Wienerin der Woche: Die radelnde Hebamme Barbara Gregori
Sechs bis acht Termine an einem Tag, in den Bezirken 16 bis 19, sind keine Seltenheit für die Hebamme, die mit einem Kassenvertrag arbeitet. Das ergibt am Ende eines Jahres mehr als 1.000 Kilometer – abgespult mit ihrem Leihrad.
Barbara Gregori ist die radelnde Hebamme Wiens. Sie strahlt unterwegs ebenso, wie wenn sie ihren verantwortungsvollen Beruf ausübt: „Die Fahrten mit dem Rad von einer Familie zur nächsten kann ich genießen. Die sind sehr gut fürs Reflektieren und Revue passieren lassen. Außerdem lerne ich dabei Ecken von Wien kennen, die ich vorher noch gar nicht gekannt hatte.“
Barbara Gregori hat ursprünglich an der „Graphischen“ im 14. Bezirk fünf Jahre Grafikdesign gelernt. Sie hat dann, um hier in der Fahrrad-Sprache zu bleiben, noch einmal kräftigst umgesattelt.
Ihr Abbiegen an einer Kreuzung des Berufslebens war wohl die richtige Entscheidung.
Denn egal ob die Mütter, die sie betreut, Probleme mit dem Stillen haben oder ihre Kinder gelbe Haut, die Hebamme mit dem Leihrad ist immer verlässlich zur Stelle (weil sie nie länger Parkplatz suchen muss) und kann mit ihrer Ruhe viel vom intimen Druck in den Familien nehmen.
Wie sicher fühlt sie sich auf Wiens Radwegen? „Schon sicher, aber von Kopenhagen ist Wien noch weit entfernt.“
Heute hat Frau Gregori frei, um wieder einmal bei der Familie in Klagenfurt sein zu können. Sie wird aber wohl noch einige 24. Dezember arbeitend erleben: „Ein Christkindl zur Welt bringen kommt sicher noch.“
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