Neue Wasserstoff-E-Busse: Im „Hydro“ nonstop durch die Wiener City

Klein und wendig: Die E-H2-Busse können ohne Ladevorgang den ganzen Tag fahren und kommen um jede Ecke.
Er ist nur acht Meter lang, ein Italiener und hört auf den Namen „Hydro“: Die Wiener Linien ersetzten ihre Elektro-Busse in der City durch neue Batterie-Wasserstoff-Busse.
Angetrieben werden die Kleinbusse sowohl mit Wasserstoff als auch elektrisch. Diese Technologie kommt erstmals in Wien zum Einsatz.
Der große Vorteil: Die Busse müssen nicht mehr zum Aufladen anhalten.
Das ist auch der Grund, wieso es nur zehn Stück des moderneren Gefährts braucht, um die zwölf alten E-Busse zu ersetzen – ohne dass sich die Fahrtintervalle ändern.
Während die alten Modelle bei jedem Halt an ihren Endstationen für rund zehn Minuten aufgeladen werden mussten, hat der „Hydro“ eine Reichweite von 250 Kilometern und ist den ganzen Tag unterwegs.
Dass die Busse des italienischen Herstellers Rampini das Versprochene auch tatsächlich leisten können, wurde in den vergangenen Wochen auf ihren künftigen Linien ausgiebig getestet. Ab Montag sind die E-H2-Busse dann regulär auf den Linien 2A und 3A unterwegs.
Gut im die Kurve kratzen
Was am Freitag bei der Präsentation der neuen Bus-Flotte von Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ)betont wird: In der Innenstadt braucht es kleine und wendige Busse, die auch um besonders enge Kurven kommen.

Klein und wendig: Die E-H2-Busse können ohne Ladevorgang den ganzen Tag fahren und kommen um jede Ecke.
Neben der Länge von acht Metern ist der „Hydro“ nur 2,2 Meter breit und 3,2 Meter hoch. Befördert werden können in ihm dennoch insgesamt 42 Fahrgäste (13 Sitz-, 28 Steh- und ein Kombiplatz).
Ein weiterer Vorteil der Modelle: Die Wiener Linien können flexibel auf Baustellen reagieren und sind bei der Route nicht mehr auf Ladestationen angewiesen.
Laut ÖVP-Bezirksvorsteher Markus Figl sind die Busse auch eine niederschwellige und wichtige Ergänzung zum U–Bahn-Netz, insbesondere für Personen, die zu Fuß nicht so gut unterwegs sind.
12 Millionen Euro für 10 Busse - und die Klimaneutralität
Betankt und geladen werden die Busse künftig abends an einer H2-Tankstelle und Ladestation am Campus der Wiener Netze. Verwendet wird „grüner“ Wasserstoff, der direkt vor Ort in der Elektrolyseanlage aus Ökostrom der Wien Energie produziert wird.
Was die genaue Funktionsweise des „Hydro“-Modells betrifft: Während der Fahrt bezieht der Elektromotor die benötigte Energie aus einer Batterie – aber nicht nur.
Eine Wasserstoff-Brennzelle erzeugt während der Fahrt neue elektrische Energie, sodass der Bus dank dieser sogenannten „Range-Extender-Technologie“ ohne Ladevorgang unterwegs sein kann.
Billig ist diese Art der Technologie nicht: 12 Millionen Euro kosten die zehn Busse. Darin inkludiert ist die Wartung. 80 Prozent der Kosten werden mit EU-Geldern bezahlt.
Wien hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu sein. Die neue Antriebstechnologie ist laut Sima ein weiterer Schritt in diese Richtung.
Kommentare