Hitze in Wien: 10 Orte, an denen Sie Abkühlung finden

Den ganzen Winter über träumt man vom Sommer. Und dann kann der es einem auch nicht recht machen. Viel zu heiß, suder, raunz. Doch es gibt sie noch: die Wiener Orte, die Erfrischung und einen Hauch von Winter versprechen.
- Kirche: In Krisenzeiten, so sagt man, wenden sich auch bis dahin Ungläubige an Gott. Ein extremer Hitzetag zählt gewiss dazu. Die gute Nachricht: Gottes Häuser stehen allen offen – und sie sind angenehm kühl. Im Schnitt beträgt die Differenz zu den Außentemperaturen circa zehn Grad. Katholisch, evangelisch, orthodox, egal – die Kirchenbänke laden im angenehmen Halbdunkel zum Durchschnaufen, Regulieren der Körpertemperatur und zum Nachdenken über die großen Fragen des Lebens ein. Und das Beste daran: In Wien hat man die Wahl zwischen Hunderten von Kirchen und Kapellen.

- Bibliothek: Lesen bildet, heißt es. Was aber derzeit mindestens genauso wichtig ist: Es hält auch frisch. Zumindest in einer der vielen klimatisierten Büchereien der Stadt. So wie etwa die Lesesäle der Österreichischen Nationalbibliothek.
- Museen Generell lautet die Faustregel im Sommer: Wo die Hochkultur ist, lasse dich nieder, denn da ist es meistens kühl. Denn viele Kunstwerke bevorzugen, so wie auch der Mensch, gemäßigte Temperaturen. So herrscht auch in vielen Wiener Museen und Galerien ein angenehmes Raumklima. So wie etwa im Wien Museum am Karlsplatz. Und: Der Eintritt ist hier (außer für die Sonderausstellungen) frei.

- Öffis Ja, der Sommer bringt die ungeliebten Öffi-Baustellen mit sich. Ja, die Intervalle sind während der Sommerferien deutlich länger als sonst. Keine Frage, das ist ein berechtigter Grund zum Raunzen. Aber gibt es etwas Schöneres, als vom heißen Bahnsteig in die klimatisierte U-Bahn einzusteigen? Es sind die kleinen Dinge. Nur ein paar Stationen weiter sind die Lebensgeister wieder geweckt. Woran man die klimatisierten Öffis erkennt: Kühle Ulfs erkennt man schon von außen an den runden Leuchten. Busse sind immer klimatisiert. Und bei den U-Bahnen hat nur der alte Silberpfeil keine Kühlung. Mental kann man sich bereits am Bahnsteig auf eine warme Fahrt vorbereiten: Klimatisierte Züge sind auf der digitalen Anzeigetafel mit einem Unterstrich gekennzeichnet.
Kirchen: Fast 300 Kirchen gibt es im Wiener Stadtgebiet insgesamt. Es hat also sicher jeder eine in Gehweite. Ein paar Highlights beim Abkühlen: Kopie des „Letzten Abendmahls“ in der Minoritenkirche, Brutalismus in der Wotrubakirche und die Ruprechtskirche, die älteste Kirche Wiens.
Bibliotheken: 37 Zweigstellen stehen in Wien zur Verfügung. Hier warten 1,4 Millionen Bücher, dazu noch 90.000 eBooks und eAudios, Filme, Musik, Zeitungen und Zeitschriften.
Museum: Wien ist Heimat zahlreicher großer und kleiner, internationaler und grätzeliger Museen – und viele davon können bei freiem Eintritt besucht werden.
Öffis: Schon drei von vier Fahrten in den Wiener Öffis sind klimatisiert – Tendenz steigend. Die Wiener Linien kaufen schon seit Jahren nur noch klimatisierte Fahrzeuge.
Untergrund: Die einen finden ihn gruselig, die anderen spannend – kühl finden ihn aber alle: den Wiener
Untergrund. Von Katakomben, Grüften und alten Bunkern über Unterwelt- und Kanalisationsführungen hat Wien für jeden das passende Angebot. Besondere Empfehlung: die Michaelergruft und ihre Mumien.

