Ärzte-Hickhack um Fotos von Gangbetten

Situation in Floridsdorf – nur eines von vielen Fotos auf der Website.
Eine Fotoinitiative der Wiener Spitalsärzte sorgt für Unmut bei KAV und AKH.

Schauplatz AKH. Eine Frau liegt auf einem Gangbett auf der Unfallstation. Ähnliche Szenen spielen sich im Krankenhaus Floridsdorf und im Wilhelminenspital ab – festgehalten auf Fotos, die auf www.notstandspital.at, einer Initiative der Wiener Spitalsärzte, veröffentlicht wurden. "Es gibt viel zu viele Gangbetten", sagt Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres, der als Vereinsobmann von "Rettet das AKH" für den redaktionellen Inhalt der Seite verantwortlich zeichnet. "Insbesondere im AKH gibt es mehr Patienten als Betten."

Ein ähnliches Bild biete sich auf mehreren Stationen im Wilhelminenspital und im Donauspital, sagt Szekeres. Betroffen seien auch die Internen Abteilungen von Rudolfstiftung, Kaiser-Franz-Josef-Spital und Krankenhaus Hietzing sowie die Chirurgie in Floridsdorf, moniert der Ärztekammer-Präsident.

Gegenstimmen

"Stimmt so nicht", heißt es dazu aus dem AKH und dem Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV). "Das ist eine stark verzerrte Darstellung. Bei den Fotos handelt es sich nicht um die Unfallstation, sondern um die Unfallambulanz", sagt eine AKH-Sprecherin. Die Patienten seien gerade erst aufgenommen worden und hätten auf die Behandlung gewartet.

"Es ist ärgerlich, dass Leute Fotos raufstellen, die so nicht stimmen", heißt es auch aus dem Pressebüro des KAV. "Eines der Fotos zeigt zum Beispiel eine Frau, die gerade am Gang auf eine Operation wartet. Die Vorwürfe sind überzogen."

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