Nach 22 Jahren: Gerüst bei der Votivkirche wird abgebaut

Nach 22 Jahren: Gerüst bei der Votivkirche wird abgebaut
Seit Anfang der 2000er wird die Votivkirche saniert. Nun wird es bald erstmals wieder einen freien Blick auf das Gebäude geben.

Rund 200 Steinteile drohten im Jahr 2001 von der Votivkirche abzustürzen und mussten daher bei einer Inspektion abgenommen werden. Zahlreiche weitere Bauteile konnten damals nur provisorisch gesichert werden, heißt es auf der Website der Propsteipfarre Votivkirche. 

Um weitere Gefährdungen auszuschließen, wurde damals eine Absperrung um die Kirche errichtet. Danach begann die Außensanierung der Kirche: Steinmetzarbeiten wurden restauriert und die Wände von Verkrustungen und Verschmutzungen befreit. Stark zerstörte Plastiken wurden durch neue ersetzt. Weiters mussten 111 Fenster repariert werden.

Nach 22 Jahren: Gerüst bei der Votivkirche wird abgebaut

So sah die Votivkirche 1999 aus

Begonnen wurde die durchgeführte Generalsanierung im Jahr 2001. In Jahresetappen wurden die Gerüste jeweils um die ganze Kirche gestellt, berichtet die Erzdiözese Wien.

 

Nun, nach 22 Jahren sind die Arbeiten abgeschlossen. Die Baugerüste für die Fassaden- und Dachsanierungen sind bereits abgebaut, heißt es aus der Erzdiözese.

Werbeplakat muss weichen

Auch das zu Beginn der Sanierungen heiß diskutierte Werbeplakat muss weichen: Derzeit werde das Gerüst für die Plakatwerbung abgebaut. "Vermutlich in der Woche nach Ostern" soll auch dieses Gerüst zur Gänze entfernt sein, heißt es. Zum ersten Mal seit Anfang der 2000er-Jahre ist somit ein freier Blick auf das Gebäude möglich.

Nach 22 Jahren: Gerüst bei der Votivkirche wird abgebaut

Derzeit wird das Gerüst bei der Votivkirche abgebaut

Das Plakatgerüst wurde zwischen 2002 und 2003 errichtet. Jeweils 1,5 Monate waren die Plakate auf dem Gerüst affichiert, heißt es aus der Erzdiözese. Ingesamt seien in den mehr als 20 Jahren somit zirka 150 verschiedene Sujets an der Votivkirche angebracht gewesen. "Die Einnahmen durch die Werbeplakate deckten die laufenden Kosten für die Arbeitsgerüste und waren damit ein Beitrag zu den Sanierungskosten", heißt es aus der Erzdiözese.

Die Kosten für die Gesamtsanierung der Kirche seien vom erzbischöflichen Bauamt im Jahr 1998 auf umgerechnet zirka 33 Millionen Euro geschätzt worden. "Die Abrechnung der 23 Bauetappen ist noch in Ausarbeitung und wird der Prognose entsprechen", so der Sprecher der Erzdiözese. Laut Wiener Zeitung sollen die Kosten Anfang des Jahres allerdings schon 38 Millionen Euro betragen haben.

Pläne von Heinrich von Ferstel

Die Votivkirche wurde nach den Plänen von Heinrich von Ferstel, dem Sieger des zuvor ausgeschriebenen Wettbewerbs im Jahre 1854, in den Jahren 1856 bis 1879 errichtet. Die Weihe der Votivkirche fand zur Silbernen Hochzeit von Kaiser Franz Josef und Elisabeth statt.

Kommentare