Wo es derzeit in Wien Kaffee zum Mitnehmen gibt - und wo nicht

Coffe to go
Im "Lockdown light" ist die Situation unübersichtlich: Manche Lokale haben zu, manche haben offen. Der KURIER schafft Überblick.

Auf der Mariahilfer Straße herrscht dichtes Gedränge. Zahlreiche Menschen schlendern mitten unter der Woche mit Einkaufssackerl durch die Straßen. Vor manchen Shops stehen wieder Schlangen, weil nur eine begrenzte Anzahl an Besucher erlaubt ist. Ist denn schon Weihnachten? Nein, es ist "Lockdown light".

Vorerst bis 30. November geschlossen

Laut aktueller Verordnung dürfen Geschäfte offen haben, die Wirte aber nicht. Kunden können aber in Lokalen Essen bestellen und das Mittag- oder Abendessen abholen. Dasselbe gilt auch für den Kaffee. Viele Kaffeehäuser haben aber dennoch zugesperrt. Am Eingang des Café Ritter steht etwa: "Vorerst bis 30. November geschlossen". Warum?

Traditionskaffeehäuser bieten selten "to go" an 

"Wir sind kein 'To go'-Lokal. Wir sind ein denkmalgeschütztes Traditionscafè. Die Einnahmen, die wir mit 'Kaffee zum Mitnehmen' machen würden, decken die Kosten von Personal bis Betriebskosten nicht", meint dazu Harald Holzer, Gastronom des Café Ritter. 

Andere Wiener Traditionshäuser, wie das Café Central, Café Hawelka, Café Diglas oder Café Sperl tun es ihm gleich.

Auch das Café Landtmann bleibt geschlossen und bietet lediglich einen Mehlspeisen-Online-Lieferservice an und das Café Prückel bietet nur von 11.30 bis 14 Uhr das Mittagsmenü zum Abholen an, aber keinen "Kaffee zum Mitnehmen". 

 

 

Wo es derzeit in Wien Kaffee zum Mitnehmen gibt - und wo nicht

Hier gibt es keinen Kaffee zum Mitnehmen.

"Zu uns kommt man eigentlich für eine Entschleunigen, zum Zeitung lesen, zum Entspannen", ergänzt Harald Holzer. Es stimmt, den Kaffee im Kartonbecher auf der Straße zu trinken, entspricht nicht unbedingt der Wiener Kaffeehaustradition. Arthur Schnitzler, Stefan Zweig, Oskar Kokoschka oder Gustav Klimt waren oft Stundenlang im Kaffeehaus um sich dort auszutauschen, zu lesen, zu philosophieren und sinnieren - vielleicht auch um Heizkosten zu sparen.

In Zeiten von "Social Distancing" und "Lockdown light"

Die Zeiten haben sich aber geändert. In Zeiten von "Social Distancing" und "Lockdown Light" ist auch für Umweltschützer der "Gassenkaffee" eine willkommene Abwechslung zum Home-Office.

Der Ursprung vom Coffee-to-go soll über hundert Jahre zurückliegen. 1907 soll Lawrence Luellen den Pappbecher erfunden haben, ursprünglich um Wasser zu trinken und zehn Jahre später, als die Spanische Grippe ausbrach, wurden dann zwecks der Hygiene immer mehr Getränke aus Pappbechern getrunken.

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Die Wirtschaftskammer geht davon aus, dass rund die Hälfte der Restaurants in Wien offen sind, die auch normalerweise 'Take-Away'- Speisen anbieten."Und bei den Kaffeehäusern ist es so, dass meistens nur die offen sind, die auch Essen anbieten", meint ein Sprecher.

Das Kaffeemik in der Zollergasse hat etwa offen.

"Wir haben rund 20 Prozent mehr Kaffee to go-Kunden, denn wir profitieren von den Passanten der Mariahilferstraße und dass rundherum fast alle zu haben", meint Managerin Natascha Kretzl in der Zollergasse. Der Instagram-Account "Vienna Coffee Lifestyle" publiziert laufend, wo es im Lockdown 'Kaffee zum Mitnehmen' gibt. Hier die Innenbezirke im Überblick:

Innere Stadt

 

    Leopoldstadt

    Landstraße 

    Wieden

    Margareten

    Mariahilf

    Neubau

    Josefstadt

    Alsergrund

    Favoriten

    • Hana (Viktor Adler Platz 12)

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