Wiener ÖVP: Forderung nach Lobautunnel

Lobautunnel
ÖVP Wien wirft rot-grüner Stadtregierung Untätigkeit vor. Verwaltungsgericht prüft Tunnel auf Umweltverträglichkeit.

Müsliriegel und Wasserflaschen – diese Snacks reichten Vertreter der Wiener ÖVP Donnerstagfrüh an der Kreuzung Donaustadtstraße und Neuhaufenstraße an staugeplagte Autofahrer. Dazu wurden Banner mit der Aufschrift "Lobautunnel Jetzt!" oder "Donaustadt wird zum Dauerparkplatz" hochgehalten. Mit der Aktion will die Wiener ÖVP den Druck für die längst überfällig Nordostumfahrung erhöhen. "Tut’s endlich was", pflichteten einige Autofahrern den Politikern bei.

Landesparteiobmann Gernot Blümel dazu: "Jahrzehnte lang wurde das Projekt Lobau-Tunnel von der rot-grünen Stadtregierung ignoriert." Beinahe jedes Dorf habe mittlerweile habe einen Umfahrungsring – nur Wien nicht. "Tagtäglich werden deshalb große Teile der Donaustadt durch Dauerstaus lahmgelegt. Darunter leidet nicht nur die Lebensqualität der Menschen." Auf der Seite www.lobautunnel-jetzt.at kann man sich als Unterstützer für die neue Aktion registrieren.

Wiener ÖVP: Forderung nach Lobautunnel
Lobautunnel

Die Wiener FPÖ teilt die Ansichten der ÖVP: "Die Wiener SPÖ lässt sich bei der Nordostumfahrung von Vassilakou & Co. am Nasenring durch die Lobau ziehen", meinte Verkehrssprecher Toni Mahdalik.

Umstritten

Das Projekt ist seit Jahren zwischen SPÖ und Grünen umstritten. Während die Grünen dem Tunnel kritisch gegenüber stehen, sieht SPÖ-Verkehrssprecher Gerhard Kubik den Vorschlag als "umweltfreundlichste Variante" und daher unterstützungswürdig.

Derzeit wird der geplante S1-Abschnitt zwischen Schwechat und Süßenbrunn, in dessen Abschnitt der Lobautunnel liegt, vom Bundesverwaltungsgericht in zweiter Instanz geprüft. In erster Instanz war bereits ein positiver Umweltverträglichkeitsbericht ausgestellt worden.

Befinden die Gerichte den S1-Abschnitt für akzeptabel, könnte die Asfinag in der zweiten Hälfte 2017 mit dem Bau des Autobahnabschnitts und 2018 mit Bau des Tunnels beginnen. Fertig wäre das Großprojekt dann im Jahr 2025.

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