Wiener Wiesn: Bier, Brezn und ein Begleitservice

Ab heute, Donnerstag, wird auf der Kaiserwiese wieder Bier in Maß(en) fließen. 350.000 Besucher werden bis 9. Oktober hier erwartet
Österreichs größtes Brauchtumsfest startet – mit verstärkten Sicherheitsmaßnahmen für Frauen.

Mal ist es ein Dirndl, mal eine Lederhose und dann nur ein blaues Karohemd, das unter der Herbstjacke hervorlugt: In der ganzen Stadt wird man ab sofort wieder Anzeichen dafür finden, dass die Kaiserwiese im Prater derzeit Hotspot für Trachten- und Brauchtumsliebhaber ist.

Heute, Donnerstag, startet Österreichs größtes Brauchtumsfest, die "Wiener Wiesn", in die sechste Saison. Rund 350.000 Besucher werden bis zum 9. Oktober für Brezn, Blasmusik und Bier mit Maß und Ziel in die Almhütten und Festzelte pilgern.

Die drei Zelte wurden für die neue Saison teilweise vergrößert, das Wiesbauer-Zelt bekam einen Außenbalkon mit Blick aufs Riesenrad. Neu ist auch die Champagner Alm und eine Kinderwiese, in der jüngere Besucher Lebkuchenherze verzieren oder in der Heupyramide herumtollen können.

Wiener Wiesn: Bier, Brezn und ein Begleitservice
Claudia Wiesner und Christian Feldhofer
Dass es bei der Wiener Wiesn nur ums Trinken gehen würde, wiesen die Veranstalter Claudia Wiesner und Christian Feldhofer beim Pressegespräch am Mittwoch entschieden zurück. Es gehe darum, die Vielfalt Österreichs zu zeigen und für ein paar Tage Landidylle in der Großstadt zu schaffen. Man habe historische Schützengarden, die Samsontänzer aus dem Lungau (UNESCO-Weltkulturerbe) oder auch Goldhaubenträger als Programmhighlights gewinnen können. Wiesner ergänzt: "Wenn man all den Angeboten, die es bei uns in zwei Wochen zu sehen gibt, beiwohnen wollen würde, musste man acht Monate durchs Land fahren."

Taschenkontrolle

Am Thema Sicherheit kommt man als Veranstalter dieser Tage zudem nicht vorbei. Große Änderungen wie beim bayrischen Vorbild, dem Münchner Oktoberfest, seien aber nicht notwendig gewesen. Das Areal war von Anfang an eingezäunt; ein umfangreiches Sicherheitskonzept inklusive Räumungsplan gab es auch schon. Es wurde aber das Securitypersonal aufgestockt und es wurden zusätzliche Videokameras installiert. Rucksäcke werden genau durchsucht werden und Damen, die alleine unterwegs sind, können sich in der Nacht vom Securitypersonal zum Taxistand, dem Parkplatz oder dem Praterstern begleiten lassen.

Der Eintritt aufs Areal ist generell frei; wer Mittwoch bis Samstag eines der Konzerte in den Festzelten besuchen möchte, muss aber zwischen 36,90 und 52,90 Euro zahlen.

Wie lange glauben die Veranstalter, das Fest auf der Kaiserwiese fortführen zu können? Die designierte Leopoldstädter Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger (Grüne) ist, wie berichtet, vom Austragungsort ja nicht begeistert. Feldhofer gab sich dennoch zuversichtlich: "Wir hoffen noch sehr lange." Ideen gebe es jedenfalls genug.

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