Bäder in Wien könnten bald teurer sein – aber auch länger offen

2,2 Millionen Gäste zählten die Wiener Bäder in der vorjährigen Badesaison.
An heißen Tagen zieht es die Wienerinnen und Wiener ans Wasser. Besonders häufig auch in die Wiener Bäder. Allein im Vorjahr wurden während der Badesaison, die in der Regel von Anfang Mai bis Mitte September läuft, über 2,2 Millionen Besucher gezählt.
Das sind ganze zehn Prozent mehr als noch 2023. Am beliebtesten war im Vorjahr – wieder einmal, wenige wird es wundern – das Strandbad Gänsehäufel.
Mehrt Platz zum Baden
"Unsere Bäder sind der Garant dafür, dass man im Sommer eine gute Zeit haben kann, auch wenn man nicht wegfährt", sagt der zuständige Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) im Interview mit dem ORF. Insofern seien sowohl die Bäder als auch deren Ausbau wichtig.
Und Czernohorszky weiter: "Es gibt immer mehr Wienerinnen und Wiener, also braucht es auch immer mehr Platz zum Baden."

Das Simmeringer Bad erhält eine zusätzliche Halle. Im Vorjahr fand der Spatenstich statt.
Festgeschrieben ist der Ausbau der Bäder in der Bäderstrategie. Bis 2030 will die Stadt 115 Millionen Euro in die Errichtung von fünf Schwimmhallen und die Aufwertung von 30 bestehenden Standorten investieren. Einiges davon wurde bereits abgearbeitet, derzeit etwa wird eine Schwimmhalle im Simmeringer Bad errichtet. Die neuen Schwimmhallen für das Höpflerbad, das Laaerbergbad sowie in der Region Seestadt Aspern sind noch ausständig.
Zeitrahmen sprengen?
"Wir werden die Ziele der Bäderstrategie alle abarbeiten", verspricht Czernohorszky. Er sage aber auch gleich dazu, so der Stadtrat, es könne sein, dass man nicht mit allen Zielen innerhalb der Periode fertig werde. Also das Zieldatum 2030 nicht einhalten könne.
Gleichzeitig will man in der aktuellen Legislaturperiode die Bäderstrategie 2040 erarbeiten.
Aber nicht nur das ist im Regierungsprogramm von Rot-Pink zu lesen. Neben einer "Kinderschwimmkurs-Offensive" sollen auch längere Öffnungszeiten für die städtischen Freibäder getestet werden. Gelten soll Letzteres in den Sommerferien sowie an "heißen, sonnigen Sommertagen, solange es hell ist". Genaueres ist nicht zu erfahren. Derzeit öffnen die Freibäder in Wien montags bis freitags um 9 Uhr, samstags, sonntags und an Feiertagen um 8 Uhr. Badeschluss ist aktuell täglich um 19.30 Uhr.
Teurere Tickets?
Anzunehmen ist aber wohl auch, dass im kommenden Jahr die gesetzlich vorgesehene Valorisierung durchgeführt wird, also eine Anpassung an die Inflation. Sprich: die Eintrittspreise für die Bäder könnten wieder steigen. Zumindest widerspricht Czernohorszky dem nicht.
Zuletzt wurden die Preise für die Wiener Bäder im Jänner 2024 angehoben. Damals stiegen die Kosten für eine Tageskarte von 7 Euro auf 7,60 Euro, das entspricht einer Erhöhung um 8,6 Prozent. Im Jahr davor – 2023 – stieg der Preis von 6,20 Euro auf 7 Euro, also um 12,9 Prozent.
Wie die Preisgestaltung im nächsten Jahr aussehen könnte, ist noch unklar. Jedoch sollen die Bäder auch in Zukunft leistbar bleiben, sagt Czernohorszky. Einen "Preishammer" werde es nicht geben, verspricht der Stadtrat.
Kommentare