Wien: Kinder mit Behinderung dürfen künftig Regelgruppen besuchen
In Wien dürfen künftig bis zu zwei Kinder mit Behinderungen auch eine Regelgruppe im Kindergarten besuchen.
Eine entsprechende Gesetzesnovelle ist am Donnerstag von Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) und SPÖ-Gemeinderätin Stefanie Vasold angekündigt worden. Der Vorstoß richtet sich an private Betreiber.
Eine eigene Förderung winkt
Sie erhalten künftig eine eigene Förderung, wenn sie betroffene Kinder entsprechend betreuen. Bisher geschieht dies noch in eigenen Gruppen.
Eingerichtet sind diese vor allem in städtischen Kindergärten, wie Wiederkehr erläuterte. 251 Integrationsgruppen und 33 heilpädagogische Gruppen gibt es dort. Bei den Privaten ist der Anteil geringer. Betreut werden die Kinder von entsprechend geschultem Personal. Allerdings stehen laut Stadt nicht genügend Plätze in den Gruppen zur Verfügung. Manche Kinder werden laut Wiederkehr erst im letzten, verpflichtenden Kindergartenjahr aufgenommen.
Wie neue Plätze geschaffen werden sollen
Das neue Gesetz und die daraus resultierende Förderrichtlinie soll hier Abhilfe schaffen. Kinder können künftig in Regelgruppen oder auch bei Tageseltern integrativ betreut werden. Nötig ist dafür unter anderem ein eigenes Inklusionskonzept, das gemeinsam mit der kürzlich eingerichteten "Kompetenzstelle Inklusion Elementarpädagogik" erarbeitet werden muss.
Ausgebildete Inklusions-Elementarpädagogen müssen dafür nicht eigens angestellt werden. Die Förderung soll es den Betreibern ermöglichen, externe Unterstützung wie Therapeutinnen und Therapeuten zu engagieren. Die Subvention soll es auch erleichtern, Gruppen zu verkleinern. "Ich erwarte mir, dass viele neue Plätze geschaffen werden", sagte Wiederkehr im Gespräch mit Medienvertretern. Die jährliche Förderung wurde mit 17 Mio. Euro beziffert.
Es mangelt an qualifiziertem Personal
Die stellvertretende Geschäftsführerin des Kindergartenträgers Diakonie-Bildung, Petra Mühlberger, begrüßte die Neuregelung. Sie bestätigte, dass es an qualifiziertem Personal mangle. Das Gesetz und die Förderung könnten für zusätzliche Plätze für Kinder sorgen. Es sei ein wichtiger erster Schritt.
"Der Weg zu einer inklusiven, elementaren Bildung ist kein kurzer Sprint, sondern ein Marathon", betonte sie.
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