Die U5 fährt bis Hernals, aber erst ab 2032

Die U5 fährt bis Hernals, aber erst ab 2032
Die neue türkise U-Bahn-Linie bekommt damit einen Übergang zur Vorortelinie S45.

Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) und Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) präsentierten am Montag die Einigung zwischen Bund und Stadt für die Finanzierung des weiteren U-Bahn-Ausbaus und damit den weiteren Plan für das laufende Großprojekt U2/U5.

Größte Neuigkeit: Die U5 wird nicht, wie bisher vorgesehen, bis zum Elterleinplatz, sondern bis zum S-Bahnhof Hernals gebaut.

Bis es so weit ist, dauert es freilich noch: „So um 2032 herum“ werden die U5 bis in den 17. Bezirk und die U2 bis zum Wienerberg fahren, sagte Hanke, hier müsse man aber noch „ein bisschen Spiel nach oben lassen“. Offiziell wird die Inbetriebnahme für den Zeitraum 2032 bis 2035 avisiert (siehe Grafik unten).

Die U5 fährt bis Hernals, aber erst ab 2032

Damit verschiebt sich der U-Bahn-Ausbau  weiter. Ursprünglich hätte die U5 bereits im Jahr 2025 bis zum Elterleinplatz fahren sollen, nach mehreren Verzögerungen beim Projekt U2/U5 waren Wiener Linien und Stadt Wien jedoch dazu übergegangen, kein Zieljahr für diese (vorerst) letzte Ausbaustufe mehr zu nennen.

U5 fährt ab 2026

Fix sein soll nun hingegen die Inbetriebnahme der ersten Ausbaustufen: Die U5 soll den (vollautomatischen) Betrieb zwischen Karlsplatz und Frankhplatz 2026 aufnehmen, die U2 dann ab 2028 vom Rathaus bis zum Matzleinsdorfer Platz fahren.

Bund und Stadt teilen sich die Baukosten von 5,7 Milliarden Euro für den gesamten Ausbau wie bereits in der Vergangenheit 50/50, womit sich sowohl der Minister als auch der Stadtrat zufrieden zeigten.

Beide Politiker betonten die positiven Folgen des Infrastrukturprojekts für den Wirtschaftsstandort Wien. Pro investierter 100 Millionen Euro betrage die Bruttowertschöpfung 50 Millionen – „ein immenser Betrag“, sagte Hanke.

Rechnungshof-Empfehlungen berücksichtigt

Blümel hob wiederum hervor, dass man besonders auf die Umsetzung von Rechnungshof-Empfehlungen geachtet habe. So wird die Vereinbarung anstatt wie bisher in einen privatrechtlichen Vertrag in eine 15a-Vereinbarung gegossen. Zusätzlich wurden ein Kostendeckel und damit einhergehend ein „gemeinsames, strenges Kostencontrolling“ vereinbart, sagte der Finanzminister.

Beide Ausbaustrecken – sowohl die U2 bis zum Wienerberg als auch die U5 bis Hernals – werden unterirdisch geführt. Insgesamt entstehen elf neue U-Bahn-Kilometer und zwölf Stationen, darunter vier U-Bahn- und zwei S-Bahn-Übergänge.

U1 bis Rothneusiedl muss vorerst warten

In Rothneusiedl muss man sich unterdessen gedulden. Die Verlängerung der U1 sei „in einer Art Präambel“ der Vereinbarung festgehalten, sagte Hanke auf Nachfrage. Man werde dann „zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Schritte setzen“.

Einen Abtausch der Interessen von Bund und Stadt – Geld vom Finanzminister für den U-Bahn-Bau  im Gegenzug für die Zustimmung Wiens zum geplanten Klimaticket (der KURIER berichtete) – wies Hanke weit von sich. Er lehne diese Art der Politik ab. Das Klimaticket sei ein eigenes Thema, über das man sich in „sehr intensiven Gesprächen“ befinde, doch man sei „noch nicht im Ziel“.

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