Bub überlebte 12-Meter-Sturz

Bub überlebte 12-Meter-Sturz
Dreijähriger fiel in unbeobachtetem Moment aus dem Fenster.

Wie genau es der Kleine schaffte, an das offene Fenster zu gelangen, ist unklar. Fest steht aber, dass Bewohner des Leopoldine Glöckel Hofs in Meidling am Montag gegen 9 Uhr Alarm schlugen. „Ich habe aus dem Fenster geschaut und das Kind reglos auf dem Asphalt liegen gesehen“, erzählt Hausbesorgerin Petra B. kurz nach dem Unfall. Der drei Jahre alte Bub lag direkt unter einem geöffneten Fenster im dritten Stock des Hauses – von dort geht es zirka zwölf Meter in die Tiefe.

Als die Nachbarn das Kind sahen, brachten sie sofort Decken und Polster und versuchten, ihm bis zum Eintreffen der Rettung zu helfen. „Auf einmal hat er die Augen aufgemacht und geschrien. Wahrscheinlich hat sich der Bub erschrocken, weil plötzlich so viele Leute um ihn herumgestanden sind“, sagt die Hausbesorgerin. Laut ihren Angaben leben das Kind und seine alleinerziehende Mutter noch nicht lange in der Wohnung in der Steinbauergasse 1.

Bub überlebte 12-Meter-Sturz
Fenstersturz Steinbauergasse Hausbesorgerin

Knochenbrüche

„Es ist fast ein Wunder, dass der Bub nach einem Sturz aus so großer Höhe ansprechbar war“, sagte Ronald Packert, Sprecher der Wiener Berufsrettung. Obwohl gleich nach dem Sturz keine äußeren Wunden zu sehen waren, erlitt das Kind mehrere Brüche und Kopfverletzungen. Lebensgefahr bestand am Montagnachmittag nicht mehr.

Als der Bub stürzte, war die Mutter mit Putzen beschäftigt und hatte das Fenster zum Lüften offen stehen gelassen. Ob eine Verletzung der Aufsichtspflicht vorliegt, muss jetzt die Polizei klären.

Zuletzt war am 15. Juli ein Achtjähriger in Wien-Margareten aus dem vierten Stock gestürzt. Er erlitt dabei lebensgefährliche Verletzungen und befand sich nach Angaben des KAV auch noch am Montag in unverändertem Zustand.

Der Unfall eines dreijährigen Buben in Wien zeigt einmal mehr wie gefährlich Fensterstürze für Kinder sind. Mehr als ein offenes Fenster und einen unachtsamen Augenblick braucht es nicht, um den Albtraum aller Eltern wahr werden zu lassen. Doch derartige Unfälle können laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) leicht verhindert werden. Hier die Expertentipps:

- Lassen Sie Kinder beim Lüften eines Raumes nie aus den Augen und nehmen sie es mit in einen Nebenraum

- Statten Sie Fenster und Balkontüren mit versperrbaren Fenstersicherungen aus

- Fenstersicherungen können einfach nachgerüstet werden

- Stellen Sie keine Sessel, Tische etc. in der Nähe von Fenstern oder Balkontüren

- Vergessen Sie beim Fenster reinigen nicht darauf, Ihr Kind von offenen Fenstern fernzuhalten

- Keine Anreize auf Fensterbretter oder Balkonbrüstungen ablegen

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