Impfaußenstellen an Wiener Bezirksämtern sperren zu

Die Bezirksämter dürfen ab Herbst u.a. keine Kinderimpfungen mehr anbieten
Neues Konzept: Zum Impfen müssen die Wiener zukünftig in die Bezirksgesundheitsämter.

Das Amtshaus für den 19. Bezirk in der Gatterburggasse wird immer mehr zum Geisterhaus: Nach der Übersiedlung von Baupolizei und Bezirksbürgerdienst nach Ottakring und der beschlossenen Zusammenlegung der Magistratischen Bezirksämter für Döbling und Währing wird auch die Impfaußenstelle mit 1. September geschlossen. Bezirksvorsteher Adi Tiller (ÖVP) ist darüber alles andere als erfreut: "Das ist ein erneuter Anschlag auf die Lebensqualität der Döblingerinnen und Döblinger". Dieser Schritt sei einmal mehr Beweis für das wenig bürgernahe Auftreten der Wiener Verwaltung.

Das Vorhaben der Stadt Wien richtet sich jedoch nicht nur gegen den 19. Bezirk: Alle Wiener Impfaußenstellen - neben Döbling sind auch die Bezirke Simmering, Meidling, Ottakring, Brigittenau und Liesing von der Maßnahme betroffen - schließen im Herbst für immer ihre Türen. Tiller steht mit seinem Protest nicht alleine: Auch die Meidlinger Bezirksvorsteherin Gabriele Votava (SPÖ) zeigt sich bestürzt, war doch die Impfaußenstelle in der Vergangenheit von den Menschen außerordentlich gut angenommen worden.

Impfaußenstellen an Wiener Bezirksämtern sperren zu
Adi Tiller, Adolf Tiller, Amtshaus Döbling, Gatterburggasse
Aus dem Büro der amtsführenden Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) heißt es dazu, die Schließung der Impfaußenstellen sei Teil des neuen Impfkonzeptes der Stadt Wien: In Zukunft kann man an den insgesamt neun Bezirksgesundheitsämtern und in der Zentralimpfstelle in Landstraße Impfungen in Anspruch nehmen. Das Service der aufgelassenen Impfaußenstellen werde dabei "in die Bezirksgesundheitsämter integriert".

Mit der Neuorganisation der Angebote ziele man seitens der zuständigen MA 15 auf ein einheitlicheres Impfangebot ab. Kostenlose Impfungen im Rahmen des Kinderimpfkonzepts (bis zum 15. Lebensjahr) würden zudem von über 300 Wiener Ärzten angeboten, die sich am Kinderimpfprogramm beteiligen (Impfzeiten und Impfstellen sind online unter http://www.gesundheitsdienst.wien.gv.at sowie über die wien.at live-App http://www.wien.gv.at/live/app/ einsehbar).

Ein kleiner Erfolg war den von der Auflassung der Impfaußenstellen betroffenen Bezirken trotz allem beschieden: Die Septembertermine für die Grippeimpfungen wurden den Bezirksämtern noch genehmigt. Danach müssen sich die betroffenen Wiener aber Impf-Alternativen überlegen.

Kommentare