Wiener Donauturm nach Umbau wieder geöffnet
Der Wiener Donauturm hat wieder geöffnet. Nach einer fünfmonatigen Umbauphase sind seit vergangener Woche das neu gestaltete Drehrestaurant, die Aussichtsplattformen und das Cafe wieder für Besucher zugänglich. Die Eröffnung des Bierlokals und des Gastgartens am Fuße des Turms verzögert sich allerdings. Derzeit laufen die Behördenverfahren, spätestens im Herbst soll der Umbau abgeschlossen sein.
Anfang des Jahres hatte Blaguss angekündigt, das 1964 erbaute Wahrzeichen runderneuern zu wollen. Das österreichische Busunternehmen hatte die Attraktion im Donaupark - gemeinsam mit Partnern - Ende 2015 von der Bank Austria gekauft.
"Der Ausblick ist gleich geblieben, aber das Gesamterlebnis hat sich doch sehr gewandelt", sagte Unternehmenssprecherin Claudia Pich am Montag bei einer Presseführung. Das Drehrestaurant auf 170 Metern und das darunterliegende Kaffeehaus wurden in den Stil der 1960er-Jahre zurückgeführt. Neu gestaltet wurde auch der Eingangsbereich. Außerdem wurden die Brandschutz- und Sicherheitsmaßnahmen auf den neuesten Stand gebracht.
"Über die Jahre hat sich hier etliches angesammelt", sagte Architekt Gregor Eichinger. "Wir hoffen, dass es jetzt wieder ein aufgeräumterer Eindruck ist, so wie er damals intendiert war." Das Restaurant wurde ebenso wie das Kaffeehaus mit schlichten dunklen Holzmöbeln im Stil der 1960er eingerichtet. "Wir wissen, der Hauptdarsteller ist der Blick nach draußen, deshalb haben wir innen alles eher dunkel gehalten, damit nichts ablenkt", sagte Eichinger. Serviert werden laut Pich "klassisch gehobene Wiener und österreichische Küche" sowie ausschließlich Weine aus Gegenden, die man vom Turm aus erspähen kann.
Neues erwartet die Besucher auch auf den beiden Aussichtsplattformen. Interaktive Panorama-Screens geben in acht Sprachen Auskunft über die umliegenden Sehenswürdigkeiten. Mittels Touchfunktion kann ganz nah an die Attraktionen herangezoomt werden. Die Bildschirme findet man sowohl auf der Outdoor- als auch auf der Indoor-Terrasse des Turms. "Früher hat man in Fernrohre einen Schilling eingeworfen und hat dann versucht, irgendetwas zu sehen. Jetzt kann man mit diesen großen Screens wirklich den Blick vertiefen und auch noch etwas über die Geschichte der Gebäude in Erfahrung bringen", sagte Eichinger. Die Bungee-Jumping-Rampe wurde im Zuge des Umbaus übrigens abgebaut. "Das passt nicht zu unserem Konzept", sagte Pich.
Gewartet werden muss noch auf den Gastgarten und das Bierlokal am Fuß des Turms. Sie hätten eigentlich im Frühsommer eröffnet werden sollen, derzeit laufen allerdings noch die nötigen Behördenverfahren. Ein Rohbau wurde bereits neben dem Foyer errichtet, der Zubau soll das "Donaubräu", ein weiteres Cafe und einen Souvenirshop beherbergen. Er soll im Herbst fertiggestellt werden, sagte Architekt Eichinger.
Die Pläne für den Gastgarten hatten in den vergangenen Wochen für Proteste der Anrainer gesorgt. Sie befürchten Lärm und ein Verkehrschaos. Die Verdichtung der Busintervalle bzw. dass die Hop-on-Hop-off-Touristenlinie von Blaguss die Attraktion verstärkt anfahren könnte, wie es bei der Pressekonferenz im Jänner in Aussicht gestellt wurde, sei aber wieder vom Tisch, sagte Pich.
Der Donauturm wurde am 16. April 1964 anlässlich der Internationalen Gartenschau im Donaupark eröffnet. Das 252 Meter hohe Wahrzeichen der Stadt Wien zieht jährlich rund 400.000 Besucher an. Die Gesamtkosten für den Umbau wurden mit 8,5 Millionen Euro veranschlagt.
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