- Untergrund Der Wiener mag es gerne ein bisserl morbid. Zumindest wird ihm das nachgesagt. Warum also nicht das Klischee erfüllen und bei strahlendem Sonnenschein einen Ausflug in das erfrischende Reich des Todes – und der Habsburger – machen? Zwischen prunkvollen Sarkophagen und kaltem Marmor ist die oberirdische Gluthitze im Reich der Lebenden ganz schnell vergessen. Überhaupt: Ab in den Untergrund! Nicht nur die Kapuzinergruft erfrischt Gemüt und Körper, auch die Katakomben unter dem Stephansdom oder die Gruft der Michaelerkirche. Oder wie wäre es mit der Dritter-Mann-Tour in der Wiener Kanalisation?
- Einkaufen Weitgehend schweißfrei lässt sich auch ein ausgedehnter Aufenthalt in einem klimatisierten Geschäft oder Shoppingcenter seiner Wahl verbringen. Echte Profis verlassen das Gebäude erst, wenn die Lichter ausgehen und es draußen vielleicht schon ein oder zwei Grad weniger heiß ist.
Einkaufen: Selbsterklärend. Und glücklicherweise in ganz Wien sehr leicht umsetzbar. Dabei ist es ganz egal, ob Supermarkt, Drogerie oder Schuhgeschäft. Ist man einmal drinnen, wird man nicht mehr hinaus in die Hitze wollen.
Polarium: Durch die 13 Meter lange Verglasung des Beckens kann man den Mähnenrobben beim Schwimmen zuschauen. Zweimal täglich gehört auch die Fütterung der Tiere zu den Publikumshighlights. Schön kalt geht es aber auch bei den Felsen- und Königspinguinen zu – ihre Wassertemperatur hat erfrischende acht Grad.
Kino: Entweder im gut klimatisierten Saal oder bei einem lauen Lüftchen unter freiem Himmel Film schauen – in Wien geht im Sommer beides. Infos unter film.at oder filmarchiv.at.
Schwimmen: Bei einem Pool oder Naturbadeplatz lässt sich die Hitze viel besser aushalten.
Eislaufen: In der Eishalle der Stadthalle kann man jeden Dienstag zwischen 16 und 19.45 Uhr eislaufen gehen. Jeden Samstag von 20 bis 22.45 Uhr gibt es hier die Eisdisco. Die Saison geht hier bis 21. Oktober. Infos unter eisstadthalle.at.

- Polarium Selten fühlt man sich den in Wien lebenden Robben und Pinguinen so verbunden, wie an Tagen mit über 30 Grad. Denn auch sie mögen es eigentlich lieber kühl. Im Polarium des Tiergarten Schönbrunn kann man mit ihnen – zumindest für ein Weilchen – wohltuend (ant-)arktische Temperaturen genießen.
- Kino Nicht schwitzen und gleichzeitig Film schauen – die klimatisierten Wiener Kinos machen es möglich. Popcorn und Nachos optional!
- Schwimmen Ob Alte Donau, Neue Donau, Donauinsel, Gänsehäufel oder eines der zahlreichen Wiener Schwimmbäder – die Auswahl ist groß, wenn nichts mehr zu helfen scheint, als ein Sprung ins kalte Chlor- oder Donauwasser.
- Eislaufen Klingt wie ein Scherz – ist aber keiner. In Wien kann man auch im Sommer eislaufen, und zwar in der Eis-Stadthalle. Jeden Samstag lockt zudem die Eisdisco.
- Daheim bleiben Und wem für all diese Dinge die Energie fehlt, der hat immer noch folgende, gar nicht so schlechte Option: Alle Vorhänge zu, ein kaltes Getränk ins Glas, und den Ventilator laufen lassen.
Kommentare