bei vielen, wie dem Bikes & Rails im Sonnwendviertel, das 2018 eröffnet wurde, erkennt man diesen am Namen. In dem Holziegelhaus-Passivbau leben Liebhaber eines rad-mobilen Lebensstils (siehe Z wie Ziele erreichen).

Die Frauenwohnprojekte Ro*Sa richten sich an die weibliche Bevölkerung. Männer sind zwar als Partner willkommen, Mietverträge werden aber nur mit Frauen geschlossen.

Eine wichtige Zielgruppe sind alleinerziehende Frauen mit Kindern. Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern, wird Wert auf Arbeitsmöglichkeiten im Wohnhaus gelegt. Häuser gibt es mittlerweile im ersten, zweiten und elften Bezirk.

Pionierprojekt

Realisiert wurden die Frauenwohnprojekte von der gemeinnützigen Wohnbauvereinigung für Privatangestellte (WBV-GPA). Sie hat vor zwei Jahren auch ein anderes Pionier-Wohnhaus in Wien fertig gestellt: den Que(e)rbau. Wiens erster Wohnturm für die LGBTIQ-Community (steht für lesbisch, schwul, bi, trans, inter und queer). Das schlicht gehaltene Haus am südwestlichen Ende der Seestadt umfasst neben

33 Wohnheiten einen Co-Working-Space, einen Yogaraum und eine Gemeinschaftsterrasse.

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