Nach Medienberichten: Gratis-Jahreskarte für Blinde und Gehörlose bleibt

Nach Medienberichten: Gratis-Jahreskarte für Blinde und Gehörlose bleibt
Nach Kritik von Betroffenen und Vereinen gibt Bürgermeister Ludwig Erhalt der Förderung bekannt.

Es sorgte in den vergangenen Tagen für Aufregung: Wie der KURIER berichtete, sollte die Förderung der Öffi-Jahreskarten des Fonds Soziales Wien für stark Sehbehinderte, Blinde und Gehörlose gestrichen werden. Bisher konnten sie sich auf die vollständige Förderung verlassen.

Damit hätten Betroffene eine ermäßigte Jahreskarte für Behinderte lösen müssen – um 300 Euro statt 0 Euro. Der Aufschrei war dementsprechend laut. Am Freitag gab Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) nun aber bekannt, dass die Gratis-Jahreskarte für stark Sehbehinderte, Blinde und Gehörlose bleiben wird. 

Gleichzeitig wolle man mit der ‚Jahreskarte Spezial‘ das Angebot erweitern, "damit künftig mehr Menschen mit Behinderungen von leistbarer Mobilität profitieren können“, so Ludwig.

Fahrtkostenersatz 

Bisher standen der Fahrtkostenersatz für die Öffi-Jahreskarte und der Zuschuss zum Klima-Ticket durch den FSW eben nur hochgradig sehbehinderten und blinden sowie gehörlosen Menschen zur Verfügung. 

Ab 3. November 2025 gebe es für Menschen mit Behinderung mit ihrem österreichischem Behindertenpass und ab einem Grad der Behinderung von 70 Prozent die neue „Jahreskarte Spezial“ bei den Wiener Linien. Diese Jahreskarte wird ab 1. Jänner 2026 gültig sein.  „Wien ist und bleibt die Hauptstadt des sozialen Zusammenhalts – und das zeigen wir auch mit dieser Entscheidung.“, so der Stadtchef.

Laut Stadt Wien gibt es 26.600 Wienerinnen und Wiener, die diese „Jahreskarte Spezial“ künftig kaufen können.

Diese Entscheidung wurde vom österreichischen Behindertenrat ausdrücklich  begrüßt, da es bisher keine Behinderten-Ermäßigung gab.

Kritik von den Grünen

Die Grünen kritisierten umgehend: Der Erhalt der Freifahrt für Blinde und sehbehinderten Menschen sei zwar zu begrüßen. Das ändere aber nichts daran, dass die Mehrheit der Wienerinnen und Wiener von der massiven Teuerung des 365-Euro-Öffi-Tickets belastet werde. Zudem ortete Parteichefin Judith Pühringer Planlosigkeit: Die Finanzstadträtin rennt mit dem Vorschlaghammer durch die Stadt und der Bürgermeister muss dann hinter ihr zusammenkehren.

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