Wieso die Anzahl der Spitalspatienten in Wien ansteigt

Ein Flucht- und Rettungsplan hängt in einem Krankenhauszimmer.
In den städtischen Krankenhäusern des Wiener Gesundheitsverbundes (Wigev) werden immer mehr Patienten behandelt.

Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Patienten in den Ambulanzen um 5,7 Prozent auf insgesamt 5,2 Millionen, stationär um 3,3 Prozent auf 243.636 Menschen.

„Das liegt unter anderem an der demografischen Entwicklung. Wien wächst, die Bevölkerung wird gleichzeitig älter“, erklärte der medizinische Direktor Michael Binder am Donnerstag. 

Zudem würden sich zurzeit bestimmte Krankheiten häufen, weil es „während der Pandemie zu einer Einschränkung der Kontakte von Patienten mit der Medizin“ gekommen sei. 

Hoher Stellenbesetzungsgrad

Am Donnerstag zog der Wigev zudem Bilanz über das vergangene Geschäftsjahr: Neueinstellungen seien verglichen mit 2023 um 6,2 Prozent gestiegen, im klinischen Bereich seien rund 12.000 Bewerbungen eingegangen. Insgesamt zähle man 27.693 Vollzeitmitarbeiter. Auch der Stellenbesetzungsgrad sei auf 94 Prozent bei den Ärzten und auf 95 Prozent in der Pflege angestiegen.

Projekte bis 2030

Zur Modernisierung seiner Kliniken und Pflegehäuser bis 2030 nehme der Gesundheitsverbund 3,3 Milliarden Euro in die Hand, laut Generaldirektorin-Stellvertreter Herwig Wetzlinger sollen allein 30 Projekte für das Wiener AKH fertiggestellt werden. Um den Betrieb in zu sanierenden Gebäuden nicht zu beeinträchtigen, kommen auch Holzbauten zum Einsatz, etwa das Stationsgebäude Süd beim AKH.

Fokus auf Personalrekrutierung

Daneben soll die Personalrekrutierung ein Fokus der Wigev bleiben. Bisherige Recruiting- und Werbemaßnahmen sieht Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb jedenfalls als erfolgreich an. Ab heute startet unter dem Motto "Am liebsten in Wien" eine neue Kampagne für Kunden, um "die Leistungen des Wiener Gesundheitsverbundes bekannt zu machen".

KI in der Radiologie

Darüber hinaus setze der Wigev auf Innovationen im Bereich der Digitalisierung. Etwa komme in der Radiologie inzwischen KI zum Einsatz - allerdings nicht für Diagnosen, sondern "um Zeit bei den Aufnahmen zu sparen und auch um mit Künstlicher Intelligenz die Aufnahmequalität deutlich zu verbessern", so Michael Binder. Darüber hinaus erwartet der Medizinische Direktor durch die Digitalisierung von pathologischen Präparaten, dass sich der Workflow im Bereich der Pathologie "völlig verändern" werde.

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