Gesucht: Die besten Wohnprojekte

Auf der Liste ist auch SMART Wohnen im Sonnwendviertel
Die Verleihung des Wiener Wohnbaupreises findet heuer zum dritten Mal statt. Neun Projekte sind noch im Rennen.

Es gibt sie in vielen unterschiedlichen Formen und Farben: geförderte Wohnbauten. Vor allem beim Anblick von neu errichteten oder sanierten Gebäuden sieht man, dass hinter jeder Immobilie ein individueller Architekt steckt, der seiner Kreativität bei der Gestaltung freien Lauf gelassen hat – natürlich unter Berücksichtigung der jeweiligen Anforderungen.

Um das Engagement, das hinter einem solchen Bauprojekt steckt, zu würdigen, gibt es heuer wieder den Wiener Wohnbaupreis – auch Wohnbau-„Oscar“ genannt.

wohnfond_wien – die Institution für Wohnbau und Stadterneuerung – prämiert dabei die besten geförderten Wohnbauprojekte. Nominiert sind dabei nur jene, die zwischen dem 1. Jänner 2014 und dem 31. Juli 2018 fertiggestellt wurden.

Der Preis soll die herausragenden Qualitäten eines Projekts würdigen sowie die Innovationen, die in den jeweiligen Wohnbauten integriert wurden. „Mit dem Preis wird einmal mehr sichtbar gemacht, auf welch hohem Niveau bedarfsgerechter und gleichzeitig gut leistbarer Wohnraum in Wien geschaffen wird“, sagt Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ). Der Preis solle aufzeigen, wo etwas richtig gemacht worden ist, und rege die Teilnehmer an, auch in Zukunft ihr Bestes zu geben.

Gesucht: Die besten Wohnprojekte

Das Projekt „In der Wiesen Süd“ ist für den Wohnbaupreis nominiert.

Die neun Finalisten

  • Gemeinschaftliches Wohnen (12., Darnautgasse 10)
  • SMART Wohnen (10., Alfred-Adler-Straße 12)
  • Auhofcenter – Wohnen am Dach (14., Albert-Schweitzer-Gasse 6)
  • Holzwohnbau (22., Maria-Tusch-Straße 6)
  • Bauplatz A (22., Polgarstraße 30a)
  • In der Wiesen Süd (23., Carlbergergasse 105)
  • Pflegewohnhaus Rudolfsheim-Fünfhaus (15., Kardinal-Rauscher-Platz 2)
  • Baugruppe LiSA  (22., Maria-Tusch-Straße 8)
  • Wohnzimmer Sonnwendviertel (10., Sonnwendgasse 21)

Eine Jury bewertet die eingereichten Projekte. Sie besteht aus neun Mitgliedern. Diese setzt sich aus Experten in den Bereichen Stadtentwicklung, Architektur und Landschaftsplanung sowie der Geschäftsführung des wohnfonds_wien zusammen.

Gesucht: Die besten Wohnprojekte

Der Holzwohnbau in der Seestadt schaffte es unter die Top neun.

Vier Kriterien

Die Jury beurteilte die Projekte auf Basis vier verschiedener Aspekte, die im Wiener Wohnbau hochgehalten werden:

Erstens, wie ökonomisch das Projekt gebaut wurde. Darunter fällt Finanzielles, wie zum Beispiel Kosteneinsparungen.

Als zweiter Aspekt wird auf die soziale Nachhaltigkeit geachtet. Damit ist gemeint, dass das Projekt nicht nur aus ökologischer Perspektive nachhaltig sein soll, sondern auch was das nachbarschaftliche Miteinander betrifft. Hier legt die Jury mitunter Wert auf Gemeinschaftsräume oder das Vernetzten von unterschiedlichen Generationen in einem Wohnbau.

Drittens achtet die Jury auf die Architektur. Dabei zählt nicht nur, wie die Optik der Wohnanlage aussieht, sondern auch, ob der Grundriss praktikabel für die jeweilige Bewohner-Zielgruppe ist.

Der letzte Beurteilungspunkt betrifft den ökologischen Aspekt. Hier spielt bei der Bewertung der Experten vor allem der Energieverbrauch eine Rolle.

Besonders stehen beim Wiener Wohnbau-Oscar die Umsetzung des Projekts, die Nutzerorientierung und die Gebrauchstauglichkeit auf dem Prüfstand.

Publikumspreis

Von Dezember bis Ende März konnten Projekte eingereicht werden. Diese mussten bereits vorab erfolgreich aus einem Bauträgerwettbewerb oder aus dem Grundstückbeirat hervorgegangen sein.

Das schafften 30 Teams bestehend aus insgesamt 38 Bauträgern, 41 Architekten, 30 Landschaftsplanern sowie zahlreichen weiteren Fachleuten. 30 Projekte waren für den dritten Wiener Wohnbaupreis schließlich eingereicht.

Von diesen Projekten wählte die Jury Ende April neun Wohnbauten, die „in besonderer Weise den Querschnitt des geförderten Wohnbaus in Wien darstellen“ (wie es in einer Aussendung heißt), für das Finale aus. Im Mai besichtigt die Jury dann die übrig gebliebenen Projekte, um sich die dort erbrachte Leistung näher anzusehen.

Für diese neun Wohnbauten darf nun aber auch das Publikum, also die Wiener Bevölkerung, abstimmen. Der Startschuss dazu fiel am 2. Mai. Bis 6. Juni dürfen Sie nun wählen und somit den Gewinner des Publikumsvotings mitbestimmen (unter www.wohnfond.wien.at).

Um die Entscheidung für das Publikum zu erleichtern, gibt es von 17. bis 26. Mai im Architekturzentrum in Wien (7., Museumsplatz 1) eine Ausstellung. Die Besucher können dort auch vor Ort ihre Stimme abgeben.

Das Siegerprojekt – sowohl von der Jurywertung als auch von der Publikumsabstimmung – wird dann am 19. Juni im Rahmen einer Preisverleihung bekannt gegeben und mit dem dritten Wiener Wohnbaupreis von wohnfond_wien ausgezeichnet.

Die Initiative des Wiener Wohnbaupreises rief der ehemalige Wohnbaustadtrat und jetzige Bürgermeister Michael Ludwig 2009 ins Leben. Die Vergabe findet aufgrund der Bauzeit der Projekte jedoch nicht jährlich statt, weswegen der Wohnbaupreis heuer zum dritten Mal über die Bühne geht.

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