Wien: Zwei Verletzte bei Eröffnung von Pop-Up-Store

Wien: Zwei Verletzte bei Eröffnung von Pop-Up-Store
Werbeaktion von Streetwear-Marke ging schief. Polizei musste anrücken und für Ordnung sorgen.

Was als lustige Werbeaktion für die österreichische Streetwear-Marke "Rare Humans" geplant war, endete am Samstag mit zwei verletzten Jugendlichen. Bei der Eröffnung eines Pop-up-Stores in der Wiener Esterhazygasse (Mariahilf) kam es zu tumultartigen Szenen, als die jungen Leute versuchten in das Geschäft zu gelangen. Dort wurde gratis Kleidung der Marke angeboten.

Gegen Mittag waren plötzlich hunderte Leute in den Straßen rund um die Mariahilfer Straße unterwegs. Sie alle waren auf der Suche nach dem Pop-up-Geschäft. Die Firma hatte zuvor auf der Social Media-Plattform Instagram eine Schnitzeljagd angekündigt: "Nehmt was ihr wollt, nehmt so viel wie ihr wollt!", hieß es da.

Die Fans sollten sich in der Nähe des Richard-Waldemar-Parks aufhalten. Um 13 Uhr sollte dann in einer Instagram-Story die Location des Geschäfts veröffentlicht werden. Die ersten 80 Eintreffenden sollten dann bei der Streetwear zugreifen dürfen.

Doch schon vor 13 Uhr strömte immer mehr Jugendliche zu der Adresse, blockierten die Straßen und drängelten zum Eingang. In der Menge erlitt ein 14-Jähriger eine Panikattacke, ein 17-Jähriger eine Knöchelverletzung. Sie mussten vom SMD sowie dem Grünen Kreuz ins Spital gebracht werden. Letztendlich rückte die Polizei an, um die Versammlung aufzulösen.

"Niemand hat geholfen"

"Es sind viel zu viele Leute hergekommen und haben gedrängelt. Viele sind umgefallen, auf die wurde getreten und niemand hat denen geholfen. Und dann lag da so ein Mädchen und niemand hat ihr geholfen. Dann habe ich ihr geholfen. Dann sind Polizei und Rettung gekommen", berichtet Samuel, der mit Freunden hergekommen war. Ein T-Shirt hätten sie letztendlich ergattert. Der Aufwand habe sich aber "eigentlich nicht" gelohnt.

Bei Rare Humans wurde man von der Situation völlig überrascht. "Wir haben mit so einem Andrang gar nicht gerechnet", sagt Geschäftsführer Tobias Plankensteiner. Zudem sei die Aktion ganz anders geplant gewesen. Denn eigentlich hätten um 13 Uhr vier verschiedene Adressen gepostet werden sollen. Zwar wäre nur eine davon die richtige gewesen, doch die Menge der Fans hätte sich so entzerren sollen. Allerdings sei die korrekte Location des Pop-up-Stores bereits vorher durchgesickert, woraufhin sich dort schon die ersten Jugendlichen versammelt hätten.

"Hörten nicht auf uns"

Durch Mundpropaganda und Augenzeugen seien dann immer mehr Fans der Marke eingetroffen. Letztendlich hätten sich bis zu 1.500 Leute eingefunden, meint Plankensteiner. Man habe dann 80 Fans eingelassen und die Tore geschlossen. Zudem habe man die anderen Adressen gepostet, um einen weiteren Zustrom zu verhindern.

Doch aufgeben wollten die Wartenden nicht, trotz rund zehn Securities. "Wir hatten Megaphone und Securities, aber die haben nicht auf uns gehört." Erst die Polizei konnte dann für Ordnung sorgen.

"Es ist ein bisschen blöd gelaufen, aber im groben ist nichts passiert", ist Plankensteiner erleichtert. Man sei im Vorfeld seitens der Stadt nicht informiert worden dass es besser wäre, die Polizei hinzuzuziehen. Das wolle man nächstes Mal anders machen.

 

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