Parken, Öffis, Tourismus: Was in Wien jetzt alles deutlich teurer wird

Unter dem Titel „Qualitätssicherungspaket“ luden Finanzstadträtin Barbara Novak und Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) am Montag zum Mediengespräch. Verkündet wurden Teuerungen bei den Öffis, beim Parken und bei der Ortstaxe. Die Antworten auf die wichtigsten Fragen.
- Was kostet die Öffi-Jahreskarte künftig?
Ab 1. Jänner 2026 wird der Preis auf 467 Euro erhöht, und das 365-Euro-Ticket ist damit Geschichte. Wer online eine Öffi-Jahreskarte kauft, erhält einen Rabatt von 6 Euro und zahlt demnach 461 Euro. Bereits erstandene oder bis Jahresende gekaufte Jahreskarten um 365 Euro behalten bis zum regulären Ablauf ihr Gültigkeit. Ab nächstem Jahr soll der Preis valorisiert werden. Sprich: Er kann jährlich steigen.
- Gibt es ermäßigte Öffi-Jahreskarten?
Es wird weiterhin eine Karte für Seniorinnen und Senioren (ab 65 Jahren) geben. Ab 1. Jänner 2026 wird zudem eine Jahreskarte Jugend für alle unter 26 Jahren und eine Jahreskarte Spezial für Menschen mit Behinderungen eingeführt. Alle drei Tickets werden 300 Euro kosten. Auch hier gibt es einen Online-Rabatt von 6 Euro.
- Bleibt das Top-Jugendticket erhalten?
Ja. Das ist ein Angebot des Verkehrsverbund-Ostregion (VOR) und bleibt in seiner jetzigen Form erhalten. Derzeit kostet es 88,60 Euro. Der Preis wird jährlich valorisiert und damit angehoben.
- Wie viel kosten Einzelfahrscheine?
Ab dem 1. Jänner 2026 wird eine reguläre Einzelfahrt digital 3 Euro kosten, ermäßigt sind es 1,50 Euro. Ermäßigungen gelten für Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren und Präsenzdiener, aber nicht für Seniorinnen und Senioren. Diese zahlen für Einzelfahrten den regulären Preis. Das 24-Stunden-Wien-Ticket kostet digital künftig 9,70 Euro, das 7-Tage-Wien-Ticket 25,20 Euro. Das 31-Tage-Wien-Ticket digital kostet künftig 65,20 Euro.
- Welche Angebote werden eingestellt?
Das 48- sowie das 72-Stunden-Ticket werden mit 1. Jänner 2026 aus dem Angebot genommen. Bei den Einzelfahrscheinen können sich Fahrgäste künftig zwischen einem regulären und dem ermäßigten Ticket für Kinder und Jugendliche entscheiden.
- Werden die Strafen auch höher?
Ja, wer ohne gültiges Ticket erwischt wird, muss künftig 135 Euro bei sofortiger Zahlung sowie 145 Euro bei Zahlung per Erlagschein bezahlen.
- Gibt es Erhöhungen beim Parken?
Ja. Alle Parkscheine werden um 30 Prozent erhöht. Pro halbe Stunde erhöhen sich die Kosten um 40 Cent – unabhängig vom Parkschein. Auch das Parkpickerl wird teurer und kostet zukünftig 13 statt 10 Euro pro Monat. Es wird eine Übergangsfrist für bereits erstandene Pickerl und Parkscheine geben.
- Wie teuer werden Parkstrafen?
Bisher kostete Falschparken 36 Euro. Künftig muss man für dieses Vergehen 50 Euro zahlen.
- Was kostet künftig die Ortstaxe?
Die Ortstaxe wird mehr als verdoppelt und von 3,2 Prozent auf 8,5 Prozent angehoben. Dafür entfällt auf Wunsch der Hotellerie die Pauschale für Internationalisierung.
- Wie viele Einnahmen sollen lukriert werden?
Von den Maßnahmen erhofft sich die Stadt Mehreinnahmen. Beim Parken 53 Millionen Euro, Bei der Ortstaxe 81 Millionen Euro, bei den Wiener Linien 100 Millionen Euro. Dabei handelt es sich um Schätzungen, da sich die Anzahl von Jahreskartenbesitzern bzw. Touristen nicht genau vorhersagen lässt.
- Wie geht es beim Sparkurs weiter?
Derzeit laufen die Verhandlungen. Das Budget 2026 soll im November beschlossen werden. Die Sanierung des Haushalts soll zu einem Drittel einnahmenseitig, etwa durch die verkündeten Maßnahmen, und zu zwei Drittel ausgabenseitig erfolgen.
- Wie erklärt die Stadt die Teuerungen bei den Öffis?
Laut Stadt Wien haben die Wiener Linien im Jahr Ausgaben von zwei Milliarden Euro. Aus Ticketverkäufen werden 700 Millionen Euro lukriert. Auch nach der Erhöhung brauchen die Öffis eine Stützung der Stadt – ohne diese müsste die Jahreskarte 1.000 Euro kosten, sagt Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ).
- Wie erklärt die Stadt die Teuerungen beim Parken?
Durch die Erhöhung der Parkgebühren soll „eine effiziente Parkraumbewirtschaftung, aber auch gezielt alternative Mobilitätsformen wie radfahren und der öffentliche Verkehr gefördert werden“, heißt es von der Stadt. Die Gebühren seien seit Jahren nicht im Ausmaß der realen Inflation angepasst worden.
- Wie erklärt die Stadt die Teuerungen bei der Ortstaxe?
Wiens Tourismus wächst stetig – nächstes Jahr ist auch wegen des Song Contests mit vielen Gästen (und demnach mehr Einnahmen) zu rechnen. Es soll in Kultur, Infrastruktur, Serviceleistungen und Projekte, um den ökologischen Fußabdruck zu verringern, investiert werden.
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