Warum es jetzt 34 Millionen Euro für die Wildtierforschung am Wilhelminenberg gibt

Warum es jetzt 34 Millionen Euro für die Wildtierforschung am Wilhelminenberg gibt
Das denkmalgeschützte Gebäude ist desolat. Das Wissenschaftsministerium finanziert die Sanierung.

Der Wilhelminenberg ist nicht nur ein schönes Ausflugsziel, sondern bietet auch einen fruchtbaren Nährboden für die Forschung.

Das Wolfsmonitoring aus ganz Österreich läuft etwa über die Labore des Instituts für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI) der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Geforscht wird außerdem an der Auswirkung des Klimawandels auf Wildtiere und dazu, wie man den Lebensraum für diese erhalten kann. „Letztendlich geht es um die Gesundheit des Menschen“, sagt Institutsleiterin Claudia Bieber. „Ohne Natur können Menschen schließlich nicht überleben.“

Auch das Konrad-Lorenz-Institut für vergleichende Verhaltensforschung (KLIVV) ist am Wilhelminenberg untergebracht.

So schön die Arbeitsumgebung dort auch ist, so in die Jahre gekommen ist die Infrastruktur. Im denkmalgeschützten Gebäude des FIWI sind Rohre desolat, manche Sanitäranlagen könnten nicht mehr genutzt werden, erzählt Bieber.

34 Millionen Euro

Das wird nun aber geändert, für die Sanierung von Bestandsgebäuden und die Errichtung eines Neubaus werden über 34 Millionen Euro investiert, wie das Wissenschaftsministerium dem KURIER mitteilt. „Aktuelle Herausforderungen in Bezug auf Umwelt, Klima und Ökosystem können nur mit exzellenter Forschung und bester Forschungsinfrastruktur gemeistert werden“, erklärt Wissenschaftsminister Martin Polaschek die Hintergründe der Investition. „Mit unserem Bauprojekt am Wilhelminenberg setzen wir genau dafür internationale Maßstäbe.“ 

Man schaffe ein wichtiges Fundament für nachhaltigen Natur- und Artenschutz in Österreich.

Warum es jetzt 34 Millionen Euro für die Wildtierforschung am Wilhelminenberg gibt

Claudia Bieber leitet das Forschungsinstitut  für Wildtierkunde und Ökologie  

Zwei Phasen

Für das Bauprojekt wurde die Planungsfreigabe nun erteilt. Die erste Phase umfasst die Errichtung eines Neubaus, in dem Büro-, Labor- und Seminarflächen sowie ein Hörsaal untergebracht werden. Dieses Gebäude soll bis 2027 fertiggestellt sein. In Phase 2 sollen bis 2028 die Bestandsgebäude saniert werden.

„Es ist ein tolles Signal vom Land Österreich, dass in die Natur und den Klimaschutz investiert wird“, freut sich Bieber. Diese Freude teilt auch Petra Winter, Rektorin der Veterinärmedizinischen Universität Wien, und hat noch eine Ergänzung: „Die dort geplante Geothermie-Anlage passt perfekt zu unserem Ziel, Spitzenforschung für ein möglichst naturgerechtes Zusammenleben von Mensch, Tier und Umwelt zu betreiben.“ Danken wolle sie auch der Stadt Wien, die die erfolgreiche Kooperation mit der Vetmeduni fortsetzen wird.

In beiden Instituten sind insgesamt rund 110 Personen beschäftigt. Mehr als die Hälfte davon sind Wissenschafterinnen und Wissenschafter. Das Team umfasst aber auch Tierpflegerinnen und Tierpfleger sowie technisches und administratives Personal. Gemeinsam haben sie wohl eines: „Wir alle freuen uns schon sehr auf das Arbeiten in modernster Umgebung“, sagt Bieber.

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