Wiener Hafen rückt näher zum Mittelmeer

Wiener Hafen rückt näher zum Mittelmeer
Der Hafen Wien hat sich mit seiner Tochter "WienCont" zum Big-Player im heimischen Containergeschäft entwickelt und will weiterwachsen.

Der Wiener Hafen kann mit einem Rekord aufwarten: Im Hafengelände in der Freudenau werden bis Jahresende erstmals 400.000 Container umgesetzt. Sie kommen meist per Zug aus Rotterdam, Bremerhafen oder Hamburg nach Wien, werden gestapelt und in zwei- bis drei Tagen weiter zu ihrem Bestimmungsort transportiert. Bis zu 1800 Container werden täglich umgeschlagen.

Der Hafen Wien, ein Unternehmen der WienHolding, hat sich mit seiner Tochter "WienCont" zum Big-Player im heimischen Containergeschäft entwickelt und will weiterwachsen: Gemeinsam mit dem Ennshafen in OÖ ist man deshalb eine Kooperation mit dem Mittelmeerhafen "Luka Koper" in Slowenien eingegangen.

"Koper hat alle anderen europäischen Seehäfen in der Bedeutung für die österreichische Wirtschaft überholt", meint Monika Unterholzner, Prokuristin des Wiener Hafens.
Ab Ende Oktober fahren von Wien zwei Containerzüge wöchentlich nach Koper. Die Anbindung bedeutet für heimische Betriebe eine Zeitersparnis von 7 Tagen für Gütertransporte in den Fernen Osten. Durch den konsequenten Ausbau der Hafenanlage in Wien und einer laufenden 70.000 m² Landgewinnung im alten Hafenbecken wird die Kapazität auf 500.000 Container gesteigert.

Umschlagplatz

"Mit Fahrplanwechsel 2012 verfügt der Partner Ennshafen - und damit auch Wien - sogar über eine tägliche Zugverbindung zum Cargocenter Graz/Werndorf mit Anschluss nach Koper", erläuterte Christian Steindl, Chef des Ennshafens. Koper ist der größte Umschlagplatz für heimisches Holz, das nach Nordafrika verschifft wird. Derzeitiges Problem: Die Lieferungen an Libyen sind kriegsbedingt zurückgegangen. Von Koper aus werden Erze für die voestalpine, aber auch Rohstoffe für Magna in der Steiermark geliefert.

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