Wien-Wahl: Twitter-Aufregung um Grünen-Kandidat Abdelati Krimi
Abdelati Krimi befindet sich auf der Kandidatenliste der Grünen für die Wien-Wahl auf Platz 40 und belegt somit deren letzten Platz. Der Name ist eher unbekannt. Jetzt sorgt aber ein auf Twitter veröffentlichtes Video in arabischer Sprache für scharfe Kritik. In diesem Video soll sich Krimi nämlich gegen das österreichische Eherecht aussprechen.
Veröffentlicht wurde das Video von Autorin und Politologin Nina Scholz. In einem Facebook-Posting erklärt sie, dass ihr und anderen Kollegen das Video zugespielt worden sei. In dem Ausschnitt antworte der Grüne Kandidat in arabischer Sprache auf Zuschauerfragen, erklärt sie weiter.
Zuschauerfrage zum österreichischen Eherecht
Bei der Sendung handle es sich um ein Format namens "Live mit Krimi" auf der Plattform Infograt, welches sich an ein arabischsprachiges Publikum in Österreich richte. Explizit gehe es bei der umstrittenen Szene um eine Zuschauerfrage zum österreichischen Eherecht. Abdelati Krimi bringe demnach seine Ablehnung zum bestehenden Gesetz zum Ausdruck.
"..obwohl wir gegen die Gesetze dieses Landes sind.."
Wörtlich sagt er laut Politologin Scholz: "Bei Allah, über dieses Thema haben wir schonmal gesprochen […] Zum Wohlbefinden der Kinder wollen wir zwischen den Eltern schlichten. Es ist etwas Gutes und wir werden versuchen, dieses soziale Problem zu lösen, obwohl wir gegen die Gesetze dieses Landes sind, weil diese Gesetze die Frau schützen und ihr Obsorgerechte geben und auch die Rechte zur Erziehung der Kinder."
Anschließend soll der Kandidat Scholz Folgendes sagen: "Es ist ein großes Problem und wir werden es uns in Zukunft ansehen."
Die Untertitel seien von der Autorin, die letztes Jahr das Buch "Alles für Allah: Wie der politische Islam unsere Gesellschaft verändert" herausgebracht hat, überprüft worden.
Grüne wollen sich nach der Wahl mit Konsequenzen befassen
Von den Grünen war Dienstagabend niemand für den KURIER erreichbar. Autorin Nina Scholz berichtet in ihrem Facebook-Posting aber, dass sich der grüne Landesgeschäftsführer Peter Kristöfel bei ihr gemeldet habe. "Nachdem diese Aussagen tatsächlich so getätigt wurden", so Kristöfel, "stellen wir hiermit klar, dass so eine Position nicht mit den Grünen Grundwerten oder irgendeiner Position der Grünen vereinbar ist.“
Krimi sei zu einer Stellungnahme aufgefordert worden. Er spreche nicht für die Grünen, seine Aussagen würden klar abgelehnt.
Die Landesleitung werde sich in ihrer regulären Sitzung (12. Oktober) also nach der Wahl, mit möglichen Konsequenzen befassen, die bis zu einem Parteiausschluss reichen könnten.
In einem Facebook-Posting meldete sich Adelbati Krimi - Chef der "Agentur für Arbeitsintegration von Flüchtlingen und Migranten" - auch selbst zu Wort. Bei jeder Wahl komme es zu Diskreditierungsversuchen, erklärt er.
Der Ausschnitt sei fehlerhaft übersetzt worden, entgegnet er. In der Frage sei es darum gegangen, dass Männer bei einer Scheidung weniger Rechte hätten, ihre eigenen Kinder zu sehen.
In Zukunft wolle er auch eine Sozialarbeiterin diese Fragen beantworten lassen. Er bestreitet in seinem Posting die österreichischen Gesetze zu kritisieren und Frauenrechte zu missachten. Es sei ihm vielmehr ein Anliegen, dass Kinder von getrennten Eltern "in Frieden" aufwachsen können.
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