Es war das Jahr 1681, als der Uhrmacher Christoph Schöne seiner Frau Anna Barbara Greiner zur Hochzeit eine Uhr in Form eines Kreuzes geschenkt haben soll – aus Silber als Symbol der Reinheit und mit Amethyst als Symbol der ewigen Hoffnung und Verheißung.
Rund 200 Jahre später wurde sie Teil der wertvolle Taschenuhrensammlung der Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach. Die Sammlung wiederum macht einen großen Teil des Wiener Uhrenmuseums aus. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Sammlung ausgelagert, wie es beim Uhrenmuseum heißt. Nach dem Krieg schien das Amethyst-Kreuz verschollen.
„Aufgrund zahlreicher historischer Abbildungen und der Signatur auf der Rückseite stand schnell außer Zweifel fest: Es ist die kostbare Uhr aus der Sammlung Ebner-Eschenbach“, sagt Tabea Rude, Sammlungsverantwortliche für die Uhren des Wien Museums. Bull reiste am Mittwoch nach Wien und schenkte die Uhr dem Uhrenmuseum zurück.
„Ein unerwartetes Happy End“, wie Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler sagt. Ohne Bulls Expertise für Preziosen der Uhrmacherkunst und seinen Spürsinn hätte die Uhr im Amethyst-Kreuz wohl niemals den Weg zurück nach Wien zurückgefunden. Am meisten begeisterte die Kulturstadträtin aber seine Großzügigkeit. „Diese schließt eine Lücke im Herz der berühmten Kollektion von Marie von Ebner-Eschenbach. Solche mäzenatische Freigiebigkeit ist beispielgebend“
Die Rückkehrerin kann ab sofort von allen im Uhrenmuseum (1010 Wien, Schulhof 2) bestaunt werden.
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