In den vergangenen Monaten war der Job des Stadtwerke-Vorstands kein sonderlich erstrebenswerter: Rund um die Finanzmisere der Wien Energie, die Teil der Stadtwerke ist, geriet die Führungsspitze in die Kritik.
Der stellvertretende Generaldirektor Peter Weinelt, (zugleich Aufsichtsratschef der Wien Energie), ist derzeit unfreiwilliger Gast in der Untersuchungskommission, die die Vorkommnisse politisch aufarbeiten soll.
Jetzt suchen die Stadtwerke – mit rund 15.500 Mitarbeitern der größte kommunale Infrastrukturdienstleister Österreichs – zwei neue Chefs. Die Stadt hat die Posten am heutigen Samstag offiziell ausgeschrieben.
Nötig wird die Neuaufstellung, weil Generaldirektor Martin Krajcsir Ende 2023 in Pension geht – nach 40 Dienstjahren und im Alter von 60 Jahren. Er ist der eigentlich Zuständige für den Bereich Finanzen sowie für den Bereich Mobilität. Weinelt verantwortet unter anderem die Themen Energie und Personal.
Künftig will man die Agenden neu verteilen. Der politisch zuständige Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) will die Zahl der Vorstände von zwei auf drei erhöhen, nachdem seine Vorgängerin Ulli Sima (SPÖ) diese von vier auf zwei reduziert hatte.
Entlohnt ist der verantwortungsvolle Job übrigens nicht schlecht: Erst im Vorjahr bemängelte der Wiener Stadtrechnungshof, dass mehrere Spitzenmanager der Stadtwerke (und der Wien Holding) mit ihrem Jahresbruttogehalt "zum Teil beträchtlich" über jenem des Wiener Bürgermeisters liegen. (Dieser verdient 18.751,30 Euro brutto pro Monat.) Die beiden amtierenden Stadtwerke-Chefs dürften zusammen auf rund 860.000 Euro im Jahr kommen.
Zum Reich der Stadtwerke gehören neben Wien Energie und Wiener Netze auch die Wiener Linien sowie die Bestattung und die Friedhöfe Wien.
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