Als Patinnen fungieren mit Gudrun Senk (Röhre stadtauswärts) und Petra Hums (Röhre stadteinwärts) diesmal zwei der drei Geschäftsführerinnen der Wiener Linien und beide zeigten sich angemessen geehrt, den Arbeiten als irdische Stellvertreterinnen der heiligen Barbara Glück bringen zu dürfen.
Meilen- und Puzzlestein
"Aus unserer Sicht ist es ein historischer Tag", sagte Senk, handle es sich doch um den ersten Meilenstein für die Errichtung der vollautomatisch fahrenden U5, einem "fehlenden Puzzlestein in der U-Bahn-Landschaft".
Von einer Investition darin, weiter eine lebenswerte Stadt zu sein, sprach Hums. Noch dazu einer mit Mehrwert, sichere der U-Bahn-Bau doch 30.000 Arbeitsplätze und zahle auf den Klimaschutz ein, denn: "Wir wissen, Angebot schafft Nachfrage."
Europa-Weltmeister
Finanz- und Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) konnte die emotionale Verbundenheit der beiden Patinnen mit ihren Tunnelröhren regelrecht spüren, wie er sagte. Und auch sonst zeigte er sich von dem erfreulichen Termin regelrecht beflügelt und erklärte Wien zum "Europa-Weltmeister", gebe es ein U-Bahn-Projekt in diesem Umfang doch "sonst nirgends in Europa".
Zur gelösten Stimmung trug dann auch der katholische Pfarrer Joseph Farrugia bei, der die Segnung gemeinsam mit seiner evangelischen Kollegin Katharina Payk vornahm.
"Einsturz"
"Ich habe ja gehofft, dass die Votivkirche einstürzt, damit die Wiener Linien sie wieder aufbauen müssen", erklärte der Hausherr der erst seit letztem Monat erstmals seit 22 Jahren wieder ohne Gerüst sichtbaren Kirche am nahe gelegenen Rooseveltplatz.
Mit diesem Wunsch steht Farrugia aber wohl alleine da - nicht zuletzt weil der U-Bahn-Bau einem straffen Zeitplan unterliegt. 2026 soll die U5 zwischen Karls- und Frankhplatz in Betrieb gehen, bevor sie in der zweiten Ausbaustufe über den Arne-Karlsson-Park, Michelbeuern-AKH und den Elterleinplatz bis nach Hernals fahren soll, wo die U5 einen Umsteigeknoten mit der Vorortelinie S45 erhalten wird. Zieldatum: 2032-2035.
➤ Mehr dazu hier: Die U5 fährt bis Hernals, aber erst ab 2032
Zugleich wird an der U2 gebaut, deren Verlängerung über Neubaugasse, Pilgramgasse und Reinprechtsdorfer Straße bis zum Matzleinsdorfer Platz 2028 in Betrieb gehen soll. Daran soll auch die vor drei Wochen bekannt gegebene Verzögerung der vorübergehenden Wieder-Inbetriebnahme der lila Linie zwischen Schottentor und Karlsplatz nichts ändern.
Mit der Detailplanung für die zweite Ausbaustufe der U5 wurde laut Wiener Linien bereits begonnen, voraussichtlich 2026/2027 sollen die Bauarbeiten für die Stationen Arne-Karlsson-Park (U5), Michelbeuern-AKH (U5/U6), Elterleinplatz (U5) und Hernals (U5/S45) beginnen.
➤ Mehr dazu hier: Wirbel um die neuen U5-Stationsgebäude: Die Spitze des Eisbergs
Zeitnah dazu sollen auch die Bauarbeiten für die weitere U2-Verlängerung nach Süden mit den Stationen Gußriegelstraße und Wienerberg starten.
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