Solarstrom vom eigenen Dach für Wiener Mieter

Die Mieter der WBV-GPA-Anlage in der Lavaterstraße beziehen seit Dezember Sonnenstrom.
Eine der ersten Gemeinschafts-Fotovoltaikanlagen der Stadt versorgt 38 Mieter.

Häuslbauer dürfen ihren Strombedarf schon seit Jahren mit einem Sonnenkraftwerk am eigenen Dach decken. 38 Mietern einer Wohnhausanlage in der Lavaterstraße in der Donaustadt ist das nun ebenfalls möglich. Denn die Wohnbauvereinigung WBV-GPA hat vergangenen Dezember in Kooperation mit der Wien Energie auf dem Dach des Gebäudes eine der ersten Gemeinschafts-Fotovoltaikanlagen der Stadt in Betrieb genommen.

Solaranlagen konnten zwar auch schon bisher auf Mietshäusern errichtet werden. Der erzeugte Strom durfte aber nur Allgemeinflächen wie das Stiegenhaus oder die Waschküche speisen. Im Herbst 2017 erlaubte der Nationalrat Mietern mit der Kleinen Ökostromnovelle, mit dem Strom vom Dach auch den persönlichen Bedarf zu decken.

Kosten sinken

In der Lavaterstraße bedecken die Solarpaneele rund 400 Quadratmeter Dachfläche. Pro Jahr sollen sie an die 60.000 Kilowattstunden Strom erzeugen. Bei normalem Verbrauch kann jeder teilnehmende Haushalt damit rund 30 Prozent seines Jahresbedarfs decken – und dabei Geld sparen. Denn für Kunden der Wien Energie ist der Sonnenstrom gegenüber dem Standardtarif um rund zwei Cent pro kWh günstiger.

Diese Form der Stromversorgung könnte in Zukunft ein gängiges Modell werden, glaubt Franz Pranckl, Geschäftsführer der GPA-Planungsgesellschaft. Die Stadt habe die Zuschüsse aus der Wohnbauförderung für energieeffiziente Maßnahmen kürzlich von 20 auf 50 Euro erhöht – ein lukrativer Anreiz für Bauträger.

Die WBV-GPA forciere jedenfalls die Umsetzung weiterer gemeinschaftlicher Fotovoltaikanlagen. „Es werden sicher bald weitere Anlagen realisiert“, sagt Pranckl. Solange die Verträge mit der Wien Energie nicht unterzeichnet sind, könne er aber die konkreten Standorte nicht verraten.

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