Hochwasser erreicht nun auch die Hauptstadt
Langsam erreichte das Hochwasser am Dienstag auch Wien. Einige bekamen es deutlich zu spüren. Ernst Hampel ist einer davon. Besorgt schaut er auf sein Sommerhaus beim Kuchelauer Hafen im 19. Bezirk: „Zehn Zentimeter noch, dann dringt das Wasser in mein Haus ein“, sagt der 70-Jährige. Im Unterschied zu den Nachbarhäusern hat Hampel das Haus auf Stelzen gebaut. Doch scheinbar nicht hoch genug. Das Wasser steigt immer weiter. „Meinen Schwager nebenan hat es schon ordentlich erwischt“, meint Hampel. „Das Haus steht metertief im Wasser.“
Deshalb steigt Schwager Alfred Hampel nur mit Pullover und Badehose bekleidet in die eiskalte Donau um seine Couch auf den Esstisch zu hieven und sie vor großen Schäden zu bewahren. Verärgert und frierend kommt er zurück. „Das Wasser reicht schon bis zur Arbeitsfläche“, klagt er. Beide Männer hoffen, dass der Anstieg des Wassers bald nachlässt.
Die aktuellen Entwicklungen in den Hochwasser-Regionen im Live-Ticker
Doch die Spitze des Hochwassers in Wien wird erst für Donnerstag erwartet. Der Pegel soll auf acht Meter steigen. Das wären zehn Zentimeter mehr als im Jahr 2002.
„Und auch wenn das Wasser dann wieder weg ist, die Angst bleibt“, meint Ernst Hampel. „Und es scheint immer häufiger Überschwemmungen zu geben.“ Auch wenn er das Gefühl hat, dass die Stadt das Thema Hochwasser nicht wahrhaben will.
Doch auch die Wiener Häfen sind überflutet. Wie die Copa Cagrana und die Sunken City. Die Ostautobahn wurde bei der Stadionbrücke am Dienstag gesperrt, weil der Donaukanal über die Ufer getreten ist. Gröbere Überschwemmungen gebe es bis dato aber nicht, betont die MA45.
Bilder: Österreich unter Wasser
Kommentare