Wiener Linien wollen jetzt U5 bauen

Wiener Linien wollen jetzt U5 bauen
Die U5 soll die überfüllten Linien 13A und 43 entlasten. Doch bis zur neuen U-Bahn-Linie ist es noch ein weiter Weg.

Der Ansturm der Wiener auf die Öffis zeigt offenbar Wirkung. Schon lange gibt es Über­legungen für eine U-Bahn-Linie U5, doch nun drängen erstmals die Wiener Linien auf die Umsetzung. Hinter den Kulissen soll bereits eifrig geplant werden, wie Insider dem KURIER berichten. "Die neue U-Bahn soll vor allem den 43er, den 13A und die U3 zwischen Westbahnhof und Volkstheater entlasten", sagt ein Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe. Die U5 sei nach der Verlängerung von U2 und U1 der wichtige nächste Schritt im Öffi-Netz.

Route

Wiener Linien wollen jetzt U5 bauen

Die künftige U5 würde in Dornbach beginnen und über die Hernalser Hauptstraße bis ins Zentrum führen. Bei der Station Rathaus würden sich die U2 und U5 kreuzen. In der wahrscheinlichsten Variante würde die U5 die U2-Trasse in den Süden übernehmen, die U2 dafür über Neubau, Mariahilf, Margareten und den Matzleinsdorfer Platz bis zum Wienerberg geführt werden.

Offiziell geben sich die Wiener Linien zurückhaltend. "Es gibt immer Ideen. Es liegt aber in den Händen der Politik, den öffentlichen Verkehr zu ermöglichen", sagt Sprecher Dominik Gries. Aktuell konzentriere man sich auf die Verlängerung der U2 und der U1 bis 2019. "Die U5 wäre wegen der dichten Bebauung eine technische Herausforderung, aber machbar", sagt Gries.

Ein Dementi sieht anders aus. Die Eröffnung der Linie vor 2020 ist derzeit aber kaum realistisch.

Auch im Hinblick auf die Finanzierung. Die U5 würde wohl weit mehr als eine Milliarde Euro kosten. "Die U5 ist Teil der Pläne, die Öffis attraktiver zu machen, wir sind aber erst in der Planungsphase", heißt es aus dem Büro von Finanzstadträtin Renate Brauner.

Bis dahin müssen Zwischenlösungen gefunden werden. So wird etwa in wenigen Tagen die Ampelschaltung für die 43er verbessert. Auch für den 13A gibt es kurzfristige Pläne. Nachdem eine 13er-Bim wenig wahrscheinlich ist, favorisiert Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou derzeit eine Umrüstung auf größere Busse. Ihr Sprecher Andreas Baur: "Eine Studie hat ergeben, dass Gelenkbusse auf der Linie des 13A technisch möglich und sinnvoll wären."

Zumindest bis zur Eröffnung der U5.

Violette Linie zielt in Richtung Hauptbahnhof

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Schon im Dezember 2012 fahren auf dem Hauptbahnhof die ersten Züge. 2015 soll das Prestigeprojekt fertig gestellt sein. Parallel dazu entsteht auf 59 Hektar südlich des Hauptbahnhofs ein elitäres Stadtentwicklungsgebiet. Insgesamt werden im Gebiet Sonnwendgasse/Gudrunstraße 5000 Wohnungen für 13.000 Menschen gebaut.

Diese Stadt in der Stadt braucht attraktive Öffi-Anbindungen. Bereits in der Umsetzung befindet sich die neue Trassierung des D-Wagens in die Bahnhofscity. Bis 2020 kommt zusätzlich eine U2-Anbindung. SPÖ-Verkehrssprecher Karl Heinz Hora bestätigt: "Das Projekt U2-Verlängerung in den Süden ist zwischen Wien und dem Bund bereits beschlossen. Beide Partner tragen jeweils die Hälfte der Kosten."

Die neue Route der violetten Linie wird vom Karlsplatz über den Schwarzenbergplatz, den Rennweg, St. Marx sowie das Arsenal bis in die Gudrunstraße geführt. Wie weit die U 2 dann in das Stadtentwicklungsgebiet geplant wird, steht noch nicht fest. Daher sind seriöse Angaben über die Kosten nicht möglich. Tatsache ist, dass dieses Teilstück eines der teuersten im U-Bahnbau wird. Denn die Trasse muss – wegen der dichten Bebauung – in Tieflage errichtet werden.

Bei der aktuellen Trassierung stellt sich für die Planer der Stadt jedoch ein unerwartetes Problem. Denn die U2 soll unter mehreren Botschaften durchgeführt werden. Erste Proteste der diplomatischen Vertretungen wurden im Rathaus bereits deponiert.

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