Wo Sisi wohnte: Das Museum der Kaiserin wird erweitert

Wo Sisi wohnte: Das Museum der Kaiserin wird erweitert
Zwölf neue Ausstellungsräume sollen in der Hofburg auch Privates der Regentin zeigen.
Von Uwe Mauch

Noch sind die zwölf Räume in der Amalienburg und im Reichskanzleitrakt keine neue Attraktion des Sisi Museums in der Hofburg. Der Staub von Jahrhunderten wird hier noch länger aufwirbeln.

Die Schönbrunn Group hat zu einer Führung durch die ehemalige „Kammer Ihrer Majestät, der Kaiserin“ geladen, um erste Baufortschritte zu präsentieren. Wesentliche Fragen zum Museum möchte man dabei allerdings nicht beantworten.

OELGEMAELDE: KAISERIN ELISABETH "SISI"

Wann wird eröffnet? Ende 2025 will man die erste Bauphase abschließen. „Das ist ambitioniert“, sagt Herbert Polsterer von der Bauabteilung. Wann die zweite Bauphase beendet werden kann, sei noch offen: „Wir stoßen bei den Arbeiten ständig auf neue Überraschungen.“

Was wird von Sisi gezeigt?

Anna Mader-Kratky, Leiterin der wissenschaftlichen Abteilung, darf nur etwas mehr als gar nichts sagen. Die weniger repräsentativen Räume im Nordwesten der großen Burg wurden von der Kaiserin für private Zwecke genützt. Dienstboten gingen aus und ein, auch Sisis Bibliothek soll sich hier befunden haben.

Homestory? Mehr schöne Kleider? Die Kunsthistorikerin verrät nur: „Wir werden in den neuen Räumen Objekte zeigen, die in unserem Depot in Schönbrunn lagern.“ Der rote Faden: „Sisi privat und in ihren unterschiedlichen Rollen als Repräsentantin.“

Wo Sisi wohnte: Das Museum der Kaiserin wird erweitert

Bald einmal fertig

Der Rede wert ist die neue Konzeption für ein Museum, das inzwischen zwanzig Jahre alt ist, jährlich eine Million Besucher anlockt und zumindest im internationalen Vergleich Staub angesetzt hat: Durch die Adaptierung der neuen Räume, in denen bis vor Kurzem noch Beamte des Bundeskanzleramts tätig waren, wird ein Rundgang durch das Museum möglich.

Somit müssen Touristen nicht mehr mit all ihren Habseligkeiten von einer Seite der Hofburg zur anderen wandern. Die ausgestellten Objekte wird das auch freuen, sind doch Regenschirme und sogar mitgezogene Rollkoffer eine permanente Belastung.

Wo Sisi wohnte: Das Museum der Kaiserin wird erweitert

Während der Bauarbeiten stieß man auch auf einige neue Details in jenem Trakt der Hofburg, von dem es vergleichsweise wenige Aufzeichnungen gibt. So wurde zum Beispiel zwischen Amalienburg und Reichskanzleitrakt ein bisher unbekanntes Fenster entdeckt, das jetzt freigelegt wird. Für Anna Mader-Kratky stellt sich die Frage, ob hier eine kleine Kapelle eingerichtet war. „Das wissen wir noch nicht. Dem werden wir noch nachgehen.“

Auch ein alter Parkettboden kam in Sisis Gemächern zum Vorschein – zur Freude der Kunsthistoriker und ein wenig zum Leidwesen jener, die dem Bauprojekt Fristen geben möchten. Immerhin bekommt Wien eine neue Sehenswürdigkeit. Bald einmal.

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